Haintz.Media

HAINTZ

.

media

Dein Recht auf Meinungsfreiheit

Bild:
Globaler Markt
Quelle:
Shutterstock / KanawatTH

Crash-Gefahr am Nachmittag: Bricht die US-Börse um 15.30 Uhr ein?

Bild:
Quelle:

Beitrag teilen:

Mehr aus der Kategorie:

Ignoranz der Ursachen von Migration
Polizei und Feuerwehreinsatz am Golfclub
Donald Trump während einer Wahlkampfveranstaltung
Eilmeldung: Börsencrash erreicht Japan, Tech-Aktien verlieren drastisch – US-Börsenöffnung um 15:30 Uhr erzeugt weitere Nervosität
Zusammengefasst

Der globale Finanzmarkt steht vor einem potenziellen Wendepunkt, während die Wall Street heute um 15:30 Uhr (MESZ) den Handel aufnimmt. Das Wall Street Journal beschreibt die aktuelle Lage als „globalen Ausverkauf“ und „schwindelerregende Tage“, da die internationalen Märkte bereits von schwachen Konjunkturdaten aus den USA erschüttert wurden. Der Rückgang begann am Montag in Japan, als der Nikkei-Index um dramatische 12,4 Prozent fiel.

In diesem Jahr prägte das Motto „immer weiter, immer mehr, immer höher“ die Aktienmärkte. Angetrieben durch den Hype um Künstliche Intelligenz stieg die Nvidia-Aktie auf immer neue Höhen, während auch viele andere Big-Tech-Aktien kräftig zulegten. Auch andere asiatische Märkte wurden in Mitleidenschaft gezogen: Der Kospi in Seoul verlor 8,8 Prozent, der Taiex in Taipeh fiel um 8,4 Prozent und der Straits-Times-Index in Singapur büßte mehr als vier Prozent ein. In China hielt sich der CSI 300 mit einem leichten Minus von einem Prozent relativ stabil.

In Deutschland eröffnete der DAX mit einem Minus von 3 Prozent, und auch der ATX in Österreich fiel um 2,58 Prozent. Die globalen Verluste führen zu einer angespannten Stimmung, da der Handelsstart in den USA mit großer Besorgnis erwartet wird. Der Angstindikator der Wall Street, der auf ein Vierjahreshoch gestiegen ist, spiegelt diese Besorgnis wider. Der Dow Jones beendete den Handel am Freitag mit einem Minus von 1,5 Prozent, und die Sorge wächst, dass die US-Börsen nach dem Handelsbeginn heute erneut starke Verluste erleiden könnten.

TradingView

Der Chart zeigt, dass zu Beginn des Jahres monatelang erhebliche Gewinne erzielt wurden. Der japanische Nikkei 225 lag vor wenigen Tagen noch 26 % im Plus, ist jetzt aber auf -5,5 % gefallen. Der Dax verzeichnete bis Mitte letzter Woche einen Gewinn von 10 %, nun sind es nur noch +2,9 %. Der Nasdaq 100, gemessen auf CFD-Basis, zeigte vor drei Wochen noch 24 % Jahresplus, jetzt sind es nur noch 7,3 %. Auch der europäische Stoxx 600 hat von +8 % auf +1,6 % verloren. Der aktuelle Börsencrash könnte in dieser Woche die verbleibenden Jahresgewinne vollständig zunichte machen.

Krypto im Sturzflug

Auch die Kryptowährungen sind diesem Abwärtstrend nicht entkommen. Sie sind ebenso den makroökonomischen Unsicherheiten und den Rezessionssorgen ausgesetzt. Nach den Informationen der Tagesschau hat der Bitcoin in den letzten 24 Stunden mehr als 15 Prozent verloren, und auf Wochenbasis liegt der Rückgang bei über 25 Prozent und ist auf Bitstamp auf unter 50 000 US-Dollar gefallen – der niedrigste Stand seit Februar. Seit Freitagabend hat der Bitcoin über 10 000 Dollar an Wert verloren, was dem dramatischsten Rückgang seit Juni 2022 entspricht. Auch Ethereum ist stark betroffen.

Nur eine Frage des Zeitpunkts

Analysten und Strategen sehen sich, wie auch viele Anleger, vor einem Dilemma: Welcher Hedgefondsmanager kann es sich leisten, kontinuierlich auf fallende Märkte zu setzen und dabei Geld zu verlieren? Und wie rechtfertigt man gegenüber den Anlegern, nicht an den stetig steigenden Märkten teilzuhaben? Über Monate hinweg sind immer mehr Investoren – sowohl Profis als auch Privatanleger – auf den aufstrebenden Marktzug aufgesprungen. Wenn schließlich alle Anleger in den Bullenmarkt investiert haben, fehlen die neuen Käufer, was einen Börsencrash auslösen kann. Dies zeigte sich letzte Woche deutlich, als die schlechten Konjunkturdaten aus den USA, insbesondere die ISM-Daten vom Donnerstag und die US-Arbeitsmarktdaten vom Freitag, einen Beitrag zum Börsencrash leisteten.

Wirtschaftswachstum versus Marktturbulenzen

Die Gründe für die derzeitigen Marktturbulenzen sind vielfältig: Schlechte Arbeitsmarktdaten aus den USA, enttäuschende Ergebnisse der Tech-Giganten und anhaltende Sorgen über die Zinspolitik der US-Notenbank Fed tragen zur Verunsicherung bei. Obwohl die US-Wirtschaft im zweiten Quartal überraschend stark wuchs und ein jährliches Wachstum von 2,8 Prozent verzeichnete, gibt es Anzeichen für eine bevorstehende Konjunkturabkühlung. Die Federal Reserve steht nun vor der Herausforderung, ihre Zinspolitik zu überprüfen und anzupassen, um den wachsenden Rezessionsängsten zu begegnen.

Aktienhandel mit Hebeleffekten

Finanzmarkwelt berichtet, dass der heftige Rückgang bei US-Aktien Ende letzter Woche und möglicherweise auch diese Woche zum Teil auf die Nutzung von Hebelprodukten durch viele US-Anleger zurückzuführen ist. Diese Anleger kaufen Aktien auf Kredit über ihren Broker, was bei steigenden Kursen hohe Gewinne bringen kann. Doch wenn die Kurse beginnen zu fallen, können gehebelte Konten schnell destabilisiert werden. In solchen Fällen fordern Broker oft sogenannte Margin Calls, bei denen Anleger schnell zusätzliches Geld einzahlen müssen. Kommt dieses frische Kapital nicht, schließen die Broker die Positionen zwangsweise, um weitere Verluste zu vermeiden. Diese Zwangsverkäufe können einen Börsencrash erheblich verstärken, insbesondere wenn viele kleine Privatanleger betroffen sind, was den Markt zusätzlich unter Druck setzt und den Crash verlängern kann.

Die Dynamik solcher Marktbewegungen ist für alle Beteiligten schwer vorhersehbar. Es ist unklar, ob wir einen länger andauernden Crash erleben, eine anhaltende Abwärtsbewegung oder eine schnelle Stabilisierung. Viele Anleger, die erst in den letzten Jahren in den Markt eingestiegen sind, haben bislang nur steigende Kurse kennengelernt. Ein Börsencrash ist für sie daher besonders beunruhigend und ungewohnt. Diese Anleger könnten durch hohe Verluste, insbesondere beim Handel mit Derivaten wie Optionen oder CFDs, stark getroffen werden. Wenn ihre Konten durch diese Verluste stark geschwächt sind, fehlt ihnen auch das Kapital, um nach dem Crash wieder einzusteigen und neue Käufe zu tätigen.

Rezessionsrisiko: Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit?

Die Ökonomen der US-Investmentbank Goldman Sachs haben laut oe24 ihre Einschätzung für eine mögliche Rezession in den USA auf 25 Prozent erhöht. Bis vor Kurzem lag ihre Schätzung noch bei 15 Prozent. Noch pessimistischer sind die Analysten von JPMorgan, die die Wahrscheinlichkeit einer Rezession in den USA auf 50 Prozent schätzen.

In Europa gilt eine Rezession als eingetreten, wenn die Wirtschaft über zwei aufeinanderfolgende Quartale schrumpft. In den USA entscheidet das private Wirtschaftsforschungsinstitut National Bureau of Economic Research (NBER) darüber, ob die Wirtschaft tatsächlich in einer Rezession steckt. Dabei wird eine Rezession erst oft im Nachhinein festgestellt. Sie zeichnet sich durch einen deutlichen und anhaltenden Rückgang der wirtschaftlichen Aktivität über mehrere Monate aus, der sich in den Daten zu Industrieproduktion, Beschäftigung, Realeinkommen sowie Einzel- und Großhandel widerspiegelt.

Erwartungen an die Fed: Wie wird sie auf die Marktturbulenzen reagieren?

Die Finanzmärkte setzen auf eine rasche Zinssenkung durch die Federal Reserve (Fed) bei der Sitzung im September, dem Zentralbanksystem der Vereinigten Staaten, wie aus der InvestmentWeek hervorgeht. Der aktuelle Leitzins bewegt sich noch im Bereich von 5,25 bis 5,50 Prozent. Es wird diskutiert, ob die Fed die Zinsen um 0,25 Prozentpunkte oder möglicherweise um 0,50 Prozentpunkte senken wird. Laut Goldman Sachs wird eine reduzierte Zinssenkung von 0,25 Prozentpunkten erwartet, gefolgt von zwei weiteren Zinsschritten im November und Dezember.

Beitrag teilen:

Unterstützen Sie uns!

Helfen Sie mit, freien Journalismus zu erhalten

5

10

25

50

Picture of Janine Beicht

Janine Beicht

Janine Beicht ist gelernte Kommunikationsdesignerin, arbeitet aber seit 2020 im Gesundheits- und Sozialwesen. Als Aktivistin engagiert sie sich besonders auf dem Gebiet der Psychologie unter dem Aspekt der jeweiligen politischen Machtinteressen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

photo_2023-07-17_17-19-40
nattokinase
APV_Flasche_1080x1080_2
photo_2023-08-01_16-22-38

Buch-Empfehlung

seelischeursachenderkrankheiten

HAINTZ

.

media