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Letzte Chance freier Markt: Wie Milei zeigt, was Deutschland verlernt hat

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Argentinien, einst reich, wurde durch Sozialismus ruiniert – Javier Milei zeigt: Wohlstand braucht Markt, nicht Zwang. Ein Weckruf: Kettensäge für Europas Planwirtschaft?
Zusammengefasst

Angesichts der systematischen Fehlwirtschaft in Verbindung mit Korruption seitens der Sozialisten ist es kaum vorstellbar, dass Argentinien einst ein wohlhabendes Land war. Anfang des 20. Jahrhunderts zählte es zu den reichsten Volkswirtschaften der Welt, zog europäische Einwanderer in Massen an, und Buenos Aires wurde nicht zufällig als das „Paris Südamerikas“ gepriesen. Doch aus dem einstigen Musterland wurde ein abschreckendes Beispiel. Der Peronismus, benannt nach Juan Domingo Perón, lähmte das Land über Jahrzehnte. Peróns Vision von einem starken, fürsorglichen Staat führte zu staatlicher Dominanz, überbordender Bürokratie, chronischem Protektionismus und planwirtschaftlicher Gängelung. Eine Mischung aus Sozialromantik, wirtschaftlichem Dilettantismus und Staatskriminalität verwandelte das einst florierende Argentinien in ein Land der Krisen, Inflationen und wiederkehrenden Staatspleiten.

Heute, mehr als siebzig Jahre später, versucht ein Mann mit einer Kettensäge als Symbol das alte System zu zerlegen: Javier Milei, ein bekennender Anarchokapitalist, der sich selbst als „liberal-libertär“ bezeichnet, bricht mit dem peronistischen Konsens und macht es wie die Autorin Marie Kondo: Er räumt auf. Während Deutschland wieder alte sozialistische Rezepte aus der Mottenkiste zieht und den Mindestlohn planwirtschaftlich bis 2027 auf 14,60 Euro »erhöhen will«, geht Argentinien unter Milei in die entgegengesetzte Richtung. Der Ökonom will den Arbeitsmarkt liberalisieren, Subventionen abbauen, den Staat verschlanken – und mittelfristig auch den Mindestlohn abschaffen. ¡Mucho éxito, Señor Presidente!

Denn ökonomisch betrachtet ist der Mindestlohn nichts anderes als ein staatlich gesetzter Mindestpreis für Arbeit. Und wie jeder Preis, der sich über dem natürlichen Marktgleichgewicht befindet, produziert er denklogisch einen Nachfrageüberschuss – in diesem Fall: Arbeitslosigkeit. Besonders betroffen sind jene, die ohnehin geringe Produktivität aufweisen: Jugendliche, Berufseinsteiger, Geringqualifizierte. Wer ihnen helfen will, muss ihnen Chancen bieten, nicht Preise vorschreiben. Würde die Merkelsche Regierung doch mal auf Milton Friedman hören: „Das Mindestlohngesetz ist im Wesentlichen ein Gesetz, das besagt, dass Arbeitgeber Menschen mit geringen Fähigkeiten diskriminieren müssen,“ so der US-amerikanische Ökonom.

Mindestlohn keineswegs sozial

In Deutschland gilt das als gemeine Ketzerei des Raubtierkapitalismus der Kaltherzigen. Ob in Bornheim, in Groß-Grönau, ob in Marktbreit oder auf Usedom: Überall hierzulande wird der Mindestlohn zum Ausdruck staatlicher Fürsorge verklärt. Eine ethisch aufgeladene Maßnahme, die angeblich vor Ausbeutung schützt. Doch der ökonomische Schaden wird systematisch ignoriert. Statt realen Wohlstand zu ermöglichen, verhindert der Mindestlohn den Marktzugang für jene, die ihn am meisten bräuchten. Das klingt irgendwie gar nicht mehr sozial.

Argentinien ist da schon weiter – zumindest auf dem Papier. Der aktuelle Mindestlohn liegt bei rund »313.400 Pesos im Monat«, also etwa 235 bis 310 Euro, je nach Wechselkurs. Gemessen an der Inflation, die Anfang 2024 »noch bei über 25 Prozent« im Monat lag, ist das de facto ein Schrumpflohn, also die Reduktion des realen Einkommens oder der Kaufkraft durch die Inflation bei gleichbleibendem oder nur gering steigendem Nominaleinkommen. Und dennoch: Der politische Wille zur Abschaffung ist da. Milei hat sich mehrfach öffentlich geweigert, den Mindestlohn per Dekret zu erhöhen. Er sieht darin einen Eingriff in die Vertragsfreiheit – und einen symbolischen Akt gegen die liberale Ordnung, die er wiederherstellen will.

Unproduktive Beamte verlieren ihren Job

Doch warum hat er ihn dann nicht längst abgeschafft? Ganz einfach: Milei führt eine Schlacht an vielen Fronten. Er kürzt Subventionen, entlässt zehntausende Beamte, reformiert die Zentralbank, dereguliert den Energiemarkt – alles gleichzeitig. Würde er auch noch den Mindestlohn abschaffen, während die Gewerkschaften bereits auf der Straße sind, würde er seine politische Kraft überdehnen. Die Streichung des Mindestlohns ist kein symbolisches Feuerwerk für den Anfang, sondern eine strategische Etappe. Zumal seine Partei im Parlament keine Mehrheit hat – vieles muss Milei durch Verordnungen oder in zähem Ringen mit Regionalgouverneuren durchsetzen.

Kettensäge statt Mindestlohnkommission 

Die Ergebnisse sind dennoch bemerkenswert. Die Inflation in Argentinien wurde massiv gesenkt, das Haushaltsdefizit ins Positive gedreht, das internationale Vertrauen wächst. Und: Die Wirtschaft wächst. Laut neuesten Daten expandiert Argentiniens Wirtschaft aktuell schneller als die Chinas – »rund 58 Prozent mehr Wachstum«, bezogen auf das letzte Quartal. Während Berlin bürokratische Mindestpreise erzwingt, lässt Buenos Aires Arbeitgeber und Arbeitnehmer wieder selbst entscheiden, was ein Job wert ist.

Ayn Rand, die große Vordenkerin der wirtschaftlichen Freiheit, schrieb einmal: „Sag niemals, dass das Streben nach Profit etwas Schlechtes sei. Dieses Wort macht dich zum Plünderer.“ Der Mindestlohn, so gut gemeint er auch sein mag, verkehrt diesen Gedanken ins Gegenteil. Er raubt denen die Möglichkeit zum Eintritt in den Arbeitsmarkt, deren Produktivität nicht dem gesetzlich vorgeschriebenen Mindestpreis entspricht. Was als Schutz gemeint ist, wird zur Hürde. Und wer sich weigert, diese Logik zu hinterfragen, betreibt Arbeitsverhinderung mit Ansage. Gut gemeint ist eben nicht immer gut gemacht.

Milei verändert das Denken. Weg vom Versorgungsstaat, hin zur Eigenverantwortung. Weg vom kollektiven Anspruch, hin zur individuellen Freiheit. Während Deutschland den Sozialstaat ausbaut, zieht Argentinien sich selbst aus dem Sumpf. Etwas, von dem Friedrich Merz so weit entfernt ist wie Südkorea von Island. Am Ende geht es nicht um Mindestlöhne, sondern um ein Weltbild. Argentinien zeigt, dass auch ein dysfunktionaler Staat sich ändern kann – wenn der politische Wille da ist. Deutschland hingegen hält krampfhaft an der Illusion fest, dass sich Wohlstand gesetzlich verordnen lässt. Das Gegenteil ist der Fall. Wer Preise politisiert, zerstört die Koordinationsfunktion des Marktes. Wer Freiheit durch Zwang ersetzt, verspielt Chancen.

Vielleicht braucht Deutschland keine weitere Mindestlohn-Kommission, sondern eine ordentliche Kettensäge – nicht für den Amazonas, sondern für das Dickicht an planwirtschaftlicher Ideologie, das sich in der Wirtschaftspolitik breitgemacht hat. Argentinien lehrt uns, wie toxisch Sozialismus sein kann. Und es zeigt uns, wie man sich von den Ketten der Etatisten befreit. Und Deutschland ist auf dem besten Weg, die Geschichte der Heimat von Milei nachzuspielen – nur zeitlich entgegengesetzt.

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Julian Marius Plutz

Julian Marius Plutz ist 1987 geboren und freier Autor, u.a. für Achgut und die Jüdische Rundschau. Zu seinen Themenschwerpunkten gehören neben dem politischen Zeitgeschehen: Arbeitsmarkt, jüdisches Leben und die LGBTQ-Ideologie.

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