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Weihnachten im Schatten, Ramadan im Strahlen
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Advent im Energiesparmodus, Ramadan im Glanzbetrieb

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Bärbel Bas
Die Auswahl dessen, was beleuchtet wird, folgt längst keiner neutralen Verwaltungspraxis mehr. Sie offenbart die Richtung einer Politik, die traditionelle Identität zur Randnotiz macht und neue Symbole fördert.
Zusammengefasst

Während viele Kommunen im Advent sparen, ertönt das vertraute Mantra der politischen Verantwortungsträger, man könne bei klammen Kassen eben keine Wunder erwarten. Die nüchterne Realität zeigt allerdings, wie selektiv dieser Sparwille ausfällt. Wer auf romantische Weihnachtsspaziergänge mit warmen Lichtern gehofft hat, steht vielerorts im Schatten, denn laut »BILD« reduzieren zahlreiche Städte die Beleuchtung oder schalten sie gleich komplett ab.

Dresden verzichtet auf die Lichter der Königsstraße, »Stuttgart« spart seine Skulpturen ein, Heidelberg schaltet später ein und früher aus, »Hannover« fehlen dreißigtausend von hundertfünfunddreißigtausend Euro, weswegen unklar ist, ob die Beleuchtung bis Weihnachten angeschaltet bleibt, in »Luckenwalde« und Hildesheim sollen Bürger spenden, »Magdeburg« verschiebt geplante Deko zugunsten dringlicher Infrastruktur, in Düsseldorf zahlen die Händler, in Schongau leuchtet dank Spenden immerhin ein einziger Baum, und die Stadt Schwelm hat kein Ersatzbudget. Erst hieß es, »die Beleuchtung sei geklaut« worden. »Aktuelle Recherchen von RTL« legen hingegen offen, dass die Weihnachtsbeleuchtung in Schwelm auf dem Müll landete.

Weihnachten im Sparmodus

Die politische Führung präsentiert diese Einschnitte als nüchterne Verwaltungspraxis, während die Auswirkungen auf das gesellschaftliche Leben konsequent ausgeblendet werden. Eine Stadt ohne Weihnachtsbeleuchtung ist nicht nur ein dunkler Stadtkern, sie ist ein Symbol für eine Politik, die Prioritäten nach einer Logik setzt, die niemand nachvollziehen soll.

Traditionen werden entkernt, kommunale Identität wird zur Restgröße erklärt, und wirtschaftliche Folgen gelten nur noch als Randnotiz. Die gleiche Politik, die hier den Rotstift ansetzt, betrachtet unterdessen andere Feste und deren öffentliche Gestaltung nicht als Kostenfaktor, sondern als Ausdruck moderner Vielfalt, natürlich mit entsprechender Finanzierung.

Ramadan im Rampenlicht der Kommunalpolitik

Während Weihnachten gedimmt wird, gibt es für Ramadan in mehreren Städten neue oder geplante Beleuchtungen. Frankfurt am Main installierte 2024 Lichterketten mit Halbmonden, Sternen und dem Schriftzug Happy Ramadan über der Freßgass für rund fünfzigtausend Euro plus jährliche Montagekosten, bezahlt von der Stadt.

Screenshot »hessenschau«

»In Köln Ehrenfeld« hängen seit 2024 leuchtende Mondsymbole und Laternen über der Venloer Straße, organisiert vom Verein »The Ramadan Project« und finanziert durch Spenden sowie lokale Sponsoren. »München« beleuchtete zum Zuckerfest 2025 die Fassade des Alten Rathauses mit dem Gruß Frohes Fest Eid Mubarak in mehreren Sprachen. In Hannover besteht ein Vorschlag eines islamischen Verbands für künftige Beleuchtungen im Bereich Innenstadt, Steintor und Georgstraße, bisher jedoch ohne Realisierung. »In Berlin liegt ein Antrag der Grünen« im Abgeordnetenhaus vor, eine aus Tourismusmitteln finanzierte Ramadan-Beleuchtung am Kurfürstendamm und Unter den Linden zu installieren. Darin heißt es:

»Drucksache 19/2433 | Antrag Bündnis 90/Die Grüne | Parlament Berlin«

Doppelte Maßstäbe: Ein politischer Dauerzustand

Diese Gegenüberstellung bildet kein Zufallsprodukt. Sie zeigt eine politische Landschaft, die ihre eigenen Werte zur Disposition stellt, während sie gleichzeitig neue Identitätsmarkierungen mit demonstrativem Eifer pflegt. Der Chef des Handelsverbands Deutschland Stefan Genth machte deutlich:

„Angesichts der mageren Budgets von Städten und Gemeinden ist der festliche Schimmer der Stadt bedroht. An einigen Orten ist die Weihnachtsbeleuchtung heute bereits unerschwinglich geworden.“

»Stefan Genth | Brüsselsignal«

Offizielle Begründungen wirken wie routinierte Floskeln, die Härten der »Haushaltslage« würden alle treffen. Tatsächlich treffen sie nicht alle gleichermaßen. Weihnachten wird als verzichtbarer Luxus verpackt, Ramadan dagegen als gesellschaftliche Aufwertung präsentiert. Wer diesen Kontrast benennt, bekommt reflexartige Belehrungen über Toleranz, Integration und Vielfalt, während der Staat längst mit zweierlei Maß misst.

Der Preis der Prioritäten

Städte, die im Advent auf Dunkelbetrieb schalten, verlieren nicht nur Licht, sondern wirtschaftliche Frequenz, soziale Wärme und städtische Identität. Handel und Bürger tragen die Last, während kommunale Vertreter die Folgen als unvermeidbar ausgeben. Gleichzeitig aber investieren dieselben Städte in neue Festbeleuchtungen für andere religiöse Feste mit offiziellen oder indirekten Mitteln, teilweise mit politischem Nachdruck. Diese Entwicklung resultiert nicht aus einer modernisierten Gesellschaft. Stattdessen offenbart sie eine politische Elite, die traditionelle Feste als störendes Relikt betrachtet, während sie andere Feste demonstrativ aufwertet, um sich als moralisch fortschrittlich zu inszenieren.

Symbolbild: KI-generiert

Die stille Verschiebung der öffentlichen Symbole

Es geht nicht um Geschmack oder Folklore, sondern um die Macht über öffentliche Zeichen. Sobald der Staat entscheidet, welche Feste sichtbar sein dürfen und welche im Dunkeln verschwinden sollen, definiert er Werte, die weit über Beleuchtungsfragen hinausreichen. Die politische Linie wird klar erkennbar: Weihnachten soll bescheiden sein, Ramadan soll leuchten. Bürger sollen still akzeptieren, dass Traditionen, die das Land geprägt haben, plötzlich unter Haushaltsvorbehalt stehen, während neue Symbole großzügig gefördert oder aktiv vorangetrieben werden.

Diese Entwicklung zeigt ein Ungleichgewicht, das weder Zufall noch technokratische Verwaltungspraxis darstellt. Sie zeigt ein Land, das seine eigenen kulturellen Grundlagen zur Nebensache erklärt, während es andere Feste zu neuen Markenzeichen erhebt. Die Verantwortlichen verweisen auf Haushaltszwänge, obwohl ihre Entscheidungen längst politische Signale sind. Die Entscheidung für Dunkelheit zu Weihnachten und Feiern mit Beleuchtung zum Ramadan steht für eine Prioritätensetzung, die niemand laut ausspricht, aber jeder sieht.

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Janine Beicht

Janine Beicht ist gelernte Kommunikationsdesignerin, arbeitet aber seit 2020 im Gesundheits- und Sozialwesen. Als Aktivistin engagiert sie sich besonders auf dem Gebiet der Psychologie unter dem Aspekt der jeweiligen politischen Machtinteressen.

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