In Solingen sind bei einer Messerattacke auf einem Stadtfest am Freitagabend gegen 21.30 Uhr drei Menschen ums Leben gekommen. Der Täter konnte unerkannt fliehen. Die Polizei stuft den Angriff als Anschlag ein. Die Tat ereignete sich direkt vor der Bühne. Acht Menschen wurden verletzt, vier davon lebensgefährlich. „Der Tatverdächtige hat sehr gezielt auf den Hals der Opfer eingestochen“, hieß es in Polizeikreisen. Die Behörden schließen einen möglichen terroristischen Hintergrund der Tat „angesichts der Gesamtumstände“ nicht aus, wie der leitende Oberstaatsanwalt Markus Caspers erklärte. Dem Angreifer gelang es, im Tumult und in der sich anfangs ausbreitenden Panik zu entkommen. Einsatzkräfte fahnden mit einem Großaufgebot nach ihm.
Der Oberstaatsanwalt erklärte bei einer Pressekonferenz im Wuppertaler Präsidium: „Nach vorliegenden Zeugenaussagen soll eine bislang unbekannte Person kurz vor dem Angriff mit dem Jugendlichen über Absichten gesprochen haben, die zur Tatausführung passen würden.“ Ob diese Person der Täter ist, ist nach Angaben der Ermittler noch unklar. Zwei Zeuginnen hätten das Gespräch gehört, die Tat selbst aber nicht beobachtet. Sie wandten sich anschließend an die Polizei, wie der Spiegel berichtet.
Zeuge hörte „Allahu Akbar“ – Rufe
Laut Welt gab ein verletzter Zeuge im internen Polizeibericht an, den Tatverdächtigen aus der Stadt zu kennen. Er gab an, zu wissen, dieser sei Besucher der örtlichen Moschee. In dem Bericht der Polizei Solingen hieß es wörtlich:
„Ein Zeuge berichtete, dass der Tatverdächtige bei seinen Tathandlungen ,Allahu Akbar’ gerufen habe.“
Welt am Sonntag
Dennoch macht die Polizei keinerlei nähere Angaben zur Identität des Täters.
Die ARD spekuliert sogar über mögliche ausländerfeindliche Hintergründe, was sich in keiner Weise mit den Zeugenaussagen vereinbaren lässt.
Es ist unübersehbar, dass Messerangriffe in Deutschland zunehmen. Nancy Faesers Reaktionen diesbezüglich beschränken sich bisher auf die Möglichkeit, Messer in der Öffentlichkeit ganz zu verbieten oder zumindest die erlaubte Länge der Klinge zu reduzieren. Zum Kern des Problems ist man bisher offenbar noch nicht vorgedrungen.