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Bürger kehren den Etablierten den Rücken
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Umfragedesaster für die Regierung: AfD überholt Union und wird stärkste Kraft

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Die einstigen Volksparteien verlieren unaufhaltsam an Zustimmung. Was bleibt, ist eine fragmentierte Parteienlandschaft, die kaum noch stabile Regierungen hervorbringt.
Zusammengefasst

Berlin: Die neuesten Umfragen des Instituts Insa enthüllen tiefe Risse in der politischen Landschaft Deutschlands. Die Alternative für Deutschland (AfD) hat die CDU/CSU erstmals in einer repräsentativen Erhebung an der Spitze abgelöst und positioniert sich als größte Partei. Gleichzeitig sinkt die Zufriedenheit mit Kanzler Friedrich Merz auf ein historisches Tief. Diese Entwicklungen unterstreichen die wachsende Distanz der Wähler zu den etablierten Parteien und werfen ein scharfes Licht auf die Schwächen der Großen Koalition aus CDU/CSU und SPD.

Historischer Vorsprung der AfD: Ein Signal der Wählerfrustration

Die AfD um ihre Chefs Alice Weidel und Tino Chrupalla erzielt in der aktuellen Insa-Sonntagsfrage für die Bild-Zeitung 26 Prozent Zustimmung, ein Plus von einem Prozentpunkt gegenüber der Vorwoche. Die Union mit Friedrich Merz verharrt bei 25 Prozent und verliert damit ihren langjährigen Status als stärkste Kraft.

»Screenshot | Dawum | Bundestag«

Seit dem Start der Insa-Umfragen lagen stets entweder die Union oder die SPD an der Spitze, »zuletzt die Sozialdemokraten am 12. März 2022 mit 27 Prozent« vor der Union mit 24 Prozent. Diese Verdrängung markiert einen Wendepunkt, der die Unzufriedenheit mit den Regierungsparteien greifbar macht. Die AfD profitiert von einem anhaltenden Trend, der auf permanente Misserfolge der etablierten Politik hinweist und die regierenden Parteien vor die Herausforderung stellt, ihre verlorene Glaubwürdigkeit wiederherzustellen.

Parteienlandschaft im Umbruch: Verlierer und kleine Gewinner

Die SPD bleibt bei 14,5 Prozent unverändert, was zusammen mit der Union nur 39 Prozent ergibt. Die Grünen verlieren leicht und sinken auf 11 Prozent, während Die Linke um 0,5 Prozentpunkte zunimmt und ebenfalls 11,5 Prozent erreicht. Das Bündnis Sahra Wagenknecht hält 4 Prozent, die FDP gewinnt marginal auf 3,5 Prozent, beide Parteien scheitern damit weiterhin an der Fünf-Prozent-Hürde. Sonstige Parteien kommen auf 5 Prozent. Im Detail lauten die Umfragewerte wie folgt:

Diese Verteilung zeigt, wie die Mitte der Gesellschaft auseinanderdriftet. Die Parteien verlieren Boden an die Ränder, was die Regierungsfähigkeit weiter einschränkt und die Notwendigkeit radikaler Kurskorrekturen unterstreicht.

Beliebtheitsränge: Merz isoliert, Weidel im Aufwind

»Im Beliebtheitsranking der Politiker« rutscht Friedrich Merz von Platz 14 auf Platz 18 ab, mit einem Wert von 35,5 Prozent, abgerutscht von 36,4 Prozent. Nur AfD-Co-Chef Tino Chrupalla mit 34,6 Prozent und Unionsfraktionschef Jens Spahn mit 31,0 Prozent schneiden schlechter ab. Alice Weidel mit 37,6 Prozent steigt hingegen um 0,5 Prozent auf Rang 10, ihre beste Platzierung bisher. Andere Parteichefs überholen Merz klar: Markus Söder (CSU) liegt auf Platz 3 mit 42,6 Prozent, Bärbel Bas (SPD) auf Platz 4 mit 39,3 Prozent. Selbst Vertreter von FDP, Grünen und BSW rangieren vor ihm. Die vollständige Rangliste sieht so aus:

»Quelle: Bild | Insa«

Diese Rangliste offenbart eine Polarisierung: Während Personen wie Pistorius dominieren, verliert Merz an allen Fronten. Weidels Aufstieg zeigt, dass die AfD trotz ihrer umstrittenen Positionen als Alternative wahrgenommen wird, die die etablierten Eliten entmachten kann.

Rekordunzufriedenheit: Merz und Koalition im freien Fall

62 Prozent der Befragten bewerten die Arbeit von Kanzler Merz negativ, ein Plus von drei Prozentpunkten zur Vorwoche und ein neuer Tiefststand seit Regierungsbeginn. Nur 26 Prozent äußern sich zufrieden.

KI-generiert | Quelle: »BILD | Insa«

»Anfang Juni erlebte Merz noch einen kurzen Aufschwung«, seither driftet der Trend kontinuierlich ab. Besonders »unter Unionsanhängern schwindet der Rückhalt«: 32 Prozent sind unzufrieden mit Merz, 38 Prozent mit der Regierung. Die Große Koalition teilt dieses Schicksal. 65 Prozent der Deutschen sind mit ihrer Arbeit unzufrieden, ein Höchstwert seit Amtsantritt, gegenüber nur 23 Prozent Zufriedenen. Seit Wochen hält sich diese Kritik auf hohem Niveau, und der Anteil der Unzufriedenen wächst weiter. Im Vergleich zur Erhebung vom 9. September 2025 hat sich nichts positiv verändert. Die Regierung scheitert daran, Vertrauen zurückzugewinnen, was ihre Legitimität untergräbt und die etablierten Parteien als unfähig entlarvt.

KI-generiert | Quelle: »BILD | Insa«

Koalitionskrise: Keine Mehrheiten in Sicht, außer mit der AfD

Traditionelle Bündnisse stoßen an Grenzen. Schwarz-Rot erreicht 39 Prozent, Rot-Rot-Grün nur 37 Prozent, beide zu wenig für eine stabile Mehrheit. Die Union und SPD müssten weitere Partner einbeziehen, was in der aktuellen Fragmentierung illusorisch wirkt. Rein arithmetisch ergäbe allein ein Bündnis aus Union und AfD mit 50,5 Prozent eine Mehrheit, doch die CDU/CSU lehnt eine Zusammenarbeit mit der von ihr als rechtsextremistisch eingestuften Partei kategorisch ab. Insa-Chef Hermann Binkert betont: Friedrich Merz steht vor der schwierigen Aufgabe, den Trend zu drehen.

„Friedrich Merz steht vor der schwierigen Aufgabe, den Trend zu drehen. Olaf Scholz ist daran gescheitert.“

»Hermann Binkert | BILD«

Diese Feststellung unterstreicht die systemische Blockade: Die etablierten Parteien isolieren sich durch ihre Brandmauer, während der Wählerwille sie in die Enge treibt. Eine solche Haltung ignoriert die Realität und perpetuiert die politische Lähmung.

Methodische Einschränkungen: Umfragen als Momentaufnahme

Die aktuellen Zahlen markieren mehr als nur eine Umfragekorrektur, sie sind Ausdruck eines fundamentalen Vertrauensverlustes in die selbsternannten etablierten Parteien. Die Union mit Friedrich Merz verliert an Strahlkraft, die SPD verharrt weiter im Tief und die Große Koalition erweist sich als politisches Auslaufmodell. Währenddessen wächst der Rückhalt für die AfD, die sich erstmals an die Spitze setzt, ein Signal, das die politische Elite nicht länger ignorieren kann.

Wer glaubt, den Unmut der Bevölkerung mit Abgrenzung, Brandmauern und moralischen Appellen eindämmen zu können, verkennt den Ernst der Lage. Die Wähler verlangen sichtbare Ergebnisse statt leere Versprechen und sie bestrafen jede Form von Selbstzufriedenheit. Deutschlands Parteienlandschaft steht damit an einem Wendepunkt: Entweder sie öffnet sich radikalen Veränderungen oder sie wird von der Realität überrollt.

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Janine Beicht

Janine Beicht ist gelernte Kommunikationsdesignerin, arbeitet aber seit 2020 im Gesundheits- und Sozialwesen. Als Aktivistin engagiert sie sich besonders auf dem Gebiet der Psychologie unter dem Aspekt der jeweiligen politischen Machtinteressen.

2 Antworten

  1. Ich würde nicht so viel in die Umfragewerte hineininterpretieren: Allein die Tatsache, dass die Unzufriedenheit mit Regierung bzw. Merz bei 65 bzw. 62 % liegt, dies aber nicht zu einer ähnlich hohen Zustimmung der Opposition (zu der ich nur die AfD zähle) führt, zeigt die Trägheit bzw. Zersplitterung der Wählerschaft. Offenbar ist die linke Politik der Regierung einem erheblichen Teil der Wähler nicht links genug, sonst stünde die AfD nicht bei 26 %, sondern bei deutlich mehr. Die Umfrage zeigt ja auch, dass seit der letzten Umfrage nur 1,5 % ihre Wahlpräferenz geändert haben. Für einen wirklichen Trend in die eine oder andere Richtung ist das viel zu wenig.

    1. Herr @Springer,
      gemäß „nicht so viel … hineininterpretieren“ ist es nicht sinnvoll mit 1,5-Zahlen zu hantieren, denn das Thema Wahlfälschungen, –manipulationen, -betrug, Statistik-Akrobatik ist alles andere als erledigt.
      Die Propaganda-Experten der DDR sind nicht tot, sondern wurden mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit mit Kusshand übernommen.

      Aber der Dunkelanteil ist sicher nicht dramatisch. Denn meine eigenen, ganz persönlichen Recherchen auf der Straße stimmen mit Ihrem Kommentarkern völlig überein: viel zu wenig Freiheitsruck.

      Besonders im versifften NRW müsste die AfD bei 90 Prozent sein, statt auf Position drei.
      Also Drohne kaufen um beim kommenden Bürgerkrieg mit der Verwandtschaft in Kontakt bleiben zu können und fleißig üben. Siehe Link in meinem Kommentar zu
      https://www.s-f-n.org/blogs/hinweise/urteil-drohne-darf-nach-belaestigung-abgeschossen-werden/#comment-67860

      Ich bin leider zu arm für solche Geräte.

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