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Bärbel Bas‘ Kampfansage gegen die Arbeitgeber

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Die Rede zerlegt das letzte Restbild einer vermittelnden Arbeitsministerin und legt eine politische Strategie offen, die Gegner braucht um zu überleben. Was als Verteidigung ihrer Fehler beginnt, endet als Generalangriff auf jene, die das Land noch tragen.
Zusammengefasst

Bärbel Bas hat es geschafft. In einer einzigen Rede vor den Jusos hat die Arbeitsministerin und SPD-Chefin klargemacht, wer schuld ist am Elend der Republik: nicht die Politik, die seit Jahren Milliarden in ideologische Sackgassen pumpt und die Wirtschaft mit Regulierungswut erstickt, sondern die Männer in bequemen Sesseln, vorzugsweise im Maßanzug. Wer Arbeitsplätze schafft, Steuern zahlt und trotz täglicher Attacken aus Berlin noch investiert, ist plötzlich der wahre Feind. Willkommen im offenen Klassenkampf, Version 2025!

Vom Gelächter zur Kriegserklärung

Es begann mit einem peinlichen Auftritt auf dem Arbeitgebertag. Bas präsentierte dort ihre Einordnung zum Rentenpaket und behauptete allen Ernstes, die zusätzlichen Milliarden kämen aus Steuermitteln und belasteten die Beitragszahler nicht zusätzlich. Der Saal brach in schallendes Gelächter aus, weil jeder wusste: Beitragszahler und Steuerzahler sind dieselben Menschen, die bereits bis zum Anschlag geschröpft werden

»Julian Reichelt | 𝕏«

Bas nahm das Gelächter persönlich. Anstatt sich zu fragen, warum ihre Rechnung nicht einmal für Konzernchefs aufgeht, zog sie eine Lehre daraus: Die lachenden Herren da vorne sind der Feind. Eine Woche später stand sie vor den Jusos in Mannheim und schilderte, dort hätten überwiegend Herren in bequemen Sesseln gesessen, teils im Maßanzug, und die Ablehnung sei deutlich spürbar gewesen.

»Anna Nina | 𝕏«

Das war kein Versprecher. Es war die offizielle Eröffnung der Jagdsaison. Dieser Auftritt enthüllt eine tiefe »Ressentimenthaltung« und zeigt, dass Bas in ihrem Amt nicht tragbar ist.

Klassenkampf statt Vermittlung: Das Amt verraten

Eine Arbeitsministerin, deren Kernaufgabe darin besteht, zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern zu vermitteln, ruft nun öffentlich zum Kampf gegen genau die eine Seite auf. Das ist neu. Selbst in den härtesten Zeiten der Kämpfe um die 35-Stunden-Woche Ende der 1970er hätte kein SPD-Minister gewagt, die Arbeitgeber pauschal als Gegner zu brandmarken. Bas jedoch bricht mit dieser Tradition und stellt Unternehmer als gierig, rücksichtslos und ausbeuterisch dar:

„Kein Unternehmer hat freiwillig bessere Arbeitsbedingungen geschaffen. Kein Konzern hat aus Gutmütigkeit Löhne erhöht. Kein konservatives Establishment hat den Sozialstaat aus Nächstenliebe eingeführt. Er wurde erstritten.“

»Bärbel Bas | WeLT«

Wer so redet, hat entweder nie ein Unternehmen von innen gesehen oder bewusst beschlossen, die Realität zu ignorieren. In einem Land, in dem Hunderttausende Betriebe täglich beweisen, dass nur Vertrauen zwischen Chef und Belegschaft funktioniert, erklärt ausgerechnet die oberste Arbeitsministerin diesen Pakt für beendet.

Die übliche Täter-Opfer-Umkehr

Natürlich trägt (wie immer) niemand in der Regierung die Schuld an irgendeinem Desaster im Land. Weder die offenen Grenzen noch die sektenhafte CO₂-Politik, weder die Überregulierung noch das fiskalische Ausräubern der Mittelschicht haben Deutschland an den Abgrund gebracht. Anstatt jedoch Ursache und Wirkung endlich offen zu benennen, inszeniert sie sich lieber als loderndes Opfer:

„Ich will jetzt kein Mitleid oder so, aber ich glaube, ihr könnt tagtäglich merken, dass ich gerade nicht nur im Wind stehe, sondern das ist ein Orkan, den ich gerade erlebe. Weil ich als Arbeitsministerin für Arbeit und Soziales beides im Blick habe. Und ich bin diejenige, die gerade voll im Feuer steht.“

»Bärbel Bas | FOCUS«

Schuld sind also plötzlich die Unternehmer. Schuld sind die, die trotz Energiepreisexplosion und Bürokratie-Tsunami noch versuchen, die Produktion hier im Land zu halten. Während Bas vor den Jusos den starken Sozialstaat als „Gegenentwurf zum Faschismus“ preist und jeden, der sparen will, in die Nähe von Neoliberalen und Rechten rückt, verschweigt sie, dass genau dieser aufgeblähte Sozialstaat mit seiner Rekord-Staatsquote die Wirtschaft erstickt. Wer die soziale Marktwirtschaft ernst nimmt, müsste bei der Staatsquote anfangen und nicht bei denen, die den Laden trotz allem am Laufen halten.

Von den „eigenen Kindern“ geschlagen

Selbst die Jusos fanden Bas nicht links genug. NRW-Juso-Chefin Nina Gaedike stellte sie auf offener Bühne bloß: Der Bürgergeld-Kompromiss sei „Bullshit“, ganz egal, was die „Scheiß-Union“ und der „enthemmte Fritze“ Merz noch Schlimmeres wollten.

»Anna Nina | 𝕏«

»Gaedike machte zudem klar«, dass die Jusos weiter für einen starken Sozialstaat einstehen wollen, und verband dies mit einer unmissverständlichen Aufforderung an die SPD-Spitze. Die Jugendorganisation werde diesen Kurs fortsetzen, gerade weil die Mutterpartei ihn offenbar aus dem Blick verliere. An Bas gerichtet fügte sie sinngemäß hinzu, sie möge sich endlich wieder an die Seite der Jusos stellen und den „Bullshit“ lassen. „Glück auf“, setzte sie obendrauf. Bas stand da und lächelte gequält. Die Ministerin, die gerade noch den Klassenkampf gegen Unternehmer ausgerufen hatte, wurde von der eigenen Jugend als Verräterin am Sozialismus beschimpft. Ein schöneres Symbol für die Orientierungslosigkeit der SPD gibt es kaum.

Die Folgen sind absehbar

Wer Unternehmer pauschal zu Feinden erklärt, während das Land deindustrialisiert wird, braucht sich nicht zu wundern, wenn Investitionen ausbleiben. Eine aktuelle »ZEW-Studie« warnt ohnehin: Bürokratie und politische Unsicherheit schrecken Gründer ab, die Gründungstätigkeit im industriellen Sektor bricht ein.

Screenshot »ZEW«

Wenn nun auch noch die Arbeitsministerin Klischees aus dem Tatort bedient und junge Menschen lehrt, dass der Mann im Maßanzug der natürliche Feind ist, wird sich der Nachwuchs dreimal überlegen, ob er überhaupt noch ein Unternehmen gründen will. Der Schaden, den Bas mit ihrer Rede anrichtet, geht weit über verletzte Eitelkeiten hinaus. Sie zementiert das Bild der bösen Unternehmer, das bereits in Schulbüchern systematisch gepflegt wird. Die Realität, dass ohne sie gar nichts läuft, interessiert niemanden mehr.

Der Staat frisst seine Träger

Am Ende steht die alte Logik des »Etatismus«: Je mehr die Politik die Wirtschaft zerstört, desto lauter schreit sie nach noch mehr Staat. Je mehr Mittelständler pleitegehen, desto einfacher lässt sich der verbleibende Reichtum umverteilen. Je mehr Menschen abhängig vom Staat werden, desto sicherer wird die Macht derer, die die Transfers verteilen. Bärbel Bas ist nur das aktuellste Gesicht dieser Logik. Sie glaubt ernsthaft, im Kampf für Demokratie und Freiheit zu stehen, während sie genau das System ausbaut, das Freiheit und Wohlstand systematisch zerstört. Wer Unternehmer zum Feind erklärt, sägt am Ast, auf dem wir alle sitzen. Und wenn dieser Ast bricht, wird Bas natürlich wieder die Falschen verantwortlich machen, und zwar die Männer da drüben in den bequemen Sesseln.

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Janine Beicht

Janine Beicht ist gelernte Kommunikationsdesignerin, arbeitet aber seit 2020 im Gesundheits- und Sozialwesen. Als Aktivistin engagiert sie sich besonders auf dem Gebiet der Psychologie unter dem Aspekt der jeweiligen politischen Machtinteressen.

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