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Lauterbach's blinde Realität
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Trotz belegter Inhaftierungen: Lauterbach leugnet Haft wegen Impfverweigerung in der Bundeswehr

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In der Regierungsbefragung am 16.10.2024 im Bundestag sorgte Gesundheitsminister Karl Lauterbach für Aufregung, indem er die vorliegenden Fakten in Frage stellte.
Zusammengefasst

Die jüngste Regierungsbefragung im Deutschen Bundestag offenbarte erneut politische Fehleinschätzungen von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). Seine Behauptung, dass Bundeswehrsoldaten wegen der Verweigerung der Covid-Impfung nicht inhaftiert worden seien, stellt eine klare Verleugnung und Relativierung belegter Tatsachen dar. Diese offenkundige Unwahrheit beleuchtet einmal mehr die fragile Glaubwürdigkeit der Bundesregierung und nährt berechtigte Zweifel an der Fähigkeit von Lauterbach, die Konsequenzen seiner Entscheidungen sowie deren Auswirkungen auf die Betroffenen zutreffend zu beurteilen. Es drängt sich der Verdacht auf, dass er entweder in einem Zustand der Verleugnung verharrt oder bewusst die Tatsachen verharmlost und die Öffentlichkeit mit seiner Rhetorik täuscht.

@kripp_m / 𝕏

Die Konfrontation im Bundestag

Auslöser der Diskussion war eine Frage der AfD-Abgeordneten Dr. Christina Baum, die Minister Lauterbach mit veröffentlichten Protokollen des Robert Koch-Instituts (RKI) konfrontierte. Diese Protokolle legen nahe, dass das Gesundheitsministerium unter Spahn und Lauterbach erheblichen Druck auf das RKI ausgeübt hatte, um die Impfpflicht für medizinisches Personal und Bundeswehrangehörige durchzusetzen. Baum stellte dem Minister folgende Frage:

„Jetzt sitzen immer noch Soldaten aufgrund ihrer Entscheidung, sich nicht haben impfen zu lassen, in den Gefängnissen. […] Setzen Sie sich dafür ein, dass diese Soldaten freikommen, denn Sie tragen eine große Verantwortung dafür?“

Dr. Christina Baum / Deutscher Bundestag / Youtube

Lauterbach wies diese Behauptung entschieden zurück und erklärte, ihm sei nicht bekannt, dass ein Soldat derzeit wegen Impfverweigerung inhaftiert sei. Er betonte: „Das bestreite ich hier und [es] wirkt nicht wirklich plausibel.“ Diese Aussage wurde jedoch umgehend als unwahr entlarvt.

„Ich will nur so viel antworten. Mir wäre es neu, tatsächlich, dass irgendein Soldat derzeit im Gefängnis sitzt, weil er sich nicht hat impfen lassen.“

Karl Lauterbach / Deutscher Bundestag / Youtube

Die Fakten: Die Fälle Alexander Bittner und Jan Reiners

Im November 2021 führte die damalige Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer eine Impfpflicht für die Soldaten der Bundeswehr ein, die im Rahmen der sogenannten „Duldungspflicht“ umgesetzt wurde. Diese Maßnahme erfolgte vor dem Hintergrund der sogenannten Coronapandemie und der zunehmenden Bedenken, dass die Impfverweigerung in den Streitkräften den Dienstbetrieb gefährden könnte. Laut Medienberichten war die Bundeswehr somit die erste Institution in Deutschland, die eine allgemeine Impfpflicht einführte, um die Einsatzbereitschaft der Truppe sicherzustellen. Den Soldaten wurde die Entscheidung zur Impfung allerdings nicht als bloße Empfehlung präsentiert, sondern als ein klarer Befehl, der mit erheblichen Konsequenzen bei Nichtbefolgung verbunden war.

Der Fall von Jan Reiners

Die Realität widerlegt Lauterbachs Behauptungen eindeutig. Ein prominentes Beispiel für die juristischen Folgen dieser Impfpflicht ist der Fall von Jan Reiners, einem ehemaligen Oberstabsgefreiten der Bundeswehr. Die Berliner Zeitung berichtete ausführlich über die Hintergründe dieses Falles. Reiners, der zwölf Jahre in der Bundeswehr gedient hatte, weigerte sich, den mRNA-Impfstoff gegen Covid-19 zu akzeptieren. Diese Entscheidung brachte ihm eine Verurteilung wegen Befehlsverweigerung ein, die in einer Haftstrafe von 40 Tagen mündete, die er in der Justizvollzugsanstalt Lingen in Niedersachsen verbüßte. Für Reiners war diese Strafe weit mehr als eine rein juristische Angelegenheit. Er fühlte sich von der Institution, der er über ein Jahrzehnt lang gedient hatte, verraten und entehrt. Ihm wurden sein Bundeswehr-Führerschein, sein Truppendienstausweis und der Zugang zur Kaserne entzogen.

„Man hat mich wie einen Schwerverbrecher behandelt.“

Jan Reiners / Berliner Zeitung

Der Fall Alexander Bittner

Der Fall des Bundeswehrsoldaten Alexander Bittner verdeutlicht die Konsequenzen der Impfpflicht und die rechtlichen Folgen für jene, die sich der Verordnung widersetzten. Bittner, ein 41-jähriger Soldat, verweigerte die Impfung mit einem mRNA-Impfstoff gegen Covid-19. Am 16. September 2024 wurde er aufgrund dieser Verweigerung in die Justizvollzugsanstalt Aichach eingewiesen. Die Grundlage seiner Inhaftierung war ein Urteil des Amtsgerichts Ingolstadt, das Bittner bereits im Oktober 2022 wegen Gehorsamsverweigerung zu einer Geldstrafe von 2500 Euro oder ersatzweise zu einer sechsmonatigen Haftstrafe auf Bewährung verurteilt hatte.

Bittner entschied sich, die Geldstrafe nicht zu zahlen, sodass seine Bewährungszeit ohne Haftantritt am 9. September 2024 endete. Infolgedessen erließ das Gericht einen Haftbefehl, der schließlich zur Inhaftierung führte.

Politische und juristische Kontroversen

Die Verhaftungen und Inhaftierungen von Soldaten wie Reiners und Bittner haben zu erheblichen politischen und juristischen Diskussionen geführt. Besonders die AfD-Fraktion im Bundestag und im bayerischen Landtag setzte sich für die Freilassung dieser Soldaten ein. So forderte die AfD in Bayern den Ministerpräsidenten Markus Söder auf, von seinem verfassungsmäßigen Begnadigungsrecht Gebrauch zu machen, um die Haft Bittners vorzeitig zu beenden. Dieser Antrag wurde jedoch vom Rechtsausschuss des bayerischen Landtags abgelehnt. Die AfD kritisierte daraufhin die Entscheidung scharf und warf der Regierungskoalition Doppelmoral vor. Die Partei argumentierte, dass Soldaten in der Bundeswehr zwar als „Bürger in Uniform“ betrachtet würden, ihre Rechte und ihr Gewissen jedoch im Falle der Impfpflicht ignoriert würden.

Lauterbachs Fehlinformation und die politischen Konsequenzen

Die öffentliche Äußerung von Gesundheitsminister Lauterbach, er sei über Fälle von inhaftierten Soldaten wegen Impfverweigerung nicht informiert, er bestreite es gar, hinterlässt einen schalen Nachgeschmack. Wie kann es sein, dass ein Minister, der maßgeblich an der Einführung und Durchsetzung der Impfpflicht beteiligt war, eine derartige Ignoranz über die Folgen seiner eigenen Politik zur Schau stellt?

Die eklatante Diskrepanz zwischen Lauterbachs unbeholfenen Behauptungen und der nachweisbaren Faktenlage bietet eine einladende Bühne für eine Diskussion über die Glaubwürdigkeit der Bundesregierung und ihrer Informationspolitik. Es ist geradezu bemerkenswert, wie ein Minister, der sich selbst als Architekt der Impfpflicht inszeniert, in der eigenen Unkenntnis erstrahlt. Diese Absurdität lädt dazu ein, nicht nur die Kompetenz des Ministers zu hinterfragen, sondern auch die gesamte Kommunikationsstrategie der Regierung auf den Prüfstand zu stellen. In Anbetracht der Faktenlage erscheinen Lauterbachs Aussagen weniger als ernsthafte Beiträge zur politischen Debatte als vielmehr als unreflektierte Phrasen, die die wahren Herausforderungen der Impfpolitik nur weiter vernebeln.

Es drängt sich die Frage auf, inwieweit Gesundheitsminister Lauterbach politisch zur Verantwortung gezogen werden sollte. Die Tatsache, dass die Impfpflicht für Soldaten mittlerweile abgeschafft wurde, mag wie ein kleiner Sieg erscheinen, doch die bittere Realität bleibt, dass Personen wie Jan Reiners und Alexander Bittner weiterhin die Folgen dieser Entscheidung tragen müssen. Es ist geradezu ironisch, dass die politischen Akteure, die solche Maßnahmen initiieren und durchsetzen, in der Regel wenig mit den Konsequenzen konfrontiert werden, die ihre Entscheidungen für die Betroffenen haben. Während Lauterbach weiterhin unbeschwert durch seine Amtsgeschäfte schreitet, bleiben die Opfer seiner politischen Machtspielchen zurück – in klarem Hinweis darauf, dass politische Verantwortung oft nichts mehr als eine verlogene Worthülse ist, die das Leid der Betroffenen konsequent ignoriert.

Die Impfpflicht für Bundeswehrangehörige wurde schließlich im Mai 2024, 2 Jahre nach der Einführung auf Empfehlung des Wehrmedizinischen Beirats und des Inspekteurs des Sanitätsdienstes der Bundeswehr wieder abgeschafft. Zu diesem Zeitpunkt saßen jedoch bereits mehrere Soldaten aufgrund ihrer Weigerung, sich impfen zu lassen, im Gefängnis. Diese Fälle werfen nicht nur juristische, sondern auch ethische Fragen auf, insbesondere im Hinblick auf die Verhältnismäßigkeit der Strafen und die Rechte der Soldaten. Der Fall von Alexander Bittner bleibt dabei besonders brisant, da er nach der Aufhebung der Impfpflicht weiterhin inhaftiert ist.

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Janine Beicht

Janine Beicht ist gelernte Kommunikationsdesignerin, arbeitet aber seit 2020 im Gesundheits- und Sozialwesen. Als Aktivistin engagiert sie sich besonders auf dem Gebiet der Psychologie unter dem Aspekt der jeweiligen politischen Machtinteressen.

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