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Transgender im Sport: Lia Thomas scheitert vor Internationalem Sportgerichtshof

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Im Juni 2022 schloss der Welt-Schwimmverband die Trans-Schwimmerin Lia Thomas von Wettkämpfen aus. Ihr Versuch, diese Entscheidung vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS anzufechten, blieb erfolglos. Der Fall hat in den USA bereits politische Wellen geschlagen.
Zusammengefasst

Im Frühjahr 2022 schrieb die Sportschwimmerin Lia Thomas Geschichte, als sie als erste Transgender-Athletin die College-Meisterschaft in den USA gewann. Zuvor startete sie bis 2019 in der Männer-Klasse, bevor sie sich als transgender outete und im Alter von 20 Jahren eine Hormontherapie begann. Seit 2021 nahm sie an Wettkämpfen in der Frauen-Klasse teil. Ihr Sieg in ihrer ersten Saison bei den Frauen führte zu heftigen Diskussionen. Viele argumentierten, Thomas habe trotz der Hormontherapie noch erhebliche körperliche Vorteile. Infolge dieser Debatte änderte der Schwimm-Weltverband die Teilnahmebedingungen für transgender Athletinnen.

Strengere Regeln für Trans-Athletinnen im Schwimmsport

Die neuen Regularien des Welt-Schwimmverbandes World Aquatics schließen seit Juni 2022 alle Transgender-Athletinnen aus, die bestimmte Stadien der männlichen Pubertät durchlaufen haben oder erst nach dem 12. Lebensjahr mit einer Hormontherapie begonnen haben. Diese Regelung betrifft auch Lia Thomas, die dadurch nicht mehr in der Frauen-Klasse antreten darf. Obwohl sie die Aufteilung in Männer- und Frauenwettbewerbe akzeptiere, empfinde sie es als diskriminierend, dass sie als transgender Athletin von der Teilnahme ausgeschlossen wird. Die US-Schwimmerin zog vor den höchsten Sportgerichtshof CAS, um die Entscheidung des Schwimmweltverbandes anzufechten.

Fair Play oder Wettbewerbsverzerrung?

Die Diskussion darüber, ob transsexuelle Sportlerinnen im Frauensport fair antreten können, bewegt seit langem die Gemüter. Thomas, die als Junge geboren wurde und die männliche Pubertät durchlief, trat vor Ihrem Outing in Männerwettbewerben auf Highschool- und auf Collegeebene an. Nach ihrem Wechsel in die Frauenliga dominierte sie viele ihrer Rennen. Im Finale über 500 Yards Freistil, einer Distanz von etwa 457 Metern, siegte sie mit einem Vorsprung von 1,75 Sekunden vor mehreren Weltklasseschwimmerinnen, die bei den Olympischen Sommerspielen in Tokio 2021 Medaillen gewonnen hatten.

Viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler argumentieren klar gegen Trans-Athletinnen im Frauensport, da Trans-Sportlerinnen einen unfairen körperlichen Vorteil haben. Die weit verbreitete Annahme, dass sich die Muskelmasse von trans Frauen durch die Unterdrückung von Testosteron auf das Niveau biologischer Frauen reduziert, ist nach Ansicht der Experten falsch. Studien zeigen, dass mäßig trainierte oder untrainierte Männer im Durchschnitt 33 Prozent mehr Muskelmasse im Oberkörper und 40 Prozent mehr in den Beinen haben als Frauen in vergleichbaren Fitnesszuständen. Eine Hormonbehandlung kann diese Unterschiede laut den Untersuchungen nicht vollständig ausgleichen; nach einem Jahr Therapie lag der durchschnittliche Muskelabbau lediglich bei fünf Prozent. Zusätzlich zu den Muskelmerkmalen haben biologische Männer weitere physische Eigenschaften, die sich auf ihre sportliche Leistungsfähigkeit auswirken: Sie haben im Durchschnitt ein größeres Herz und einen höheren Hämoglobinanteil im Blut, was ihnen ermöglicht, mehr Sauerstoff zu transportieren. Zudem neigen sie zu weniger Körperfett, besitzen festere Knochen, längere Gliedmaßen und sind im Durchschnitt um elf Prozent schneller als biologische Frauen.

Trans-Schwimmerin Lia Thomas scheitert vor CAS

Wie Kicker berichtet, hat der Internationale Sportgerichtshof CAS (Court of Arbitration for Sport ) in Lausanne die Klage der US-Amerikanerin gegen die Ausschluss-Regularien des Weltverbandes World Aquatics abgelehnt. Laut dem Urteil sei Thomas, die nicht Mitglied des US-Schwimmverbandes ist, nicht befugt, die Richtlinien des Schwimm-Weltverbandes in Frage zu stellen. Somit darf die Transgender-Schwimmerin Lia Thomas auch zukünftig nicht an internationalen Wettbewerben wie den Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften teilnehmen.

Seit dem Verbot im Jahr 2022 hat Thomas kein Rennen mehr geschwommen und bezeichnet die Regel als „rechtswidrig und diskriminierend”. In ihrer Argumentation beruft sie sich unter anderem auf die Olympische Charta und die Europäische Menschenrechtskonvention. Laut ihren Anwälten sei die aktuelle Entscheidung des Sportgerichtshofes „zutiefst enttäuschend”.

Der Schwimm-Weltverband sieht sich durch die CAS-Entscheidung bestätigt und bezeichnet sie als einen bedeutenden Schritt „in unseren Bemühungen, den Frauen-Sport zu schützen”. Ziel sei es, ein Umfeld zu schaffen, das „Fairness, Respekt und Chancengleichheit für Sportler aller Geschlechter” gewährleistet.

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Janine Beicht

Janine Beicht ist gelernte Kommunikationsdesignerin, arbeitet aber seit 2020 im Gesundheits- und Sozialwesen. Als Aktivistin engagiert sie sich besonders auf dem Gebiet der Psychologie unter dem Aspekt der jeweiligen politischen Machtinteressen.

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