In Hamburg befürchtete ein Medizinstudent, der in Ruanda einen Patienten mit dem Virus behandelt hatte, er und seine Freundin könnten sich angesteckt haben. Die Situation mündete rasch in Evakuierungsmaßnahmen und eine nächtliche Untersuchung. Sofort wurden die Gleise 7 und 8 des Hamburger Hauptbahnhofs abgesperrt, und das Paar wurde in das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) gebracht, wo man sie in einem Spezialbereich isolierte. Während die Behörden einen Krisenstab vorbereiteten, führte das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM) in der Nacht die PCR-Tests durch. Das Marburg-Virus, in Deutschland zuletzt 1967 festgestellt, führe laut WHO in 24 bis 88 Prozent zum Tod.
Nach Stunden der Besorgnis gaben die Gesundheitsbehörden am Morgen Entwarnung. Die Tests sind negativ.
Strenge Überwachung bleibt vorerst bestehen
Trotz des negativen Tests bleibt der Medizinstudent bis zum Ende der Inkubationszeit von bis zu 21 Tagen im Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf isoliert und unter Beobachtung. Für alle anderen Kontaktpersonen während der Rückreise von Ruanda gibt es allerdings Entwarnung: „Zu keinem Zeitpunkt [bestand] eine Gefahr für Mitreisende in Bahn und Flugzeug“, so die Gesundheitsbehörden laut Epoch Times.
Laut Robert Koch-Institut (RKI) ist das Marburg-Virus nicht über die Luft übertragbar. Es würde nur durch engen Kontakt mit infizierten Personen oder deren Körperflüssigkeiten weitergegeben. Derlei Szenarien gehören jedoch eher zur Ausnahme – im normalen öffentlichen Raum besteht kein Ansteckungsrisiko. Auch der Mythos, dass sich das Virus in Flugzeugen verbreiten könnte, wird klar widerlegt: „Eine Übertragung von Marburg- oder Ebolaviren in Flugzeugen wurde noch nie dokumentiert“.
Hintergrund: Ausbruch in Ruanda
Am 27. September 2024 wurde in Ruanda ein Ausbruch von Marburgfieber labordiagnostisch bestätigt. Aktuell sind 29 Fälle bekannt, darunter 10 Todesfälle (Stand: 1. Oktober 2024). Die laborbestätigten Infektionen verteilen sich auf sieben der 30 Distrikte des Landes, vor allem in der Hauptstadt Kigali. Besonders betroffen sind Beschäftigte im Gesundheitswesen großer Krankenhäuser. Über 300 Kontaktpersonen stehen unter Beobachtung.
Kommentar
Abseits der Schlagzeilen bleibt die Tatsache, dass solche wieder einmal die Panik unter Ängstlichen schürt und entsprechend unangebracht ist. Die Gefahr für die Öffentlichkeit ist auch nach Angaben des RKI gering. Eine Ausbreitung über bloße Begegnungen im Alltag ist nicht möglich.
Interessant ist, dass im Oktober 2021 Professor Dolores Cahill im Gespräch mit Riccardo Bosi eine brisante Vermutung äußerte: Die nächste „Pandemie“ könnte bewusst durch das Marburg-Virus ausgelöst werden. Sie warnte, dass zukünftige „Auffrischungs-“ oder Grippeimpfungen genau jene hämorrhagischen Symptome verursachen könnten, die typischerweise mit dem Marburg-Virus in Verbindung gebracht werden. (Quelle: Heiko Schöning)