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Facebookprofil / Jan Josef Liefers; KI-Generiert / Bilderweiterung

Jan Josef Liefers und die schwangeren Corona-Toten

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Der Schauspieler berichtete 2021 nach seinem Besuch auf einer Intensivstation von sieben verstorbenen Patienten. Sie tauchten jedoch in keiner Statistik auf. Entspricht sein Bericht der Wahrheit?
Zusammengefasst

Die Kampagne #allesdichtmachen und deren Nachwirkungen

Im April 2021 ging die von Drehbuchautor und Regisseur Dietrich Brüggemann initiierte Künstler-Protestaktion #allesdichtmachen mit 53 Videos online und sorgte innerhalb von Medien und Gesellschaft für große Diskussionen. Als Reaktion darauf startete die Essener Medizinerin Carola Holzner unter dem Motto „Alle mal ‘ne Schicht machen” eine Gegenkampagne. Weil der in den Clips hervorgebrachte Zynismus ihrer Ansicht nach nicht angebracht sei, rief sie via Social Media sämtliche #allesdichtmachen-Beteiligten dazu auf, einen Tag auf einer Intensivstation mitzuarbeiten.

Der Schauspieler Jan Josef Liefers zeigte infolgedessen seine Bereitschaft, dem Aufruf der Notärztin nachzukommen. Es dauerte jedoch fünf Monate, bis er dies in die Tat umsetzte und eine Frühschicht als „Praktikant” übernahm. Vor genau drei Jahren fasste er seine „Eindrücke, Bedenken und Gedanken” in einem BILD-Zeitungsbericht mit der Schlagzeile „Keiner wäre hier mit Impfung” zusammen.

Liefers „Praktikumsbericht” in der BILD: zwei hochschwangere Corona-Tote und überschwängliches Lob an der Impfung

Folgendes will Liefers auf der Intensivstation beobachtet haben:

„Sieben Patienten lagen an diesem Tag mit Covid-Pneumonie dort, alle im künstlichen Schlaf, alle intubiert und maschinell beatmet, alle zusätzlich an der ECMO, einem Gerät, das unter Umgehung der zerstörten Lungenfunktion das Blut der Patienten direkt mit Sauerstoff anreichert und wieder in den Körper zurückpumpt. Die ECMO ist das Ende der Stange, wenn nicht bald eine Verbesserung eintritt, rückt ein Ableben in greifbare Nähe.

Alle Covid-Patienten hier auf Intensiv waren schwer erkrankt, dem Tod näher als dem Leben. Alle jung, von 28 bis 48 Jahre alt. Alle ungeimpft. Auch die beiden hochschwangeren Frauen, deren Kinder per Not-OP geholt wurden und leben, während die Mütter es nicht geschafft haben, wie ich inzwischen weiß.”

Jan Josef Liefers

Weiterhin führte er aus:

„Warum es am Ende manche derart hart erwischt, warum ausgerechnet ihnen die Virusinfektion so großen Schaden zufügt, sie an den Rand ihrer Lebenskraft bringt, während die meisten anderen die Erkrankung gut wegstecken, mit oft nur milden oder gar keinen Symptomen, das ist noch unklar.
Allerdings, da waren sich Pfleger wie Ärzte einig, wäre keiner hier gelandet mit einer Impfung.
Mach doch einen Impfaufruf, Jan! Du bist selbst auch geimpft! Vielleicht hören noch ein paar Leute da draußen auf dich! Das war die Botschaft, so habe ich sie verstanden.”

Tatsächlich drehte sich ein Großteil des BILD-Berichts um Wirksamkeit und Nutzen der mRNA-Impfung. Liefers schilderte ausführlich, wie gut er sie vertragen habe und wie hoch sein Antikörpertiter seither sei. Sein Fazit lautete:

„Die Impfung hat topp funktioniert. Ist das nun doch ein Impfaufruf? Tja, was soll ich sagen? Ich befürworte die Impfung Erwachsener, absolut klarer Fall. Aber ich gebe keine medizinischen Ratschläge, ich erzähle hier nur meine Geschichte. Die Entscheidung liegt bei jedem selbst. Wenn ich nun zurückdenke an meinen Tag auf der ITS und daran, wie die seltsame und bisweilen unbarmherzige Lotterie des Lebens für die Sieben dort ausgegangen ist, dann weiß ich jedenfalls, ich habe keinen Fehler gemacht.”

In Statistiken und Medienberichten tauchen die von Liefers beschriebenen Toten nicht auf

Liefers’ obige Formulierung liest sich so, als seien alle sieben jungen Menschen, inklusive der beiden werdenden Mütter, der „Lotterie des Lebens” zum Opfer gefallen. Bei den BILD- Lesern musste der Eindruck entstehen, dass der Ausgang für die Sieben tödlich gewesen sein musste, so dass der Tatort-Darsteller dazu bewegt wurde, sich so vehement und appellierend für die Impfung auszusprechen.

Nach seiner Schicht auf der Intensivstation nahm sich Liefers zwei Wochen Pause, ehe er seine Erlebnisse verschriftlichte und der Öffentlichkeit präsentierte. Das bedeutet, dass der Zeitraum, in dem die sieben Personen verstorben sein müssten, zwischen dem 23. September und dem 7. Oktober liegen müsste. Wenn die drastischen Schilderungen der Realität entsprechen, müssten diese Corona-Toten also in der offiziellen Sterbestatistik der Monate September und Oktober 2021 der betreffenden Stadt auftauchen.

Im Gegensatz zum im BILD-Artikel gezeigten Foto und zu den Berichten von n-tv und Reitschuster hat Liefers’ „Praktikum” nicht in Essen, sondern in einer Klinik in Münster stattgefunden. Der Chef des Essener Universitätsklinikums Professor Jochen A. Werner bezeichnete Liefers’ Bereitschaft, einen Tag auf der Station zu verbringen, zwar als „löbliche Geste”, äußerte jedoch: „Wer bis heute nicht begriffen hat, was in Krankenhäusern geleistet wird, der begreift es auch in einer Schicht nicht.” Aus diesem Grund sprach sich Werner dagegen aus, die Essener Patienten in die Debatte um die #allesdichtmachen-Kampagne hineinzuziehen und erteilte Liefers eine Abfuhr

Folglich muss zum Abgleich ein Blick auf die Sterbestatistiken der Stadt Münster geworfen werden. Laut der offiziellen Statistik unter der damals abrufbaren URL sind im Zeitfenster vom 23. September bis zum 7. Oktober 2021 insgesamt drei Personen an bzw. mit Corona verstorben, also keinesfalls sieben Menschen in einem Krankenhaus, wie Liefers mitbekommen haben will. Das Alter dieser drei Personen war in der damaligen Statistik nicht angegeben.

Zieht man zusätzlich die aktuell abrufbare Statistik der Stadt Münster heran (siehe Tabelle unten), sind im gesamten Jahr 2021 sieben Personen im Alter von 0 bis 59 an oder mit Corona verstorben. Im Hinblick auf Liefers’ Aussagen würde dies bedeuten, dass die unter 60-jährigen Corona-Toten des gesamten Jahres innerhalb von 14 Tagen verstorben sein müssten, während es das gesamte Jahr über keine weiteren Todesfälle in dieser Altersklasse gab. Dies ist höchst unwahrscheinlich, zumal die ältere Statistik, wie bereits gezeigt, insgesamt nur drei Tote im September/Oktober ’21 listet. Wenn es im betreffenden Zeitraum drei Todesfälle jeglichen Alters gab, können nicht sieben Personen zwischen 28 und 48 Jahren verstorben sein.

Jahres-Statistik 2021 Stadt Münster

Der zeitliche Zusammenhang mit der STIKO-Impfempfehlung für Schwangere

Es liegt nahe, dass es sich bei Liefers’ Bericht um eine deutliche Werbung für die mRNA- Impfung handelt. Bei genauerem Hinsehen spricht er nicht nur die allgemeine Bevölkerung an. Besonders sticht das oben zitierte Drama um die beiden verstorbenen Hochschwangeren hervor. Und hier tut sich ein zeitlicher Zusammenhang auf, der weiteres Misstrauen weckt: Die Ständige Impfkommission (STIKO) aktualisierte ausgerechnet im September 2021 ihre COVID-19-Impfempfehlungen und sprach fortan eine Impfempfehlung für Schwangere und Stillende aus.

Es ist ohnehin verwunderlich, dass kein einziger Medienbericht über zwei hochschwangere Corona-Tote zu finden ist. Als im August 2021 in Bochum eine Schwangere verstorben war, gab es zahlreiche Artikel darüber.
Im Artikel von „Der Westen” hieß es zwar reißerisch in der Schlagzeile: „Dortmund: Schwangere Frau (29) stirbt durch Corona- Infektion – es ist nicht der erste Fall”. Beim Lesen stellt sich jedoch heraus, dass es sich nicht um weitere Todesfälle unter werdenden Müttern, sondern um Corona-Tote im Allgemeinen handelte.

Es wäre sicherlich eine Meldung wert gewesen, wenn in einer einzigen Klinik binnen kürzester Zeit zwei Hochschwangere verstorben wären, während deren Babys überlebten. Es ist unwahrscheinlich, dass die Medien eine solche Sensationsmeldung tatsächlich übergangen hätten. Oder hat es diese Toten schlicht und ergreifend gar nicht gegeben? Verstorbene, die nirgendwo erwähnt werden, machen zumindest skeptisch.
Es stellt sich die Frage, wie viele an der Impfung zuvor noch zweifelnde Schwangere sich als Reaktion auf den Artikel ihres „Lieblings-Tatort-Ermittlers” haben impfen lassen, weil in ihnen Ängste geschürt wurden, dass sie sonst womöglich ihre Babys nicht aufwachsen sehen würden. Die drastischen Schilderungen des TV-Stars könnten bei zahlreichen BILD-Lesern ausschlaggebend für eine Impfentscheidung gewesen sein. Die Ungereimtheiten lassen den Verdacht entstehen, dass es sich nicht um einen Tatsachenbericht handelte, sondern um eine ausgeklügelte und zugleich ethisch mehr als fragwürdige Impfkampagne, die zeitgleich mit der STIKO-Empfehlung insbesondere auf werdende Mütter abzielte.

Weitere Widersprüche und frühere Impfwerbung von Liefers und seiner Frau

Am 30. September 2021, kurz nach der Bundestagswahl, ging die Aktion #allesaufdentisch mit zahlreichen Interview-Videos online. In einigen Beiträgen wurde die mRNA-Impfung kritisch beleuchtet. Die beiden Videos mit Liefers und seinem Gesprächspartner, dem Medienwissenschaftler Prof. Dr. Stephan Russ- Mohl, zum Thema „Medien in der Pandemie” wurden jedoch erst drei Wochen später veröffentlicht. Es hätte vermutlich widersprüchlich oder gar unglaubwürdig gewirkt, wenn Liefers direkt vor Erscheinen des BILD-Artikels als Teil von #allesaufdentisch aufgetreten wäre.

Bereits 2020 war Liefers mit seiner Ehefrau Anna Loos neben einer Handvoll weiteren Prominenten an einer Werbung für Impfungen beteiligt. Am 24. August 2020 postete Loos auf ihrem Instagram-Account unter dem Hashtag #ImpfenWirkt einen Werbeclip. Dieser propagiert, dass jeder seine Träume wahrmachen könne und man daher die Petition von ONE Deutschland unterzeichnen solle, „damit kein Kind mehr an vermeidbaren Krankheiten sterben muss, und bald gehört auch Corona dazu”.

Instagram: „Was wolltet ihr werden, als ihr klein wart?”

„Meinen größten Traum verrat ich euch im Video von ONE Deutschland. Gemeinsam setzen wir uns dafür ein, dass jedes Kind seine Träume leben kann. Unterzeichne jetzt die Petition! #ImpfenWirkt #VaccinesWork #ImpfWoche”

Im Rahmen einer umfassenden Corona-Aufarbeitung muss die Person Jan Josef Liefers aufgrund der dargelegten Widersprüche mit einer gehörigen Portion Misstrauen betrachtet werden. Drei Jahre nach Veröffentlichung des BILD-Artikels sollte Liefers Stellung beziehen, wie er zu seinen Behauptungen kam.

Auf eine Anfrage durch die Redaktion von HAINTZmedia erhielten wir leider keine Antwort.

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7 Antworten

  1. Traurig, daß sich so viele, wirtschaftlich und auch sonst unabhängige Menschen, vor den Impfzug haben spannen lassen. Wäre nix dran an der Geschichte, hätte Herr Liefers Agentur sicherlich sofort reagiert und alles geklärt. Oder die Klinik, oder sonst jemand. “„Wer schweigt, wo er (wider)sprechen sollte und konnte, dem wird Zustimmung unterstellt“……

  2. Diese Unehrlichkeit!
    Am 24.Januar 2020 wurde mir vom behandelnden Neurochirurgen eröffnet, dass ich einen Hirntumor habe. Dieser lag bereits an der Sehnervenkreuzung und an der Blutversorgung des Gehirns an. Ich müsste sofort operiert werden. Der Arzt wollte nur noch die Unterbringung in der Fachklinik und die sofortige OP sicherstellen. Zuhause wartete ich mit meiner Frau auf den Arztanruf, der spätestens nach ein- zwei Tagen erfolgen sollte. Daraus wurde ein unvorstellbarer Stressakt für meine Familie. Wegen dem realisierten Operationsverbot erfolgte mit diesem psychischen Druck die OP im Mai 2020. Das tödliche Rolette mit dem Namen Corona konnte ich gewinnen. Nun habe ich glaubwürdig gelesen, dass es im Zeitraum Januar bis März 2020 lediglich 12 (zwölf) Corona-Tote gab. Wer beantwortet die Frage, wie viele Menschen in dieser Zeit wegen angewiesen unterlassen Hilfeleistung gestorben sind?

  3. Sie werden von Herrn Liefers auch dazu keine Antwort erhalten, ist er doch einer dieser Mitläufer und will weiter an den vollen Trögen der ARD/ZDF “fressen”, schließlich sind die Schweine die besseren Tiere. Liefers hat das Rückrat eines Wurmes und hat sich mit seiner Meinungsäußerung in der Bild damals ganz schnell dem Mainstram untergeordnet, widerlich solche Systemlinge.

  4. @Rolf L. ich hoffe Ihnen wurde dann doch noch die notwendige Operation zuteil und wenn nicht klagen Sie, wegen unterlassener Hilfeleistung.
    Ich wünsche Ihnen alles erdenklich Gute. Sie werden in diesem besten Dummland keine Antworten auf Ihre Fragen bekommen, da immer noch versucht wird alles zu vertuschen. Gäbe es solche mutigen Anwälte wie M. Haintz und die des Netzwerkes Krista nicht wären wir verloren und das bei über 166.000 Anwälten in dem Land, die überwiegend die Köpfe eingezogen haben um ja nicht auf zu fallen.

  5. Ich habe den Artikel jetzt mal einfach so gelesen und komme definitiv nur drauf, dass die beiden schwangeren Frauen, deren Kinder vorher geholt wurden verstorben sind – das ist schrecklich genug!

  6. Wenn es sich erweisen sollte, das Liefers unehrlich war in der damaligen Situation, dann bin ich aber enttäuscht von ihm.
    Man könnte meinen, der Staat hat ihn in die Mangel genommen und erpresst. Nur so ist sein Sinneswandel zu erklären.

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