Der Konflikt im Libanon hat einen neuen, dramatischen Höhepunkt erreicht. Nachdem am Dienstag Manipulationen an Pager-Geräten der Hisbollah-Terroristen zu schweren Explosionen führten, sind am Mittwoch mehrere Funkgeräte detoniert. Dieser Vorfall hat die ohnehin angespannte Lage im Libanon weiter verschärft und erhöht das Eskalationspotenzial in der Region erheblich.
Die neue Welle der Gewalt
Am Mittag wurden die Bewohner des Libanon Zeugen einer weiteren Reihe von Explosionen, die auf mutmaßlich israelische Geheimdienstaktivitäten zurückzuführen sind. Im Süden des Libanon sowie in der Region um Beirut, in einer Hochburg der Hisbollah, ereigneten sich mehrere Explosionen. Berichten zufolge detonierten diesmal Walkie-Talkies, die anscheinend von Hisbollah-Mitgliedern verwendet wurden. Laut Berichten gab es mindestens 300 Verletzte und mindestens 9 Tote.
Die Detonationen ereigneten sich während einer Trauerfeier für Hisbollah-Mitglieder und ein Kind, die am Vortag durch eine ähnliche Attacke auf Pager ums Leben kamen. Augenzeugen berichteten von Panik und Chaos, als während der Beerdigungszeremonie erneut Knallgeräusche zu hören waren. Die Explosionen in der Hafenstadt Tyrus im Süden des Landes sorgten für zusätzliche Beunruhigung und forderten wiederholt den Einsatz zahlreicher Krankenwagen.
Massive Eskalation im Libanon
Die Hisbollah hatte die betroffenen Funkgeräte vor fünf Monaten gekauft, zeitgleich mit den Pager-Geräten, die am Dienstag in die Luft gingen. Pager, die in der Vergangenheit als Kommunikationsmittel dienten, sind heute weitgehend veraltet und wurden von modernen Handys ersetzt. Walkie-Talkies hingegen ermöglichen wie Handys drahtlose Kommunikation und werden daher häufig in militärischen und militanten Kontexten genutzt.
Am Dienstag hatte eine ähnliche, mutmaßlich israelische Operation gegen die Hisbollah eine beispiellose Wirkung entfaltet. HAINTZ.media hat erst kürzlich über diese Ereignisse informiert. Durch die gezielte Manipulation von rund 2.800 Pager-Geräten kam es zu einem verheerenden Anschlag, bei dem mindestens zwölf Menschen ums Leben kamen und zahlreiche weitere verletzt wurden.
Unklarheit über Hisbollah-Reaktion nach doppeltem Angriff
Es ist ungewiss, ob, wie und wann die Hisbollah auf den beispiellosen Angriff reagieren wird. In den vergangenen Monaten gab es immer wieder Befürchtungen, dass die Angriffe von beiden Seiten möglicherweise neben dem Gaza-Krieg einen weiteren großen Kriegsschauplatz eröffnen könnten. Das israelische Militär berichtete, dass kürzlich über 30 Geschosse aus dem Libanon in Richtung Israel abgefeuert wurden. Auf Anfrage wollte die israelische Armee keine Stellung zur neuen Welle der Explosionen nehmen.