Ein Kommentar von Rechtsanwalt und Steuerberater Christian Moser
Das Magdeburger Massaker hat Deutschland aufgerüttelt. Man muss es ein Massaker nennen, denn die bekannt gewordene Aufnahme der Überwachungskamera, die zeigt, wie das Auto in voller Fahrt durch eine dichte Menschenmenge pflügt, ist dafür brutal genug.
Wir haben ähnliche Dinge schon mehrfach erlebt; diesmal sorgt zumindest die Aufnahme der Überwachungskamera jedoch dafür, dass der Schrecken wesentlich greifbarer ist als bei den vergangenen Malen. Ohnehin fällt das Attentat in eine Zeit, in der große Angst herrscht: Angst vor einem Krieg mit Russland, Angst vor einem Weltkrieg, Angst vor der totalen Deindustrialisierung Deutschlands, Angst davor, dass wir führungslos oder durch schlechte Führung immer weiter in den wirtschaftlichen Ruin und den gesellschaftlichen Unfrieden getrieben werden und so weiter. Da kann ein solcher Schrecken wie in Magdeburg der Tropfen sein, der das Fass zum Überlaufen bringt.
Nichts Genaues weiß man nicht
Derzeit wissen wir noch nicht, was sich daraus ergeben wird. Wir wissen auch nicht, warum der Täter die Tat ausführte. Die Hinweise dazu sind allzu verwirrend. Seine eigenen Äußerungen bei X sind völlig widersprüchlich – mal gegen den Islam, mal dafür, mal für Asyl, dann gegen die Asylbehörden, dann pro AfD und so weiter. In den öffentlichen Medien wurde erst behauptet, der Täter sei unbekannt gewesen, dann stellt sich heraus, dass er bereits strafrechtlich in Erscheinung getreten war, man eine Gefährderansprache bei ihm durchführen wollte und dass die Behörden bereits gewarnt worden waren. Zu guter Letzt hatte der Täter selbst vor der Tat auf X damit gedroht, dass Deutschland Krieg bekomme, wenn es ihn wolle:
„Erstens: Ich versichere Ihnen: Wenn Deutschland Krieg will, werden wir ihn haben. Wenn Deutschland uns töten will, werden wir sie abschlachten, sterben oder voller Stolz ins Gefängnis gehen. Weil wir alle friedlichen Mittel ausgeschöpft haben, sind uns nur noch mehr Verbrechen seitens der Polizei, des Staatsschutzes, der Staatsanwaltschaft, der Justiz und des (Bundes-)Innenministeriums begegnet. Frieden nützt ihnen nichts.”.
Zitat aus dem X-Profil des Attentäters vom 13. August 2024, übersetzt durch Google; Original im Arabischen.
Seitdem schießen die Spekulationen über die Motivlage des Täters auf allen Seiten der politischen Kampflinien ins Kraut. Für den Mainstream handelt es sich um einen rechten AfD- und Trump-Sympathisanten, Ex-Mohammedaner und Islamkritiker. Auf Seiten der Regierungskritiker hält man den Täter für einen Linken, wahlweise für einen die Taqīya anwendenden Schläfer, einen Schiiten, einen Wahabiten oder für jemanden, der über MK Ultra aktiviert wurde. Eines haben alle diese Theorien gemeinsam: Wir wissen nicht, ob sie zutreffen, denn wir wissen zu viel und gar nichts.
Religion ist Privatsache, Mord ist Politik
Was folgt also aus den Ereignissen? Ich meine, dass die letzten inneren Ursachen des Täters nur eine untergeordnete Rolle spielen. Ob er nun Atheist oder Schiit, Islamist oder Islamkritiker war, ob er nun Sympathien für wen auch immer hatte, ändert an einer Tatsache nichts: Er hat auf einem Weihnachtsmarkt unzählige Menschen schwer verletzt und getötet. Ein solches Vorgehen zeugt von einer ungezügelten Brutalität gegenüber Menschen, es zeugt von einer Feindschaft gegenüber Deutschen – nicht etwa gegenüber Mohammedanern – und, was das Entscheidende ist, es reiht sich ein in eine lange Reihe vorheriger ähnlicher Taten, die von anderen verübt wurden, aber immer wieder dem gleichen Muster folgen.
Es ist dabei letztendlich für die politische Antwort nicht von Bedeutung, ob die Täter nun im Einzelnen so oder so religiös dachten. Das massenhafte Umbringen von Menschen ist keine transzendente Frage. Das massenhafte Umbringen von Menschen ist eine politische Frage, denn es nützt nicht dem eigenen Seelenheil, sondern der Durchsetzung von Machtansprüchen. Ob ein Anhänger des Mohammedanismus auf welche Weise auch immer an Gott glaubt, ist völlig belanglos für die Frage, inwieweit er einen Krieg gegen Nicht-Mohammedaner führt, um seine ordnungspolitischen Vorstellungen in einem bestimmten Raum durchzusetzen.
Die Trennung von Religion und Staat ist zwar eine Erfindung der Aufklärung, sie enthält jedoch eine tiefere Wahrheit, an die wir uns im Umgang mit solchen Ereignissen erinnern sollten. Wie einer es mit Gott hält, kann und darf jeder im stillen Kämmerlein mit sich selber ausmachen. Die letzte Überzeugung eines Menschen ist ohnehin dem Zugriff Dritter entzogen, egal wie viele tausend Dogmen und Schwerter auf ihn einprügeln. Es ist auch Privatsache, ob er dies in Eichenhainen oder kalten Marmorsteinen tut. Die reine innere Verbindung zu Gott, den Göttern oder der Anderswelt ist eine innere Einkehr ins Geistige und betrifft die Gesellschaft nicht. Erst wenn das innere Gottverständnis eines Menschen zum Dogma wird, wenn es die Menschen in Gläubige und Ungläubige einteilt und mit einem Missionsbefehl ausgestattet Alleinvertretungsansprüche erhebt, wenn dieses Gottverständnis sich so institutionalisiert, dass es allgemein verbindliche Regeln aufstellt, die in das Leben anderer Menschen eingreifen, dann löst sich die ursprüngliche Religion aus der Privatsphäre und wird zur Politik. Je weiter diese Regeln greifen, desto weniger haben sie mit der reinen Ausübung der Religion zu tun und desto mehr wird der Bereich der Gotterkenntnis verlassen, stattdessen der Bereich der kulturellen und organisatorischen Gestaltung des menschlichen Lebens betreten.
Im Falle der Offenbarungsreligionen ist dies übergreifend allzu augenfällig. Wir haben es in Europa mit der Einführung der Kirche selbst erlebt. Sie begann mit Mord und Totschlag, hatte ihren Höhepunkt in einem jahrhundertelangen Konflikt zwischen Krone und Papst und in verheerenden Glaubenskriegen. Die Spaltungen, die diese Herrschaft des Dogmas und der Glaubensbekenntnisse ausgeübt hat, sind noch heute spürbar. Ihr säkularer Nachhall sind die Ideologien, Parteien und politischen Grabenkämpfe.
Islamismus ist Gestaltungswille von Teilen einer Einwanderergruppe
In diese reiht sich nun der Mohammedanismus ein als eine von vielen Strömungen, die Anspruch auf politische Gestaltung erheben. Die Besonderheit besteht jedoch darin, dass der Mohammedanismus nicht nur eine Frage innerer Gotterkenntnis ist und auch nicht bloß die Frage eines übergreifenden religiös-politischen Gestaltungswillens. Er ist eng gekoppelt an orientalische Einwanderung nach Deutschland und Ausdruck des politischen Gestaltungswillens eingewanderter Gruppen, die weder zu unserem Raum noch zu unserer Kultur noch zum angestammten Volke gehören. Es ist völlig naheliegend, dass Einwanderer ein Interesse daran haben, sich an der politischen Gestaltung ihres nunmehrigen Lebensraumes zu beteiligen. Das, was allgemein als Islamismus bezeichnet wird, also der politische Gestaltungswille des Mohammedanismus, ist nüchtern betrachtet nichts anderes als eine Eroberungsdoktrin, die durch das Mittel der religiösen Predigt eine viel größere Wirkmächtigkeit erlangt, als wenn sie nur schlichte diesseitige Forderungen erheben würde, zumal diese Forderungen ohne religiöse Rechtfertigung leichter als das erscheinen würden, was sie sind, nämlich eine Zumutung. Außerdem dient die religiöse Verbrämung dazu, sich missbräuchlich unter den Schutz der Religion nach Artikel 4 des Grundgesetzes zu stellen.
Die Bemühung der Religion zur Rechtfertigung und Befeuerung politischer Forderungen führt indessen auf der Seite ihrer Anhänger zu einem um ein Vielfaches gesteigerten Antrieb bis zur Todesverachtung und auf Seiten der Gegner zu einer um ein Vielfaches gesteigerten Angst. Die Angst rührt vor allem daher, dass wir alle aufgrund unserer geschichtlichen Erfahrungen wissen, dass heiliger Ernst jede Vernunft beseitigt und Blut um Blut fließen lässt. Und damit sind wir bei der nicht abreißenden Welle von Attentaten, Vergewaltigungen und politischen Zumutungen, die unsere angestammte Lebensart in unserem eigenen Lebensraume immer weiter verdrängen. Und damit sind wir bei dem Glaubenskrieg, den wir seit Jahren in Deutschland führen und der an der Sache vorbeigeht.
Nicht spalten lassen!
Daraus folgt einerseits, dass wir erkennen müssen, worum es sich handelt, nämlich um einen Missbrauch der Religion und des religiösen Bekenntnisses für politische Zwecke, aber auch, dass der heilige Ernst nichts anderes ist als schnöder Eroberungsdrang. Auf der anderen Seite folgt daraus, dass wir uns vor fremden Bekenntnissen nicht fürchten müssen, wenn wir denn ein eigenes haben, das nur fest genug ist. Keinesfalls dürfen wir uns aber zu ähnlich irrationalen Gegenreaktionen provozieren lassen. Provozieren lässt sich nur, wer schwach ist. Wer schwach ist, hat den Kampf bereits verloren. Wer sich provozieren lässt, schadet sich aber vor allem dadurch selbst, dass er den religiösen Eiferern mehr Macht verleiht, als sie tatsächlich haben. Es würde dazu führen, dass wir nicht nur geistig gegenüber den religiösen Eiferern kapitulieren, sondern dass wir uns zugleich auch diejenigen zum Feind machen, die guten Willens sind und fern davon, uns ihre Lebensart aufzuzwingen, die stattdessen die gleiche Gefahr sehen wie wir, sie vielleicht wegen ihrer kulturellen Nähe zu den Eiferern als noch viel persönlicher und schmerzlicher empfinden und deshalb nur zu gerne an unserer Seite stehen möchten. Das ist kein frommer Wunsch von mir; ich erlebe es in persönlichen Gesprächen, wie viele mohammedanische Zugewanderte in heißer Sorge um Deutschland sind und nur dadurch vom gemeinsamen Kampfe mit uns um die Erhaltung unseres Volkes und Vaterlandes zurückgehalten werden, dass sich Deutsche immer wieder von provozierten Feindbildern ins Bockshorn jagen lassen und gerade die vergrämen, die es gut mit ihnen meinen.
Cui bono?
Das ist ganz im Sinne des lachenden Dritten, der an den Schalthebeln der Macht sitzt und bei all dem sein eigenes Süppchen kocht. Auch das erleben wir wieder anlässlich des Massakers von Magdeburg. Da wird jetzt nämlich wieder die Forderung nach Einführung der Vorratsdatenspeicherung laut. Welch eine Überraschung! Das letzte Mal wurde das Waffengesetz verschärft, jetzt soll die Datenüberwachung verschärft werden. Wie sich die Verschärfung des Waffenrechtes in der Praxis gegen Deutsche und Regierungskritiker richtete, so wird sich die Vorratsdatenspeicherung selbstverständlich wieder gegen diejenigen richten, von denen sich nicht etwa das Volk, sondern die Regierung bedroht sieht, nämlich gegen die deutsche Opposition.
Man darf sich gerne seinen Teil darüber denken, wie man die Welle der Gewalt im Lichte jener Interessen betrachten darf. Die Frage, wem es nützt, wird immer diejenige bleiben, die auch zu dem Ursprung der Gewalt führt. Lassen wir uns von ihr nicht blenden!
Eine Antwort
Wer sind denn ‚die Deutschen‘, Herr Moser?
Sind das die auf den Weihnachtsmärkten, oder die mit ‚deutschem Blut‘, sind es die Friederichianer oder die Goethianer oder die Adolfianer oder die Marxianer??
Wer seine Identität nur über Feinde definieren kann, hat keine.