Sergej Lawrow bewertet den Einsatz von US-amerikanischen ATACMS-Raketen ( American-gifted Army Tactical Missile System/ taktisches Raketensystem) durch die Ukraine als klares Signal einer weiteren Eskalation. „Wir werden dies als eine neue Phase des westlichen Krieges gegen Russland betrachten und entsprechend reagieren,“ erklärte Lawrow am 19. November, so die Frankfurter Rundschau. Der Angriff auf die russische Region Brjansk mit diesen Raketen sei ein eindeutiges „Zeichen“ der Ukraine und ihrer Verbündeten, dass sie eine Zuspitzung des Konflikts suchten.
Lob für Scholz‘ Zurückhaltung bei Langstreckenwaffen
Lawrow äußerte zudem Anerkennung für die Entscheidung der deutschen Regierung, weiterhin keine Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine zu liefern. Diese Haltung bezeichnete er als „verantwortungsvoll“. Während die Grünen, die FDP und Teile der CDU/CSU die Lieferung der bis zu 500 Kilometer weit reichenden Raketen fordern, bleibt Bundeskanzler Olaf Scholz bei seiner ablehnenden Position.
Warnung vor nuklearer Eskalation
Lawrow betonte, dass die ATACMS-Raketen ohne Unterstützung der USA nicht einsatzbereit seien. „Diese hochtechnologischen Raketen können ohne die Amerikaner nicht eingesetzt werden,“ erklärte er und erinnerte an die verschärfte nukleare Doktrin Russlands, die Präsident Wladimir Putin eingeführt habe. Diese senkt die Schwelle für einen möglichen Nuklearschlag und solle den Westen zur Vorsicht mahnen.
Der russische Präsident unterzeichnete laut Tagesschau die „Neufassung der Atomwaffendoktrin“.
„Sie erlaubt den Einsatz von Nuklearwaffen auch gegen einen Nicht-Atomstaat, falls dieser von Atommächten unterstützt wird, was etwa auf die Ukraine zutrifft.“
Englands Premier bleibt unnachgiebig in seiner Unterstützung für die Ukraine
Währenddessen unterstrich der britische Premierminister Keir Starmer offenbar in einem Interview mit Sky News die Notwendigkeit, der Ukraine beizustehen, auch angesichts der nuklearen Bedrohung durch Russland. Auf die Frage, ob ein solches Engagement das Risiko eines Atomkriegs mit sich bringe, entgegnete Starmer: „Es ist sehr wichtig, dass wir in unserer Unterstützung für die Ukraine unerschütterlich sind.“ Auch durch Nachfragen ließ er sich nicht von seiner Position abbringen.