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Wuhan-Lüge: Pandemie mit Ansage

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Während der Pandemie kursierte die Theorie eines Laborunfalls. Doch die Politik stellte sich quer, und die Medien folgten. Jahre später gibt der BND zu, dass ein solcher Unfall wahrscheinlich war. Was wurde damals wirklich vertuscht?
Zusammengefasst

Wuhan, der BND und ein Verdacht, der nicht sterben wollte

Wir schreiben März 2025, und eine unbequeme Wahrheit kommt ans Licht: Das Coronavirus, das Millionen Leben erschütterte und die Weltwirtschaft an den Rand des Abgrunds brachte, stammt wohl aus einem Labor in Wuhan. Der Bundesnachrichtendienst (BND) hält das für „sehr wahrscheinlich“ – eine Einschätzung, die seit fünf Jahren unter Verschluss im Kanzleramt lag. Jetzt haben »ZEIT ONLINE«(ZO) und die »Süddeutsche Zeitung« (SZ) die geheime Operation „Projekt Saaremaa“ ans Tageslicht geholt. Deutsche Agenten fanden 2020 in Wuhan brisante Dokumente: unveröffentlichte Studien, interne Papiere, Hinweise auf Sicherheitslücken am Institut für Virologie. Der BND schätzt die Wahrscheinlichkeit eines Laborunfalls auf satte 80 bis 95 Prozent. Beweise gibt es nicht, aber die Indizien sind erdrückend. Trotzdem wurde das Thema totgeschwiegen, weil die Wahrheit politisch zu brisant sei.

Die große Leugnung: Politiker, Virologen und Medien im Einklang

Lange Zeit galt die Labor-Theorie als Tabu. Virologe Christian Drosten, damals omnipräsent in den Medien, unterzeichnete 2020 ein Lancet-Statement, das jeglichen Zweifel an einem natürlichen Ursprung des Virus als Verschwörungstheorie abtat. Einen Laborunfall hielt er für „ausgesprochen unwahrscheinlich“.

„Gemeinsam verurteilen wir auf das Schärfste Verschwörungstheorien, die behaupten, dass Covid-19 keinen natürlichen Ursprung hat.“

»Christian Drosten / BILD«

Pikant: Eine E-Mail aus jener Zeit zeigt ihn bei einem Treffen, das genau eine Mission hatte, nämlich die Labor-These zu entkräften. Auch Gesundheitsminister Karl Lauterbach winkte 2020 ab: „Sehr unwahrscheinlich“, sagte er damals und witterte ein „Ablenkungsmanöver“ des damaligen US-Präsidenten Donald Trump. Als die WHO 2021 dann doch eine Untersuchung in Erwägung zog, zeigte sich Lauterbach überrascht:

„Die neue Einschätzung der WHO zum Ursprung des Corona-Virus hat mich sehr überrascht. Bislang hatte es sehr plausible und klare Nachweise dafür gegeben, dass es sich um einen natürlichen Übertritt von Tieren auf Menschen gehandelt hatte.“

»Karl Lauterbach / Rheinische Post«

Die großen Medienhäuser standen anfangs geschlossen hinter dieser Sichtweise. Die Tagesschau sah „kaum Belege“ für die Labor-Theorie.

»Screenshot / Tagesschau«

Das ZDF twitterte ein entschiedenes „klares Nein“ und widmete der These eine Doku – mit dem Fokus auf Verschwörungstheoretiker.

»ZDFheute / 𝕏«

CNN hielt die Labortheorie für„unwahrscheinlich“, während Facebook massenhaft Beiträge dazu löschte, bis der Mutterkonzern Meta 2021 plötzlich die Richtung änderte.

“Seit die WHO COVID-19 zum öffentlichen Gesundheitsnotstand erklärt hat, hat Facebook den Gesundheitsbehörden geholfen, zuverlässige Informationen für Milliarden von Menschen bereitzustellen und die Bemühungen zur gesundheitlichen und wirtschaftlichen Erholung unterstützt.“

»Meta / Facebook«

Ein orchestriertes Abwehrfeuer, das heute fast wie ein Eingeständnis wirkt.

Projekt Saaremaa: Spione auf der Jagd nach der Wahrheit

Als Anfang 2020 die Pandemie die Welt in den Stillstand zwang, begann der BND mit einer verdeckten Untersuchung. Der Auftrag bestand darin, die Ursprünge des Virus aufzudecken. Unter dem Codenamen „Saaremaa“ nahmen deutsche Geheimdienstler chinesische Forschungseinrichtungen unter die Lupe, allen voran das Wuhan-Institut für Virologie, in dem »Shi Zhengli«, bekannt als „Fledermausfrau“, Coronaviren erforschte. Die Agenten fanden heikle Dokumente: Aufzeichnungen zu Tierversuchen, unveröffentlichte Dissertationen über die neurologischen Auswirkungen von Coronaviren und Hinweise auf fragwürdige Sicherheitspraktiken.

„Neben Messreihen an Daten, die sich mit Coronaviren befassen, treiben sie Informationen zu Tierversuchen sowie mehrere wissenschaftliche Untersuchungen auf, darunter unveröffentlichte Dissertationen aus den Jahren 2019 und 2020.“

»ZEIT ONLINE«

Die Proben wurden offenbar unsachgemäß gehandhabt, es bestand die Gefahr einer unbeabsichtigten Freisetzung. Die BND-Analysten werteten die Daten mit modernen Computermodellen aus. Ihr Fazit:

»Ein Laborunfall sei die plausibelste Erklärung«. Keine gezielte Biowaffen-Entwicklung, sondern ein tragischer Fehler. Doch das Kanzleramt unter Angela Merkel reagierte nicht, Olaf Scholz später ebenso wenig, und die Erkenntnisse landeten in der Schublade. War es Staatsräson oder mangelnder Wille zur Aufarbeitung?

Die Mauer des Schweigens: Kanzleramt contra Aufklärung

Der BND legte bereits 2020 explosive Erkenntnisse vor. »Kanzleramtsminister Helge Braun« , Staatssekretär »Johannes Geismann« und vermutlich auch Merkel waren informiert. Aber dann: Stillstand. Die Daten waren zu heikel, die Beweislage nicht wasserdicht, und zwischen Trumps „China-Virus“-Rhetorik und Chinas Leugnung drohte ein diplomatischer Eklat.

Auch als die USA unter Biden 2021 ihre Geheimdienstberichte offenlegten, allerdings mit widersprüchlichen Einschätzungen von CIA, FBI und Co., schwieg Berlin. Der Bundestag blieb ahnungslos, die WHO ebenfalls. Im Kanzleramt überwogen Zweifel. Die Angst vor einer Blamage setzte sich durch. Laut »SZ« hielt das Kanzleramt die brisante Einschätzung bewusst unter Verschluss. Weder Altkanzlerin Angela Merkel noch der damalige Kanzleramtsminister Helge Braun noch Staatssekretär Johannes Geismann wollten sich zu ihrer möglichen Kenntnis des Vorgangs äußern.

„Zu nachrichtendienstlichen Angelegenheiten nehmen wir grundsätzlich öffentlich nicht Stellung.“

»Regierungssprecher / Tagesschau«

Erst Ende 2024, unter wachsendem Druck der Berichterstattung, öffnete sich die Regierung: Der BND darf nun mit Drosten und anderen Wissenschaftlern sprechen – ein spätes Eingeständnis nach Jahren des Schweigens. Der BND schlägt eine internationale Regulierung der sogenannten »Gain of Function-Forschung« vor, jener Experimente, bei denen Viren gezielt verändert werden, wie es in Wuhan mit Mers-Viren an Fledermäusen geschehen ist.

Was bleibt: Eine Pandemie ohne Antworten

Die Schäden der Pandemie gehen in die Billionen, „Triage“ wurde zum alltäglichen Begriff, während der Ursprung des Virus ungeklärt bleibt. Der Bundesnachrichtendienst (BND) hält einen Laborunfall für möglich. Seine Einschätzung basiert auf Daten, die darauf hindeuten, dass chinesische Stellen in Wuhan bereits früh detaillierte Informationen über das Virus hatten. Doch eine Konfrontation mit China dürfte kaum Folgen haben: »Peking würde alle Vorwürfe abstreiten.«

Am Ende ist es wohl nebensächlich, was ursprünglich passiert ist. Wichtig ist hingegen zu erkennen, wie die Regierungen sowie die Politik im Allgemeinen auf ein Virus reagiert haben und wie die Situation gehandhabt wurde. Die Art und Weise, wie totalitäre Tendenzen sich in dieser Krise herausgebildet haben, ist erschreckend und sollte nicht nur ein Thema für die Geschichtsbücher sein. Der wahre Skandal liegt darin, wie viele Menschen, insbesondere Kritiker der Maßnahmen, zu Unrecht diffamiert und marginalisiert wurden, während diejenigen, die in ihren Machtpositionen geblieben sind, sich weiter in ihrer Ignoranz und ihrem autoritären Verhalten suhlten. Hier besteht ein enormer Aufarbeitungsbedarf.

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Janine Beicht

Janine Beicht ist gelernte Kommunikationsdesignerin, arbeitet aber seit 2020 im Gesundheits- und Sozialwesen. Als Aktivistin engagiert sie sich besonders auf dem Gebiet der Psychologie unter dem Aspekt der jeweiligen politischen Machtinteressen.

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