Das U-Boot der Ohio-Klasse, bestückt mit 20 Interkontinentalraketen und 90 Atomsprengköpfen, wurde dabei von einem P-8 Poseidon Seepatrouillenflugzeug, einem E-6B Mercury („Weltuntergangsjet“) und dem Lenkwaffenkreuzer „USS Normandy“ begleitet.
Gegenseitige Machtdemonstrationen
Militärexperten sehen diese Aktion als klare Antwort auf die jüngsten russischen Provokationen. Mitte Juni befanden sich mehrere russische Kriegsschiffe, darunter auch Atom-U-Boote, in Kuba. Dies wurde als Zeichen der historischen Freundschaft zwischen Russland und Kuba sowie als Machtdemonstration gegenüber den USA gewertet. Eines der russischen U-Boote, „Kazan“, soll dabei nah an der US-Küste vorbeigefahren sein.
Am 25. Juni gab die US-Marine bei X die Bewegung der „USS Tennessee“ zwei Tage zuvor in der Norwegischen See bekannt. Der seltene Vorgang wird von Experten als Machtdemonstration gegenüber Russland bewertet. Normalerweise gibt die US-Marine die Position ihrer großen Atom-U-Boote nicht preis. Diesmal machte sie eine Ausnahme – offenbar aus klarem Kalkül, um die atomare Abschreckung zu verstärken.
Hans Kristensen vom Nuclear Information Project bei der Federation of American Scientists erklärte bei X, dass das Manöver zu erwarten gewesen sei, verwundert habe ihn jedoch, dass ein so schwergewichtiges Atom-U-Boot im Einsatz gewesen sei. Er bewertete dies als „klares Signal an Russland“.
Das Auftauchen der „USS Tennessee“ in einem Gebiet, das Russland als strategisch wichtig betrachtet, sowie die begleitenden militärischen Einheiten, darunter der „Weltuntergangsjet“ E-6B Mercury, der ein Luftkommandozentrum für US-amerikanische strategische Raketen darstellt, unterstreichen die Bedeutung dieses Manövers.
Die US-Marine hat mit dieser Aktion nicht nur ihre militärische Stärke demonstriert, sondern auch ihre Entschlossenheit gezeigt, auf russische Provokationen angemessen zu reagieren und ihre Verbündeten in der Region zu unterstützen.
Ungewöhnliches Szenario
Ein solches Szenario ist vermutlich beispiellos. Da landgestützte Kontrollsysteme im Kriegsfall zerstört werden könnten, existieren luftgestützte Systeme, um die strategischen ballistischen Raketen der USA zu steuern. Diese Aktion verdeutlicht eine außergewöhnliche Demonstration militärischer Stärke. Das E-6B-Flugzeug landete in Rygge, einem „amerikanischen“ Luftwaffenstützpunkt 50 km südlich von Oslo, und pendelte anschließend zwischen Schweden und Norwegen, so der Journalist und Autor Dirk Pohlmann auf Telegram.