Bettina Stark-Watzinger, seit Dezember 2021 Bundesministerin für Bildung und Forschung hat in einem Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (rnd) jüngst gesagt man solle
„Schüler auf [den] Kriegsfall vorbereiten. […] Die Gesellschaft muss sich insgesamt gut auf Krisen vorbereiten – von einer Pandemie über Naturkatastrophen bis zum Krieg“
RND.de, 17.03.24
Sie möchte, dass wir von Großbritannien lernen, wo sie selbst neun Jahre verbrachte und an der European Business School im Finanzbereich tätig war.
Zum Schutz unserer Freiheit, so Stark-Watzinger sollen Schüler mit dem Wehrdienst vertraut gemacht werden, nicht gleich als neues Schulfach, aber unbedingt als Unterrichtsinhalt.
Da Entscheidungen über Bildung den Ländern obliegen, kann die FDP-Politikerin erstmal nur Vorschläge unterbreiten.
Obwohl laut SZ die bayerische Regierung nicht begeistert ist, will man dort dennoch Jugendoffiziere an die Schulen schicken.
Söder kritisiert einerseits den Vorstoß Stark-Watzingers bezüglich ihrer Wortwahl, Söders Kabinett hat allerdings bereits im Januar einen Gesetzesentwurf vorgebracht, das die Förderung der Bundeswehr auch an Universitäten und Schulen vorsieht.
Viele Hochschulen sind nicht an der militärischen Nutzung ihrer Forschung interessiert. Das Gesetz soll ein Verbot dessen durch die Universitäten nun unterbinden.
Ob der Einsatz der Bundeswehr in deutschen Schulen noch mit dem Beutelsbacher Konsens vereinbar ist, wird nicht überlegt. Lediglich die GEW (Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft) Bayern bringt diesen Aspekt ins Spiel.
Der Deutsche Lehrerverband applaudiert der Bildungsministerin dennoch laut in der Tagesschau: „Der Ukraine-Krieg schafft ein neues Bewusstsein für militärische Bedrohung, das auch an Schulen vermittelt werden muss“, so der Verbandspräsident Stefan Düll laut „Bild am Sonntag“.
Offenbar sieht eine Vielzahl der Kultusminister der Länder dies etwas anders, zumindest nahmen nur zwei (Berlin und Hamburg) an dem jüngsten Bildungsgipfel der Ministerin teil.
Dennoch wird die „Kriegstüchtigkeit“ in Deutschland weiter vorangetrieben und demnächst wohl auch in der ein oder anderen Schule geprobt.