2022 habe man sie noch schnell unter Kontrolle gebracht, obwohl diese Pocken-Form doch weltweit für Aufsehen gesorgt habe. Nun fand man in Afrika eine neue Variante, die Besorgnis auslöse. WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus kündigte in Genf an, den Notfallausschuss einzuberufen, um die Situation zu bewerten. Der Ausschuss soll entscheiden, ob eine „Notlage internationaler Tragweite“ (PHEIC) ausgerufen werden sollte, so die Ärzte Zeitung.
Ghebreyesus Verkündung ist auch auf seinem offiziellen 𝕏-Account zu finden:
Und da sind wieder die Affenpocken. Man kann es ja immer mal wieder versuchen. Vielleicht klappt's dieses Mal ja mit einem anderen Virus. #Mpox
— Annika Hoberg (@Annika_Hoberg) August 9, 2024
And there's the monkeypox again. You can always try again. Maybe this time it'll work with a different virus. #Mpox
Anbei mit… https://t.co/Qhn3l4pTMv pic.twitter.com/CRxOQyTg3s
Man befürchtet weltweite Ausbreitung
Die neuen Mpox-Fälle wurden also aus vier afrikanischen Ländern gemeldet, die zuvor keine bekannten Infektionen aufwiesen: Burundi, Ruanda, Kenia und Uganda. Auch eine Mpox-Expertin meldet sich zu Wort. Rosamund Lewis warnt: „Das Risiko besteht, dass sich die Krankheit weiter ausbreitet und auch ferne Länder erreicht“. Reisebeschränkungen sind seitens der WHO noch nicht vorgesehen. Stattdessen beginnt man mit den üblichen ersten Schritten. Es sei es entscheidend, die Bevölkerung über die Risiken zu informieren und die Gesundheitsbehörden zur Wachsamkeit anzuhalten, um mögliche Ausbrüche frühzeitig zu erkennen.
WHO darf selbst keine Maßnahmen verhängen
Die Ausrufung einer internationalen Notlage durch die WHO zielt darauf ab, Regierungen weltweit zur verstärkten Überwachung und Vorbereitung auf eine mögliche Ausbreitung zu ermutigen. Man erläutert, diese Entscheidung diene vor allem dazu, die globalen Gesundheitsbehörden zu sensibilisieren.
Maßnahmen verhängen dürfe die WHO selbst nicht. Der Pandemievertrag scheiterte im Frühjahr an der Uneinigkeit der Staaten, wie HAINTZ.media berichtete. Manche befürchteten die Beeinträchtigung nationaler Souveränität. Noch blieben also die Entscheidungen über Maßnahmen in der Verantwortung der nationalen Regierungen, wobei die Weltgesundheitsversammlung trotz Uneinigkeiten über allgemein gültige Regelungen zuletzt vereinbarte, “die Verhandlungen über das umstrittene globale Pandemieabkommen innerhalb eines Jahres abzuschließen.”
Vorsorglich appelliert man aber eindringlich an die Staaten hinsichtlich deren Engagements zwecks Eindämmung des Virus:
Wie sehr sie gewisse Begriffe lieben und ständig wiederholen: Agenda, Überwachung, bündeln…
— Annika Hoberg (@Annika_Hoberg) August 9, 2024
Was wollen sie uns wohl damit sagen.
How much they love certain terms and constantly repeat them: Agenda, surveillance, bundle (put our efforts together)….
What are they trying to… https://t.co/0czXTAC8hY pic.twitter.com/UYQhxXEK7j
Bereits von Juli 2022 bis Mai 2023 hatte die WHO aufgrund von Mpox eine internationale Notlage erklärt, nachdem in zahlreichen Ländern, darunter auch Deutschland, Fälle aufgetreten waren. Nun breitet sich in der Demokratischen Republik Kongo eine neue Variante, Klade 1b, aus, die laut WHO möglicherweise „gefährlicher“ ist als vorherige Varianten. Diese neue Mutation soll direkt von Mensch zu Mensch übertragen werden.
Als Symptome von Mpox, den früheren „Affenpocken“ benennt man Hautausschläge, hohes Fieber und Muskelschmerzen. Kinder seien besonders gefährdet. Wann der Notfallausschuss der WHO genau zusammentreten wird, ist bislang unklar.
Name aus Diskriminierungsgründen geändert
Den Namen des Virus hatte man seit 2022 aus möglichen Diskriminierungsgründen angepasst. Aus Affenpocken wurden Mpox. Man befürchtete wohl, den Affen könnte das nicht gefallen. Zudem seien die Tiere auch nicht die einzige Quelle der Infektion. Es könne ja schließlich auch von Mensch zu Mensch übertragen werden. Also haben die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und andere Gesundheitsbehörden Richtlinien entwickelt, um Namen von Krankheiten zu vermeiden, die diskriminierend, stigmatisierend oder geographisch irreführend sein könnten. Die neue Benennung soll den internationalen Standards entsprechen und wissenschaftliche Neutralität wahren wie auch mögliche Ängste in der Bevölkerung reduzieren.