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Politiker bei der EM24
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Verzicht für das Volk – Luxus für die Führung: 531.000 Euro für Flüge der Regierung zur Heim-EM

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Kanzler und Minister jetteten quer durch die Republik, um die Spiele der Fußball-Europameisterschaft live zu erleben – auf Kosten der Steuerzahler.
Zusammengefasst

Viele Fußballfans träumten davon, die Nationalmannschaft bei einer EM oder WM im eigenen Land live im Stadion zu sehen. Politiker wie Scholz, Faeser, Lauterbach und Baerbock erfüllten sich diesen Wunsch problemlos – und das auch noch kostenlos. Während das Fußvolk vergeblich um Karten kämpfte, profitierten die sogenannten Volksvertreter sogar vom Vorzug einer Vielzahl ständig verfügbarer Eintrittskarten.

Um die zahlreichen kostenlosen Spiele der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland zu besuchen, griffen mehrere Minister und der Bundeskanzler auf den exklusiven Shuttle-Service der Flugbereitschaft des Verteidigungsministeriums zurück. Diese Reisen summierten sich auf unverschämte 531.008,86 Euro, wie das Verteidigungsministerium auf eine Anfrage des Linken-Fraktionschefs Sören Pellmann im Bundestag mitteilte. Zuerst berichtete die WELT über diese Anfrage.

Screenshot / WELT

Minister auf VIP-Plätzen

Beispielhaft für die kostspieligen Reisen war das Viertelfinale „Deutschland gegen Spanien“ in Stuttgart, bei dem Olaf Scholz, Karl Lauterbach, Nancy Faeser und Bettina Stark-Watzinger im Stadion saßen. Außenministerin Annalena Baerbock flog nach einem Deutschland-Spiel in Frankfurt am Main trotz Nachtflugverbots nach Luxemburg. Auch bei Spielen der Nationalmannschaft in München, Frankfurt und Dortmund waren Kabinettsmitglieder anwesend. Die UEFA stellte der Bundesregierung und Vertretern des Bundestags für jedes Spiel die so bezeichneten „Ehrenkarten“ zur Verfügung. Bei Duellen der deutschen Mannschaft erhielten sie 30 Karten, bei Spielen ohne deutsche Beteiligung 10 Stück.

Die Eintrittskarten, mit denen die Minister im Stadion saßen, sind eigentlich ausschließlich den Repräsentanten der Verfassungsorgane vorbehalten. Scholz wurde bei den Spielen in Berlin von seiner Ehefrau, der SPD-Politikerin Britta Ernst, begleitet. Dies galt auch für zwei weitere deutsche Gruppenspiele sowie das Finale zwischen Spanien und England. Die Bundesregierung legte nach tagelangem Hin und Her verschiedene Erklärungen darüber vor, ob Ernst die Eintrittskarten tatsächlich zugestanden haben. Dabei sind die Vorschriften eindeutig: Die Ehrenkarten sind „ausschließlich personengebunden und nicht übertragbar, auch nicht spontan“, wie es in einem internen Schreiben des Regierungsdirektors Guido Large an den Vorsitzenden des Bundestags-Sportausschusses, Frank Ullrich (SPD), heißt.

„Es heißt ganz explizit: ‚Eine persönliche oder dienstliche Begleitung ist nicht möglich.‘“

Schreiben von Guido Large / Welt

Unter den Ministern der Bundesregierung war Nancy Faeser die unangefochtene Europameisterin der Stadionbesuche mit insgesamt sieben Auftritten. Gesundheitsminister Karl Lauterbach hingegen besuchte das Turnier fünfmal, darunter bei den Achtel- und Viertelfinalspielen.

Kritik der Linken: „Verantwortungslos oder abgehoben“

Sören Pellmann, Chef der Linken-Gruppe im Bundestag, äußert sich zu den hohen Kosten scharf: „Wer für sechs angebliche Dienstreisen Kosten von über einer halben Million Euro verursacht, ist entweder völlig verantwortungslos oder endgültig abgehoben.“ Er betont, dass die Flugbereitschaft nicht die alternative Reisemöglichkeit für ein abendliches Unterhaltungsprogramm der Bundesregierung sein darf. Besonders kritisiert wird die Anwesenheit von Kanzler-Gattin Britta Ernst bei den Spielen, da ihre Eintrittskarten laut den Linken regelwidrig genutzt wurden.

„Vermutlich aber ist die Flugbereitschaft aufgrund der kaputt gesparten Bahn für die Ministerinnen und Minister und den Kanzler das angenehmere Reisemittel.“

Sören Pellmann / Welt

Christian Görke, Erster parlamentarischer Geschäftsführer der Linke-Gruppe im Bundestag, fordert von Britta Ernst die private Rückerstattung der Kosten für die Premiumkarten sowie die mehrfachen Flüge mit der Flugbereitschaft. Er bemängelt, dass echte Fans hohe Summen zahlen mussten, während die Ehefrau des Kanzlers mehrfach auf kostenlosen Premiumplätzen saß. Zudem wirft Görke der Bundesregierung vor, bei der Beantwortung von Anfragen unlautere Methoden anzuwenden und zu täuschen.

Fazit und Kommentar

Für viele Bürger, die selbst hohe Ticketpreise zahlen müssen, ist die kostenlose Nutzung von Ehrenkarten durch Politiker und deren Angehörige ein echter Schlag ins Gesicht. Zusätzlich werden Reisekosten für das sportliche Privatvergnügen verursacht, die letztlich von den Steuerzahlern getragen werden müssen. Dieser Umgang vermittelt eine unverschämte Arroganz und eine herablassende Haltung gegenüber den Bürgern.

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Janine Beicht

Janine Beicht ist gelernte Kommunikationsdesignerin, arbeitet aber seit 2020 im Gesundheits- und Sozialwesen. Als Aktivistin engagiert sie sich besonders auf dem Gebiet der Psychologie unter dem Aspekt der jeweiligen politischen Machtinteressen.

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