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Taurus zu Ostern
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Wie Kiesewetter das Osterfest zur Kriegsbühne macht

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An Ostern, dem Fest der Versöhnung, schwingt Roderich Kiesewetter die Kriegskeule. Sein 𝕏-Post fordert Taurus-Raketen für die Ukraine und verhöhnt die Friedensbotschaft des Christentums.
Zusammengefasst

Wenn ein CDU-Abgeordneter die Osterzeit nicht zur Besinnung, sondern zur rhetorischen Aufrüstung nutzt, zeigt sich, wie tief politische Ideologie moralische Orientierung verdrängt hat. Roderich Kiesewetter postet am Ostersonntag keine Botschaft des Friedens, sondern ein Kriegsplädoyer in 61 Worten. Sein Post ist ein Dokument der Schande.

Statt der Auferstehung preist er die Zerstörung. Statt Menschlichkeit verlangt er Marschflugkörper. Diese Umwidmung eines religiösen Festes in einen Appell zur Waffenlieferung ist kein misslungener Tweet. Sie ist ein Ausdruck politischer Absicht. Kiesewetters Formulierung ist ein Musterbeispiel für politische Verantwortungslosigkeit, die nicht nur die Komplexität des Krieges ignoriert, sondern auch die Risiken einer globalen Katastrophe bagatellisiert.

Instrumentalisierung mit kalter Berechnung

„Taurus kann Menschenleben retten“, schreibt Kiesewetter, als sei ein Raketensystem eine karitative Maßnahme. Die Behauptung, die Nicht-Lieferung sei „unterlassene Hilfeleistung“, ist nicht nur ein sprachlicher Missgriff. Es handelt sich um einen kalkulierten moralischen Angriff. Wer sich nicht für militärische Lösungen ausspricht, wird als Mittäter dargestellt. Diese bewusste Umdeutung humanitärer Begriffe in ein Arsenal politischer Erpressung zeigt, wie weit sich die Kriegslogik in den politischen Diskurs gefressen hat. Es geht nicht um differenzierte Bewertung – es geht um Gefolgschaft.

»Roderich Kiesewetter / 𝕏«

Technokratie statt Ethik

Der CDU-Politiker reduziert damit den Krieg auf eine Frage der Reichweite und Zielgenauigkeit. Seine Argumentation folgt einer technokratischen Kälte, die jedes menschliche Leid nur noch als Argument für mehr Waffen kennt. Kein Wort zur »Geschichte dieser Eskalation«, kein Gedanke an die politische Verantwortung Europas, kein Ansatz zu Verhandlungen.

»Screenshot / UNN«

Stattdessen wird suggeriert, dass es moralisch geboten sei, Raketen mit über 500 Kilometern Reichweite zu liefern, die tief ins russische Territorium vordringen können. Dass dies die Schwelle zur direkten Konfrontation mit einer Atommacht weiter senken könnte, wird in Kauf genommen oder schlicht ignoriert.

Ignoranz gegenüber realer Eskalationsgefahr

Die Vorstellung, Deutschland könne durch die Lieferung solcher Systeme neutral bleiben, ist eine Illusion. Taurus-Raketen erfordern logistische und technische Begleitung.

„Was an Zielsteuerung und an Begleitung der Zielsteuerung vonseiten der Briten und Franzosen gemacht wird, kann in Deutschland nicht gemacht werden […] Das weiß auch jeder, der sich mit diesem System auseinandergesetzt hat. […] Das, was andere Länder machen, die andere Traditionen und andere Verfassungsinstitutionen haben, ist etwas, was wir jedenfalls in gleicher Weise nicht tun können.“

»Olaf Scholz / Tagesschau«

Es ist also naiv oder bewusst irreführend, so zu tun, als könne man derartige Waffen einfach abliefern, ohne in operative Verantwortung zu geraten. Wer diese Tatsache leugnet, verfolgt keine Sicherheitspolitik, sondern setzt auf kalkulierte Provokation. Kiesewetters Versuch, die berechtigte Sorge um deutsche Verwicklung als „bewusst falsche Behauptung“ abzutun, ist arrogant und gleichzeitig gefährlich.

Die Entgrenzung des politischen Gewissens

Anstatt Empathie für die Opfer auf allen Seiten zu zeigen, missbraucht Kiesewetter das Leid der ukrainischen Zivilbevölkerung gezielt für seine Narrative. Ihre Existenz wird zur moralischen Waffe umfunktioniert, mit der er seine Agenda rechtfertigt. Die eigentlichen Voraussetzungen für ein Ende des Krieges wie Diplomatie, internationale Vermittlung oder Abrüstung der Sprache bleiben vollkommen ausgeblendet. Stattdessen wird ein moralisches Dilemma konstruiert, das jede kritische Haltung delegitimiert: Wer keine Raketen liefert, habe sich moralisch disqualifiziert. Die politische Öffentlichkeit wird auf diese Weise unter Druck gesetzt, bedingungslos zuzustimmen – ein durchsichtiges Machtinstrument, das auf Einschüchterung und nicht auf Argumente setzt.

»Sahra Wagenknecht / 𝕏«

In der ehemals christlichen Partei ist diese Rhetorik längst zur neuen Normalität geworden. Nicht mehr Frieden, Diplomatie oder Humanität stehen im Zentrum, sondern Waffenlieferungen, Eskalation und Kriegsbereitschaft. Auch Friedrich Merz, der sich als künftiger Kanzler inszeniert, verfolgt diesen Kurs. Er steht für konfrontative Härte und nicht für Ausgleich. Die Kritik von Sahra Wagenknecht an dieser Entwicklung ist daher berechtigt und absolut notwendig. Sie benennt, was viele spüren, nämlich dass die politische Moral zum Werkzeug der Kriegslegitimation verkommen ist.

Der Militarist im Abgeordnetensessel

Kiesewetters 𝕏-Text ist keine unbeholfene Meinungsäußerung. Es handelt sich um die Position eines einflussreichen Abgeordneten, der sich zum Sprachrohr einer militärischen Lösung erklärt. Wer wie er nur noch im Hinblick auf das Zerstörungspotenzial denkt, hat mit verantwortungsvoller Außenpolitik nichts mehr zu tun. Es geht ihm nicht um Verteidigung und Stabilität, sondern um Vormarsch und Dominanz. Deutschland soll nicht mehr nur unterstützen, es soll vorangehen – mit Taurus, mit Eskalation, mit maximaler Konfrontation.

Dabei ist die rechtliche Lage eindeutig: Laut Artikel 26 Absatz 1 des Grundgesetzes sind Handlungen, die geeignet sind und in der Absicht unternommen werden, das friedliche Zusammenleben der Völker zu stören – insbesondere die Vorbereitung eines Angriffskrieges – verfassungswidrig und unter Strafe zu stellen. Eine aktive Beteiligung Deutschlands an kriegerischen Handlungen, die über Verteidigung im engeren Sinne hinausgehen, widerspricht diesem Verfassungsauftrag ebenso wie dem Gebot einer ausschließlich defensiv ausgerichteten Außenpolitik. Wer dennoch auf maximale militärische Eskalation drängt, stellt sich außerhalb des verfassungsrechtlich zulässigen Rahmens.

»Screenshot / dejure«

Politik der Drohkulisse

Indem Kiesewetter die Sorge vor einer Eskalation als „Hysterie“ diffamiert, drängt er die Debatte in ein binäres Koordinatensystem: Wer nicht für Waffen ist, ist gegen die Ukraine. Dieses Denken lehnt jede Form von Komplexität ab.

„Selbstverteidigung ist nie eine Eskalation […] Hysterie ist fehl am Platz […] Das ist keine Kriegsbeteiligung, sondern ist vom Boden von Nachbarländern aus machbar! Das wäre eine ‚Koalition der Willigen.‘“

»Roderich Kiesewetter / TAZ«

Es ist der Rückfall in eine Form des Schwarz-Weiß-Denkens, das gefährlich einfach daherkommt, aber verheerende Folgen hat. Der Vorschlag, verstärkte diplomatische oder humanitäre Maßnahmen zu diskutieren, kommt in dieser Perspektive gar nicht mehr vor. Wer Zweifel hat, wird verdächtigt.

Politischer Missbrauch eines religiösen Symbols

Besonders boshaft ist die Entscheidung, diese Kriegserklärung ausgerechnet an Ostern zu formulieren. Ein solcher Beitrag am höchsten christlichen Fest markiert den Tiefpunkt jeder moralischen Orientierung. Während das wichtigste Fest der christlichen Tradition den Triumph des Lebens über Gewalt und Vernichtung verkündet, wird hier schamlos die Forderung nach der Entsendung modernster Tötungstechnologie in einen eskalierenden Krieg formuliert. Nicht das Ende des Leidens steht im Zentrum, sondern der Wunsch nach noch mehr Tod, noch mehr Zerstörung, noch mehr Elend. Wer an Ostern Bewaffnung fordert, anstatt innezuhalten, hat sich vollständig von jeder zivilisatorischen Ethik verabschiedet. Das ist keine politische Position mehr, es ist ein Offenbarungseid der geistigen Verrohung und ein alarmierendes Zeugnis der Verachtung gegenüber allem, was Menschlichkeit bedeutet.

Wir haben diesen Punkt bereits erlebt, jenen Moment, in dem Kriegspropaganda in blumige Worte gekleidet und zur moralischen Pflicht verklärt wurde. Die deutsche Geschichte kennt die Folgen: Euphemismen ersetzten Realität, und am Ende standen Zerstörung, Leid und ein moralisches Desaster.

Fazit: Der gefährliche Rückfall in das Denken des Krieges

Roderich Kiesewetter steht exemplarisch für eine politische Haltung, die keine Komplexität mehr aushält und keine Alternativen mehr denkt. Seine „Osterbotschaft“ ist ein erschreckendes Beispiel dafür, wie moralische Begriffe pervertiert und religiöse Symbole politisch missbraucht werden, um eine Kriegseskalation zu legitimieren. Wer den Frieden nur als Durchsetzung eigener Interessen mit militärischen Mitteln denkt, hat nicht nur die Geschichte verdrängt, sondern auch jede politische Vernunft verloren. Statt Sicherheit zu schaffen, betreibt er eine Politik der Konfrontation. Deutschland ist gut beraten, diesem Kurs nicht zu folgen.

Wer wirklich echten Frieden will, der setzt auf Diplomatie anstelle von Drohkulissen, auf Verständigung anstelle von Feindbildern und lehnt jede Politik ab, die Krieg zum Normalfall erklärt!

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Janine Beicht

Janine Beicht ist gelernte Kommunikationsdesignerin, arbeitet aber seit 2020 im Gesundheits- und Sozialwesen. Als Aktivistin engagiert sie sich besonders auf dem Gebiet der Psychologie unter dem Aspekt der jeweiligen politischen Machtinteressen.

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