Die INSA-Sonntagsfrage spuckt den Etablierten ins Gesicht. Unter 60-Jährigen thront die AfD als unbestrittener König, ein brutaler Beweis dafür, dass die selbsternannten Volksparteien ihre Zukunft an genau jene verspielen, die noch eine haben. Die Demütigung entlarvt die Altparteien als mumifiziertes Relikt, das nur bei den Greisen glänzt, während die AfD die Lebensmitte erobert. Altparteien heißt nun wortwörtlich alt gleich sterben, Parteien gleich am Aussterben, ein politisches Fossil, das die demografische Realität bereits begraben sieht und dem bald nur noch die Rente als Wählerbasis bleibt.
Die Jungen: AfD und Linke teilen die Beute
Die 18- bis 29-Jährigen bilden die Speerspitze dieser tektonischen Verschiebung: 25 Prozent AfD, 24 Prozent Linke, eine bizarre Allianz der Gegensätze. Der Nachwuchs des Landes flirtet gleichzeitig mit Systemkritik von rechts und Planwirtschaft von links. Die Union schleppt sich mit 18 Prozent durchs Ziel als ein politischer Pflegefall.

Die AfD mag polarisieren, doch die Linke als zweitstärkste Kraft unter den Jungen ist der wahre Skandal: Eine Generation, die Geschichte vergisst, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen, und das mit offenen Augen. Dass die Jugend ausgerechnet bei den Enkeln der SED Zuflucht sucht, beweist, wie gründlich politische Bildung in Deutschland verrottet ist. Freiheit, Marktwirtschaft, Eigenverantwortung, alles Relikte aus dem Geschichtsunterricht, der längst vom moralischen Betreuungsfach „Haltung“ ersetzt wurde.
Dreißiger-Dominanz: AfD zerlegt die Konkurrenz
Bei den 30- bis 39-Jährigen kippt die Fassade der Macht vollends. Die AfD erreicht 29 Prozent und zerlegt das verstaubte Ritual der Sonntagsreden. Diese Generation steht mitten im Leben, arbeitet, zahlt, schuftet und erkennt, dass sie das Rückgrat des Systems ist, aber dafür behandelt wird wie ein lästiger Kostenfaktor. CDU, SPD und Grüne liefern nur noch ideologische Dekoration für eine Realität, die sie nicht begreifen.

Union 23 Prozent, SPD 13 Prozent, Grüne 12 Prozent, das sind keine Zahlen, sondern Grabinschriften. Die Linke mit 10 Prozent wird ignoriert wie ein Lehrbuch über Planerfüllung. Wer heute die Mitte des Lebens erreicht, wählt lieber Frustration als Verblendung.
Die Vierziger: Die Generation der Faust
In der Altersgruppe der 40- bis 49-Jährigen explodiert der Frust. 32 Prozent AfD, ein Schlag ins Gesicht der Selbstzufriedenen. Diese Generation ist die tragende Säule der Gesellschaft, denn sie zahlt Steuern, erzieht Kinder, trägt Verantwortung. Und sie sieht zu, wie ein politischer Apparat ihr Geld in moralische Kampagnen und ideologische Symbolpolitik versenkt.

CDU und SPD haben hier längst jedes Vertrauen verspielt. Anstatt Lösungen für Energiepreise, Mieten oder Migration zu liefern, liefern sie Phrasen. Die AfD muss nicht einmal mehr trommeln, sie steht einfach da, während die Konkurrenz sich selbst zerlegt.
Die Fünfziger: Der Realitätsschock
Auch die 50- bis 59-Jährigen verweigern sich dem Ritual des Altparteien-Gehorsams. 30 Prozent AfD, Union bei 23 Prozent, während SPD und Grüne in der Bedeutungslosigkeit versinken. Die Linke kratzt mit 8 Prozent am Rand der Relevanz und erinnert an eine Zeit, in der Gleichmacherei noch als Fortschritt galt.

Diese Generation hat das Märchen vom „sozialen Fortschritt“ lange genug gehört. Sie erkennt, dass politische Entscheidungen heute weniger von Vernunft als von ideologischem Narzissmus geprägt sind. Statt auf Zukunft setzt die Regierung auf Zwang, statt Reform auf Moralismus. Die Wähler dieser Altersgruppe quittieren dies mit der Wahl einer Partei, die den Etablierten das Fürchten lehrt.
Die Sechziger: Panik im Seniorenheim
Bei den 60- bis 69-Jährigen versucht die Union, ihre letzte Bastion zu verteidigen. 27 Prozent für die CDU/CSU, dicht gefolgt von der AfD mit 25 Prozent. Das ist kein Stabilitätsbeweis, sondern ein Warnsignal. Selbst die Generation, die jahrzehntelang brav das Kreuz bei den sogenannten Volksparteien machte, verliert die Geduld.

Die SPD, einst Partei der Arbeit, ist zur Partei der Verwaltung verkommen. Die Grünen sind moralisch erschöpft, die FDP längst zu Staub zerfallen. Was bleibt, sind Wähler, die aus Gewohnheit konservativ wählen, obwohl sie längst wissen, dass die Politik, die sie bekommen, nichts mehr mit dem zu tun hat, was sie einmal glaubten.
Die Greisenfront: Der letzte Applaus für das Gestern
Über 70 Jahre alt und noch immer Union: 30 Prozent der Ältesten klammern sich an die vertraute Parteifarbe, während die AfD mit 17 Prozent bereits am Fundament sägt. Die Linke vegetiert mit 3 Prozent dahin, was immerhin beweist, dass selbst unter Senioren die Erinnerung an die DDR stärker wirkt als jede nostalgische Verklärung.

Diese Generation hält den Altparteien noch den Sauerstoffschlauch, aber das Zeitfenster schließt sich. Mit jedem Jahr schwindet die letzte Wählerreserve, und das Kartenhaus der „Volksparteien“ fällt Stück für Stück zusammen.
Das politische Fossil zersetzt sich selbst
Die INSA-Zahlen sind kein Meinungsbild, sie sind die Leichenschau eines Systems, das seine Basis verloren hat. Die sogenannten Volksparteien leben nur noch von der Trägheit ihrer ältesten Anhänger. Jüngere Generationen wenden sich ab, teils radikal, teils verzweifelt, aber konsequent.
Wer den politischen Stillstand wählt, bekommt ihn, wer ihn ablehnt, sucht Alternativen, egal ob rechts oder links. Die AfD profitiert, weil sie dort ist, wo andere schweigen. Die Linke profitiert, weil sie rebellisch klingt, obwohl sie selbst das alte Establishment ist. Gemeinsam zeigen beide, dass das Vertrauen in die politische Mitte restlos verdampft ist.
Deutschland wählt nicht mehr Zukunft, es wählt Abrechnung. Und die Altparteien stehen dabei Spalier, brav, betulich und vollkommen ahnungslos.