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Zeitsoldat oder Rechtsanwalt? Meine private Geschichte zum 11. September 2001 und der Bundeswehr, die ich noch nie erzählt habe.
Zusammengefasst

Vor etwa 25 Jahren wollte ich mich als Zeitsoldat für 12 Jahre bei der Bundeswehr verpflichten. Ich hatte an Werbeveranstaltungen und Kennenlernenwochenenden teilgenommen und wollte nach dem Abitur bei der Bundeswehr studieren und Soldat werden.

Vom heutigen Standpunkt aus ist es für mich nur noch schwer nachvollziehbar, wie ich auf diese Idee kommen konnte, wenngleich ich noch sehr genau weiß, welches Ereignis mich letztlich davon abgebracht hat.

2001, in meiner 12. Klasse, war der erste Schultag nach den Sommerferien Montag, der 10. September 2001. Am Tag darauf, dem 11. September 2001, wurden nach der offiziellen Geschichtsschreibung, die einer Märchenerzählung gleicht, 3 Türme des World Trade Centers in New York von 2 Flugzeugen zerstört. Mir war von Beginn an klar, dass die 9/11-„Geschichte“ vorn und hinten nicht stimmt und was die Folgen dieses historischen Ereignisses sein würden. Ebenso klar war mir, dass die USA jetzt Kriege führen würden, an denen Deutschland sich beteiligen würde.

Zwar war ich in meinem „jugendlichen Leichtsinn“ in diesem Alter durchaus bereit, Deutschland zu verteidigen, aber nicht die USA. Am 11. September 2001 beschloss ich somit, mich einem anderen Beruf zu widmen, was ich bis heute nicht bereut habe.

Am 12. September nahmen 2 Klassenkameraden und ich als einzige der etwa 700 Schüler nicht an der Gedenkveranstaltung im Schulhof teil, die wir angesichts der unzähligen Kriege auf der Welt, vor allem auch der USA, als heuchlerisch empfanden. Ich hatte schon damals längst gelernt, Nein zu sagen, wenn meine Grundwerte und Überzeugungen dies gebieten.

Also habe ich Nein zur Bundeswehr gesagt und Nein zum amerikanischen „Krieg gegen den Terror“. Nach meinem Abitur habe ich dafür gesorgt, dass die Bundeswehr mich nicht mehr haben wollte. Ich wurde ausgemustert, weshalb ich weder Wehrdienst noch Zivildienst leisten musste. 

Wenn ich mir die heutige Debatte über die Wiedereinführung der Wehrpflicht anschaue, dann kann ich der jungen Generation nur dazu raten, ihre Stimme gegen solche Pläne zu erheben. Kein Staat der Welt darf seine Bürger dazu verpflichten, in den Krieg zu ziehen oder Zwangsarbeit (Zivildienst) zu verrichten. Einem Staat, der dies versucht, sollte man seine „Wehrkraft“ entziehen. Das mögen manche „Patrioten“ oder Staatshörige anders sehen, aber ich für meinen Teil würde für kein Land der Welt in den Krieg ziehen, weil ich mich schon vor 30 Jahren damit beschäftigt habe, was Krieg ist und wessen Interessen er dient. 

Ich habe große Teile der Welt bereist und letztlich haben die Menschen überall dieselben Grundbedürfnisse und wollen in Frieden leben. Krieg geht immer von einer kleinen Clique von Herrschern aus, aus verschiedensten Motiven, aber das Wohlergehen der Bevölkerung war nie eines dieser Motive und wird nie eines sein. Es gibt keine gerechten Kriege, es gab nie welche und es wird nie welche geben. Alles andere ist Kriegspropaganda, egal von welchem Land sie verbreitet wird.

„Der Krieg ist eine bloße Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln“. Diesen wahren Satz hat einst der preußische Generalmajor und Militärwissenschaftler Carl von Clausewitz (1780-1831) geprägt. Im Jahr 2025 sollte die Menschheit aus tausenden Jahren von Kriegen eigentlich gelernt haben, dass Krieg kein Mittel der Politik mehr sein darf. Trotzdem trommeln die Propagandisten auf allen Seiten und nicht nur in Deutschland wird von Kriegstüchtigkeit, Aufrüstung und dergleichen gesprochen. Die Generation derer, die den Zweiten Weltkrieg noch erlebt haben, ist inzwischen größtenteils verstorben, weshalb niemand mehr der jungen Generation erzählen kann, was Krieg eigentlich bedeutet. 

Sagt Nein zum Krieg und erhebt eure Stimme für den Frieden.

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Markus Haintz

Markus Haintz ist Journalist und Rechtsanwalt mit dem juristischen Schwerpunkt in den Bereichen Medien- und Äußerungsrecht. Journalistisch befasst er sich vor allem mit den Themen Meinungsfreiheit, Recht sowie Innen- und Außenpolitik.

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