Die AfD hat den polnischen Historiker und Präsidentenberater Prof. Nowak eingeladen. In seinem Vortrag zum deutsch-polnischen Verhältnis ging es ausschließlich um Verbrechen Deutschlands an Polen. Die Vertreibung fand keinerlei Erwähnung. Hierzu habe ich mich bereits geäußert. Nun hat Compact ein »Interview« mit ihm dazu veröffentlicht, das Anlass zu einem erweiterten Kommentar gibt:
Nichts gegen Polen! Und nichts gegen die Polen! Jedenfalls nicht gegen diejenigen Polen, die liebevolle Gastgeber, wundervolle, fleißige Handwerker und bodenständige Menschen sind.
Es gibt aber eine sehr unrühmliche und problematische polnische Tradition, die sich wie ein roter Faden durch die Tiefen jenes Landes zieht, in die es seine Nachbarn immer wieder hineingerissen hat. Es hatte schon seine Gründe, warum Polen mehrfach geteilt wurde. Polen träumte schon seit Jahrhunderten in verhängnisvoller Selbstüberschätzung von einem Großreich und überfiel deshalb immer wieder seine Nachbarn, insbesondere den Deutschen Orden. Nachdem Polen während des Ersten Weltkrieges von Deutschland wiedergegründet wurde, wandte es sich sofort gegen Deutschland und drängte in Versailles auf die Abtretung deutscher Gebiete. Diese reichten Polen aber nicht, so dass es den Krieg auch über den Diktatfrieden hinaus weiterführte. Damals kämpften deutsche Freikorps überall an den deutschen Ostgrenzen.
Auch damit war Polen nicht zufrieden. Pilsudski führte einen Eroberungskrieg gegen die Ukraine, die damals Teil der Sowjetunion war, annektierte deren Westteil um Lemberg und nannte ihn „Ostpolen“.
Zur Zeit Pilsudskis träumte die polnische Elite vom sogenannten „Intermarium”, einem polnischen Reich von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer, von der Ukraine bis zur Oder oder sogar bis zur Elbe. In völligem Wahn waren jene Polen fest davon überzeugt, dass all dies angestammtes polnisches Siedlungsgebiet sei.
Polen unterdrückte damals alle in dem Versailler Vielvölker-Kunststaat vorhandenen Minderheiten wie Deutsche, Juden und Weißruthenen.
Als Hitler an die Macht kam, drängte die polnische Regierung die Westalliierten sofort dazu, Deutschland militärisch zu überfallen, um Polen in einem Zweifrontenkrieg gleichzeitig die Eroberung Ost- und Mitteldeutschlands zu ermöglichen. Wenn Hitler den Versailler Diktatfrieden aufkündigen würde, sei zu befürchten, dass Deutschland bald genug gerüstet sein würde, um sich der Übergriffe zu erwehren. Die Westalliierten gingen damals nicht darauf ein. Vielleicht wäre ihnen ein solcher Krieg zu kurz gewesen.
Nur deshalb schloß Polen mit Deutschland 1934 einen Nichtangriffspakt, den es in dem Moment kündigte, als England Polen 1939 nun doch eine Blanko-Vollmacht erteilte. Polen ging es dabei nicht um eine angebliche Bedrohung durch ein übergriffiges Deutschland. An der Aufteilung der Rest-Tschechei 1938 hatte sich Polen durch die Annexion des Teschener Gebietes seinerseits „mit dem Appetit einer Hyäne“, wie Churchill es nannte, bedient. Hitler ließ ihnen diese Annexion mit der Begründung, dass er nicht „um jeden Streifen Land streiten“ könne, offensichtlich wohl auch in der Annahme, sich in der Folge friedlich mit Polen über die Danzig-Frage einigen zu können. Stattdessen blockierte Polen Danzig im Zollstreit, verübte Verbrechen an Deutschen und schlug jedes Friedensangebot Deutschlands aus, auch das der erstmaligen Anerkennung der bestehenden Grenzen und der Lösung der Korridorfrage per Volksentscheid. Polen verhandelte nicht einmal.
Diese Politik ist dieselbe wie heute gegenüber Russland. Weil man angeblich mit Putin keine Verträge schließen könne, wird jede Verhandlung und damit jede friedliche Lösung von vornherein abgelehnt. Damals war die Folge der schlimmste Krieg der Menschheitsgeschichte. Was wird heute die Folge sein?
Die Antwort auf die Frage hängt leider wieder einmal auch von Polen ab. Darum ist es leider wiederum von Bedeutung, welcher Geist in Polen herrscht.
Die Rede des polnischen Historikers und Präsidentenberaters Nowak vor der AfD-Bundestagsfraktion ist leider ein unrühmliches Beispiel für die Ausweglosigkeit des deutsch-polnischen Verhältnisses, obwohl dieses gar nicht ausweglos sein müsste. Nowak zeigt sich redselig über alle möglichen Verbrechen Deutschlands Polen gegenüber, erwähnt aber keinerlei Verbrechen von Polen an Deutschen. Auf Nachfrage des Compact-Reporters Paul Klemm, ob deutsche Opfer bei der deutsch-polnischen Aussöhnung eine Rolle spielen sollten, antwortet Nowak mit einem trotzigen Nein und begründet dies damit, dass die Mordopfer polnischer Gräueltaten quasi selber schuld seien, denn das sei alles nur Folge des nationalsozialistischen Imperialismus gewesen.
Man muss nicht juristisch werden und ihm erklären, was es mit überschießender Notwehr auf sich hat. Jedem halbwegs vernünftigen Menschen sollte klar sein, dass die Besatzungspolitik Deutschlands kein Freibrief für millionenfache Gewalttaten, die Weiterführung der Konzentrationslager durch Polen und Juden, die sich an deutschen Frauen und Kindern rächten, und für die beinahe komplette Räumung von 114.000 Quadratkilometern deutschen Bodens von seinen Einwohnern und die Ansiedlung von Polen in deren Häusern sein kann. Es wurden dort übrigens nicht Polen aus dem sogenannten „Ostpolen“, also der Westukraine um Lemberg, angesiedelt, sondern Polen aus dem polnischen Kernland. Das waren keine ihrerseits Vertriebenen, sondern Siedler, die die polnischen Eroberungsträume von 1939 vollendeten.
Die Frage muss erlaubt sein, was es menschlich aussagt, mit einer solchen Kaltschnäuzigkeit über die millionenfachen Opfer hinweg zu gehen und ihnen noch verbal hinterher zu spucken. Hier zeigt sich eine in Polen leider verbreitete infantile Haltung, die in etwa mit einem verzogenen Kind zu vergleichen ist, das sich verhält, wie die Axt im Walde, aber keinerlei Einsicht zeigt. Polen ist wie Deutschland eine verspätete Nation und damit beschäftigt, sich selbst zu finden. Anders als Deutschland hat Polen aber keinen preußischen Pflicht- und Zuchtbegriff und offensichtlich weder in Posen noch in Westpreußen allzu viel davon gelernt. Insbesondere die polnische Intelligenz hat eine fatale Neigung dazu, in einem narzisstischen Gaslighting die Geschichte so zurechtzubiegen, wie es gerade passt, um sich in Großmachtträumen zu verlieren, die die Welt jederzeit in den Abgrund reißen können. Dabei fehlt jede Selbstkritik, stattdessen sieht sich Polen als fortwährendes Opfer. Allein dies ist psychologisch sehr bedenklich, weil es den eigentlichen Kern des Problems zeigt: ein krankhaft beschädigtes Selbstbewusstsein.
Das fällt nicht vom Himmel. In Krakau habe ich zur Jahrtausendwende einmal in einem Buchladen in polnischen Schulbüchern geblättert und war ebenso erstaunt wie angewidert davon, dass die Geschichtsbücher nur von Texten und Illustrationen strotzten, die die Deutschen schon vom Mittelalter an als blutrünstige Barbaren darstellten. Wenn man solche Gräuelmärchen Generationen von Polen einbläut, muss das Ergebnis nicht wundern.
Das polnische Volk würde sich selbst und der Welt einen großen Dienst erweisen, wenn es einmal in sich gehen und auf die Ergebnisse seines Größenwahns blickend erkennen könnte, dass dieses Denken immer wieder Polens Verderben sein wird. Das wünsche ich Polen nicht!
Herr Nowak scheint so weit nicht zu denken.
Leider lässt es ebenso tief blicken, dass Dr. Frömming von der AfD auf die Nachfrage von Paul Klemm nach deutschen Opfern nur ausweichend antwortet. Wer eine solche Veranstaltung durchführt und auf jegliche Richtigstellung verzichtet, eignet sich wohl kaum zum Vertreter des Deutschen Volkes. Ich wünschte, ich hätte etwas anderes gehört und gesehen.
Natürlich sind die Dinge heute, wie sie sind. Polen ist heute nicht deshalb im Besitz der deutschen Ostgebiete, weil das „die Folgen des von Deutschland entfesselten Zweiten Weltkrieges” sind, wie man auch uns in Westdeutschland in der Schule nachzubeten befahl, sondern weil Deutschland den Zeitpunkt verpasst hat, die Ostgebiete zurückzufordern. Heute ist das nicht mehr zu ändern, denn dort leben seit Generationen Polen, die man bei einer Rückgabe entweder vertreiben oder in die deutsche Nation integrieren müsste. Das eine wäre brutal, das andere selbstschädigend. Und es widerspräche dem Selbstbestimmungsrecht der Völker ebenso wie dem Respekt anderen Menschen gegenüber. Die Spirale der Gewalt muss durchbrochen werden. Wir können eine Vertreibung der dort lebenden Polen ebenso wenig rechtfertigen, wie die Polen die Vertreibung der Deutschen rechtfertigen können. Also verbietet sich jede Revision. Möglich ist dennoch aber ein friedlicher kultureller Austausch und die Achtung vor der gemeinsamen Geschichte, wenn beide sich auf Augenhöhe begegnen und es ehrlich wollen.
Wie wäre das möglich? Ganz einfach: durch Wahrheit! Jede Seite muss und sollte dem ins Auge sehen, was im eigenen Namen einmal geschehen ist. Die Deutschen sollten das tun und haben es jahrzehntelang bereits getan. Die Polen sollten es genauso tun und haben es bis heute nicht getan – von einzelnen privaten Initiativen, die sich davon in rührender Weise absetzten, abgesehen. Sie sind die Ausnahme von der Regel.
Das ist nicht deshalb nötig, weil es zwischen den Staaten erforderlich wäre. Staaten haben Interessen und stecken diese gegeneinander ab. Die Vergangenheit spielt zwischen Staaten nur insoweit eine Rolle, als dass sie gerne zur Erpressung des anderen Staates verwendet wird. Vergangenheitsbewältigung zwischen Staaten findet nur in einem Machtgefälle statt, zwischen Siegern und Besiegten. Versöhnung findet stattdessen zwischen den Völkern statt. Zwischen Völkern geht es nicht um Reparationen, sondern um Heilung der Wunden. Um die Wunden heilen zu können, ist es nur erforderlich, dem anderen zuzuhören. Es genügt, dass die eine Seite zur Kenntnis nimmt, was die andere Seite hat erdulden müssen. Dann kann man sich über den Gräbern die Hände reichen. Solange eine Seite die Ohren verschließt und mit dem Finger auf andere zeigt, ist keine Heilung möglich und werden die Völker immer wieder aneinandergeraten. Versöhnung bedeutet nicht, mit dem Finger auf den anderen zu zeigen, sondern nur das Herz zu öffnen. Dann zeigen sich zwischen Polen und Deutschen wieder die Herzlichkeit und das Einende, nämlich die Liebe zum eigenen Volk, die von keiner Seite übersteigert werden muss, um tief empfunden werden zu können.
Es waren fremde Mächte, die davon profitierten, dass Polen und Deutschland sich bekämpften. Heute sind es die transatlantischen Mächte, die Polen mit dem „Intermarium” kitzeln wollen. Es ist an Polen, dieser Versuchung nicht wieder anheim zu fallen, sondern sich diesmal für die eigene Gesundung und den Frieden zu entscheiden. Nur im Frieden können unsere Völker blühen.
2 Antworten
Ziemlich gut, wie alle Artikel von Ihnen.
Aber ein Ziemlich reicht nicht mehr, es ist wieder Sekunden vor zwölf, die Welt brennt an allen Ecken und Enden [1]. Auch in Fernost („Nahost“, wo man fleißig über den Jordan gegangen wird) ist es eher wahrscheinlich als unwahrscheinlich, daß die zionistischen Israel-Führer ihre Expansionspolitik mit „klarer Kante“ gegen den Willen der eigenen Bevölkerung fortsetzen (nachdem Freund Donald seinen heiß und innig ersehnten Friedensnobelpreis evtl. irgendwann bekommen haben wird),
Warum bleiben Sie immer einen halben Schritt vor dem Ziel stehen?
Sie wissen doch, dass vorsätzliches Verdunkeln und Schweigen Mittäterschaft ist.
„… fremde Mächte …“
Ja, genau. Und jetzt? Wie weiter?
Sie wissen doch, daß nicht nur die Polen ein gern missbrauchter Katalysator für Spaltung und Eskalation sind. Nein, falsch. Ich korrigiere mich und Sie wie folgt:
Es gibt nicht DIE Polen, Russen, Deutschen, Juden, Eskimos, Barbaren, Bestien, Klingonen, sonstige …
Es gibt nur noch ganz wenige, weitgehend homogene Völker, die ihre jeweilige Staatsführung weitgehend respektieren, statt zu verachten und zu fürchten wie Diktatoren. Siehe Angstgesellschaft von Dr. Maaz.
Und für diesen nicht nur lokal, sondern internationalistisch-globalistisch sehr langfristig, aber sehr erfolgreich angelegten Durchmarsch der Maxime „Spalte, teile und herrsche in den Völkern und über die Völker der Welt!“ gibt es eine nomadisierende Haupttätergruppe, die bestens bekannt und weltweit berechtigt verhasst ist, aber wie das häßlich hopsende Rumpelstilzchen [3] nicht beim Namen genannt und systemrelevant kritisiert werden darf.
Und deshalb nebeln wir hier bissle mit „… fremde Mächte …“. Aber damit werden wir das Ruder für die radikal nötige Kurskorrektur nicht ausreichend schnell herumreißen.
Deshalb empfehle ich mehr Werbung für die Abstimmung mit den Füßen zu machen. Siehe Stichwort Vertreibung [2].
Erst wenn die Hütte lichterloh brennt oder kollabiert, wird das gemeine BRD-Zombilein seinen Arsch in die rechte, rechtschaffenende Richtung bewegen.
Das gilt offensichtlich auch für die Empörungs- und Symptom-Plattform Haintz-Media.
https://aufgewacht-magazin.de/produkt/eintrittskarte-netzwerktag-2025/
[1] RTde.live/international/258566-podoljaka-dritte-weltkrieg-hat-laengst/
[2] Kommentar 2449 vom 19. September 2025 um 19:06 Uhr:
Haintz.media/artikel/deutschland/digitale-zensoren-wie-die-bundesnetzagentur-die-meinungsfreiheit-gefaehrdet/#comment-2449
[3] in der ungefälschten Originalfassung
Die Netzadressen zu RT-Deutsch sind legal, aber trotzdem immer wieder sehr schlecht bis gar nicht erreichbar — zumindest nicht aus allen Netzwerken und Internet-Bereichen der BRD — wie das eben so üblich ist in einer extremi DDRisierten Relativdemokratie. [1]
Ein im Moment (bei mir) funktionierendes Lückenfüll-, Differenzierungs- und Relativierungsbeispiel zum Stich- und Schlagwort „Nahost-Frieden“ von den Verblödungs-, Jubel-, Lücken- und Lügenmedien des politisch-medial-juristischen Komplexes der BRD
RTde.agency/themen/nahost-konflikt/
Zeitlosere, themenübergreifende Klick-, Tatsch- und Adresshilfe bei
unzensiert.ru/rtde/ oder
https://deutsch.news-pravda.com/
[1] ScienceFiles.org/?s=DDRisierung