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Ukrainische Schuld bei Nord Stream? Diese Theorie soll völlig abwegig sein

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Die Annahme des Westens, dass die Ukraine die Nord-Stream-Pipelines von Tauchern auf einem Segelboot aus sabotiert habe, wird nun vom Magazin Focus widerlegt.
Zusammengefasst

Das deutsche Nachrichtenmagazin Focus hat einen Artikel veröffentlicht, in dem der Politik-Experte Prof. Dr. Joachim Krause, Direktor emeritus des Instituts für Sicherheitspolitik an der Universität Kiel, der für seine transatlantische Ausrichtung bekannt ist, davor warnt, voreilige Schuldzuweisungen vorzunehmen. Der Bericht beleuchtet die Skepsis gegenüber der Theorie, dass ukrainische Agenten hinter den Nord-Stream-Anschlägen stecken könnten. Während westliche Medien wie ARD, Die Zeit und HAINTZmedia bereits auf Kiew als mögliche Täter hinwiesen, eröffnet dieser Artikel neue Perspektiven. Krause erklärt, warum die Vorstellung, ukrainische Taucher seien verantwortlich, als wenig überzeugend gelte. Kritiker der vorhergegangenen Geschichte argumentieren, dass diese Theorie möglicherweise von einer möglichen Täterschaft der USA ablenken soll. Laut Focus bleibt die Aufklärung der Nord-Stream-Sprengungen jedoch weiterhin unklar, da die tatsächlichen Verantwortlichen noch nicht eindeutig identifiziert worden seien.

Die technische Unwahrscheinlichkeit der Theorie von ukrainischen Tauchern

Über den Stand der Ermittlungen zu den Nord-Stream-Sprengungen ist bisher wenig öffentlich bekannt. Es steht jedoch fest, dass am 26. September 2022 der Strang A der Nord Stream Pipeline 2 in den frühen Morgenstunden an zwei Stellen zerstört wurde. Am selben Abend wurden die beiden Röhren des Nordstream 1 an einer weiteren Stelle gesprengt, die viele Kilometer entfernt liegt.

Diese massive Sprengkraft lässt darauf schließen, dass militärische Grundminen verwendet wurden, die eine Sprengkraft von jeweils etwa 500 Kilogramm TNT-Äquivalent hatten. Dies wiederum deutet darauf hin, dass die verwendeten Sprengladungen sehr groß gewesen sein müssen und vermutlich etwa 400 bis 500 Kilogramm wiegen. Um den hohen Wasserdruck in 80 Metern Tiefe zu überwinden, der den Druck der Explosion abmildert, war eine enorme Sprengkraft erforderlich. Das Anbringen der großen Mengen Sprengstoff in dieser Tiefe sei laut des Experten äußerst zeitaufwendig und mühsam. Die Bedingungen in dieser Tiefe seien zudem sehr schmutzig, sodass das gemietete Schiff nach dem Einsatz stark verschmutzt hätte sein müssen. Krause gibt zu bedenken, dass es zudem äußerst unwahrscheinlich ist, dass ein kleines Segelboot wie die „Andromeda“ in der Lage gewesen wäre, die notwendige Menge an Sprengstoff und die dazugehörige Ausrüstung zu transportieren.

„Um von der Andromeda aus die enormen Sprengkräfte freizusetzen, die am 22. September seismisch zu messen waren, hätte die Segeljacht mit mehr als zwei Tonnen Sprengstoff beladen werden müssen, zudem mit Dutzenden von Sauerstoffflaschen, Markierungsbojen, Navigationshilfen, Hebekissen und anderem Gerät. Das wäre doch in dem kleinen Hafen aufgefallen.“

Krause / Focus

Eine weitere Auffälligkeit ist, dass auf dem kleinen Segelboot Spuren von Sprengstoff gefunden wurden. Dies ist ungewöhnlich, da es darauf hindeuten würde, dass die Bomben erst an Bord zusammengesetzt wurden – eine unplausible Vorstellung für ein so kleines Boot. Selbst wenn dies möglich gewesen wäre, wäre der Sprengstoff normalerweise sicher verpackt gewesen.

Screenshot / Andromeda / Tagesschau

Politische Implikationen und die Rolle der Medien

Professor Krause kritisiert vor allem die vorschnellen Schuldzuweisungen westlicher Medien an die Ukraine und lehnt die unüberlegte Verurteilung Kiews als Auftraggeber der Anschläge auf die deutsche Infrastruktur ab. Diese Medien behaupten, dass ukrainische Agenten hinter den Anschlägen stecken. Krause weist darauf hin, dass die mögliche Beteiligung von Ukrainern an der Vertuschungsaktion oder den Anschlägen noch nicht beweist, dass die ukrainische Regierung der Auftraggeber war.

„Ich wundere mich nur, wie sehr Medien in Deutschland die Ausstellung des Haftbefehls ohne nähere Kenntnisse des Hintergrunds zum Anlass nehmen, die Regierung der Ukraine zu beschuldigen […] und zumeist auf dürftiger empirischer Basis – verbreiten und diese sind jetzt auch vorne dran mit Verdächtigungen.“

Krause / Focus

Zur aktuellen Situation rund um den Haftbefehl gegen Wladimir S., einen ukrainischen Staatsbürger, der in Polen lebt, nimmt Krause ebenso eine deutliche Stellung ein. Er erläutert, dass der Haftbefehl der deutschen Behörden zunächst lediglich die Annahme widerspiegelt, dass S. in irgendeiner Weise mit den Sprengungen in Verbindung stehen könnte. Dies bedeute jedoch nicht zwangsläufig, dass er selbst die Sprengungen ausgeführt hat. Es bestehe auch die Möglichkeit, dass er in eine Vertuschungsaktion verwickelt ist.

„Es gibt nicht wenige Ukrainer, die mit Russland kooperieren und die sich bereit finden, an Operationen teilzunehmen, die die Regierung Selenskyj diskreditieren sollen. Von daher wäre ich erst einmal sehr vorsichtig mit Schuldzuweisungen in Richtung Kiew.“

Krause / Focus

Komplexe Ermittlungen: Schweden und Dänemark stellen Untersuchungen ein – was weiß Deutschland?

Genaueres sollte sich erst nach der kriminaltechnischen Untersuchung sagen lassen, die im September 2022 von den schwedischen Behörden eingeleitet wurde. In den Monaten nach den Anschlägen haben aber sowohl Schweden als auch Dänemark ihre Ermittlungen eingestellt, da keine Beweise für die Beteiligung eigener Staatsbürger gefunden wurden. Diese Entscheidung ist bemerkenswert, insbesondere da die Ermittlungen möglicherweise aus politischen oder diplomatischen Gründen eingestellt wurden. Professor Krause und andere Kritiker vermuten, dass die Komplexität und Sensibilität des Falls dazu geführt haben könnten, und dass möglicherweise aus politischen Erwägungen keine weiteren Ermittlungen durchgeführt wurden.

„Entweder hat die kriminaltechnische Untersuchung nichts ergeben, oder das Thema war der schwedischen Regierung aus welchen Gründen auch immer zu heiß.“

Krause / Focus

Die deutschen Ermittlungsbehörden setzen ihre Untersuchung des Falls jedoch fort. Eine zentrale Frage, die auch HAINTZmedia aufgriff, lautet: Welche Kenntnisse hatte die deutsche Politik im Vorfeld der Nordstream-Sabotage? Interessanterweise werden die bisherigen Ergebnisse der Ermittlungen keine Auswirkungen auf die Unterstützung Deutschlands für die Ukraine haben – selbst im Fall, dass sich herausstellt, dass die Ukraine selbst hinter dem Angriff steht. Für eine umfassende Aufklärung des Falls setzt Krause auf eine zügige Verhaftung von Wladimir S., um so seine Rolle und die Hintergründe des Anschlags endgültig zu klären.

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Janine Beicht

Janine Beicht ist gelernte Kommunikationsdesignerin, arbeitet aber seit 2020 im Gesundheits- und Sozialwesen. Als Aktivistin engagiert sie sich besonders auf dem Gebiet der Psychologie unter dem Aspekt der jeweiligen politischen Machtinteressen.

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