Am Freitagmorgen, 19. April 2024 melden iranische Medien einen Angriff auf die Region Isfahan in der Mitte des Landes. Sowohl israelische als auch iranische Beamte bestätigten dies laut New York Times. Damit reagiert Israel auf den Drohnenangriff des Iran vom 1. April. Zunächst äußerte man, die Luftabwehr der Islamischen Republik habe drei Drohnen abgewehrt, später gab man bekannt, es sei der Militärflugplatz der Region getroffen worden. Die New York Times beschreibt die Reaktionen beider Länder als verhalten, was Analysten zufolge ein Zeichen des Versuchs der Deeskalation sei.
Ein ranghoher iranischer Beamter ließ gegenüber Reuters verlauten, es gäbe keine Pläne bzgl. eines Vergeltungsschlags gegen Israel. Seit den Ereignissen des letzten Wochenendes haben führende Politiker der Welt an Israel und den Iran appelliert, einen größeren Krieg im Nahen Osten zu vermeiden.
Diplomatische Bemühungen und G7-Gipfel
US-Außenminister Antony Blinken und Präsident Joe Biden hatten sich zuvor für diplomatische Lösungen ausgesprochen, während „der israelische Verteidigungsminister Yoav Gallant […] dem US-Verteidigungsminister Lloyd Austin in einem Telefonat am Sonntag [erklärte], Israel habe keine andere Wahl, als auf den beispiellosen Raketen- und Drohnenangriff des Iran zu reagieren.“ (Vicky Richter, HAINTZ.media)
Der britische Premierminister Rishi Sunak, dessen Streitkräfte an der Verteidigung Israels gegen den iranischen Angriff beteiligt waren, äußerte: „Eine signifikante Eskalation ist in niemandes Interesse – wir wollen, dass in der Region Ruhe herrscht.“
Der italienische Außenminister Antonio Tajani ruft zum Abschluss des G7-Gipfels auf Capri „alle Seiten auf, eine Eskalation zu vermeiden“. Er erwähnte auch, die USA seien kurz vor dem Angriff von Israel informiert worden, wie der Spiegel am Nachmittag berichtet.
Die Stimmen der Staats- und Regierungschefs werden offenbar deutlicher in Bezug auf israelische Politik, so „verhängt die EU [laut FAZ erstmals] Sanktionen wegen Gewalt israelischer Siedler“ im Westjordanland.
Das Treffen der Außenminister war insgesamt von den Geschehnissen in Nahost geprägt. Man warnt sowohl Israel als auch den Iran vor weiterer Eskalation.
Rolle der USA im Nahost-Konflikt
Bemerkenswert ist allerdings das Verhalten der USA, welche zum Forum der G7 zählen. Jüngst hatten sie erneut von ihrem Veto-Recht Gebrauch gemacht und somit in einer seitens Algerien eingebrachten Abstimmung des UN-Sicherheitsrats die Aufnahme des Staates Palästina in die Vereinten Nationen verhindert. Sie sind Israels wichtigster Verbündeter und unterstützen die Netanyahu-Regierung mit Waffenlieferungen im Wert von Milliarden Dollar. (siehe hierzu: Annika Hoberg, HAINTZ.media)
Ausblick
Die Lage in Nahost birgt ein großes Eskalationspotenzial und eine weltweite Bedrohung, bedenkt man, welche Nationen sich hier gegenüber stehen. Es bleibt zu hoffen, dass die USA eine direkte Beteiligung in Bezug auf den Iran vermeiden.