Ein Kommentar von Prof. Martin Schwab.
„Liebe Community,
Bekanntlich bin ich einer der Verteidiger von Johanna Findeisen, einer Mitangeklagten im Frankfurter Prinz-Reuß-Prozess. Mehrfach habe ich schon in meinen Kanälen über die völlig inakzeptable Art und Weise berichtet, wie in der JVA Frankfurt III (dort sitzt sie in U-Haft) mit Johanna umgegangen wird. Heute muss ich leider den nächsten äußerst betrüblichen Bericht folgen lassen:
Am Sonntag, den 21.9.2025, fand ein Geburtstagsständchen für Johanna vor der JVA Frankfurt III statt. Aufzug und Kundgebung vor der JVA waren seit Wochen angemeldet gewesen. Während des Hofgangs vernahm Johanna die Geräusche, die von den Teilnehmern des Aufzugs herrührten, und verharrte dort, wo sie stand, um jenen Geräuschen weiterhin lauschen zu können. Das Gefängnis-Personal forderte Johanna auf, weiterzugehen (was nur durch Schikane erklärbar ist, denn während des Hofgangs dürfen sich die Gefangenen im Hof aufhalten, wo sie wollen). Als Johanna und die anderen Insassinnen der JVA wieder auf die Station (B-Haus, 1. OG) zurückgekehrt waren, machte eine andere Gefangene Johanna darauf aufmerksam, dass die Geräusche der Trommler lauter wurden und daher offenbar der Aufzug näher rückte. Johanna und die Mitgefangene standen an der Fensterscheibe gegenüber dem Kiosk, der sich gegenüber der JVA in derselben Straße befindet. Johanna winkte den Teilnehmern der Kundgebung dezent zu und bedankte sich bei ihnen, indem sie ihre Hand auf ihr Herz legte. Die Kommunikation nach außen erfolgte seitens Johanna ausschließlich nonverbal. Dann rief eine JVA-Bedienstete Johanna und sperrte sie in ihre Zelle. Jene Bedienstete behauptete, sie habe dazu eine entsprechende Anweisung erhalten. Die anderen Mitgefangenen durften auf Nachfrage an die Fensterscheibe treten und den Aufzug und die Kundgebung beobachten – während Johanna in der Zelle weggesperrt war und nicht einmal mit ihren Verteidigern telefonieren durfte, obwohl sie eben dies morgens angemeldet hatte.
Mit irgendwelchen Sicherheitsinteressen ist das alles nicht zu erklären. Das ist nackte Willkür und bösartige Schikane. Es ist der perfide Versuch, Johanna zu brechen. Aber das wird niemandem gelingen. Johanna ist eine ungemein starke Frau, und der widerwärtige Umgang, der ihr von Seiten einiger JVA-Bediensteter entgegenschlägt, lässt sich möglicherweise gerade damit erklären: Die Respektlosigkeit rührt gerade von denjenigen JVA-Bediensteten her, die selbst nicht über derartige Stärke verfügen und offenbar ihre eigene charakterliche Unterlegenheit erahnen. Solchen Leuten bleibt nichts anderes übrig, als die Macht-Keule auszupacken.
Herzliche Grüße
Ihr und Euer
Martin Schwab“