Dieser Krieg hat bereits 8,5 Millionen Menschen vertrieben, wovon fast zwei Millionen über die Landesgrenzen geflohen sind und Tausende weitere jeden Tag folgen. Von der Hungersnot sind 25 Millionen Menschen betroffen. Europa scheint jedoch kaum Notiz davon zu nehmen. Wie so oft wird afrikanisches Leid von Medien und Politik nahezu ignoriert.
Geopolitisch entscheidende Lage
Der Sudan liegt allerdings an einem geopolitischen Schlüsselpunkt; dem Roten Meer, dem Tor nach Asien für Europa, durch das ein großer Teil des globalen Güterverkehrs fließt. Instabile Zustände in afrikanischen Gebieten haben immer wieder zu großen Flüchtlingsströmen geführt, von denen entsprechend auch Europa betroffen ist.
Einflussreiche Akteure wie Russland und die Vereinigten Arabischen Emirate errichteten vor Ausbruch des Krieges Stützpunkte am Roten Meer. Beide Parteien unterstützen die RSF laut den Vereinten Nationen mit verdeckten Waffenlieferungen. Ägyptens Militärregierung unterstützt die sudanesische Armee, und der Iran liefert Drohnen. (Quelle: NZZ)
Der Konflikt droht nun zu eskalieren, da immer mehr Waffen in die Hände der Kriegsparteien gelangen und sich neue Milizen auf beiden Seiten einmischen. Ein militärischer Sieg ist unwahrscheinlich. Stattdessen droht im Sudan eine gewaltsame Anarchie.
Vereinte Nationen rufen zu Waffenstillstand auf
„Der einzige Ausweg aus diesem Horror ist eine politische Lösung. […| Wir brauchen einen konzertierten globalen Vorstoß für einen Waffenstillstand im Sudan.“
António Guterres, Generalsekretär der Vereinten Nationen
„Anlässlich des einjährigen Bestehens des verheerenden Konflikts bekräftige ich das unermüdliche Engagement der humanitären Gemeinschaft, allen von der Krise betroffenen Menschen zu helfen. Die anhaltende Gewalt ist außer Kontrolle geraten. Das Leiden von Millionen von Menschen im Sudan muss ein für alle Mal ein Ende haben.“
Clementine Nkweta-Salami, Humanitarian Coordinator United Nations Sudan