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Die Armerikanische Partei
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Parteilogo / Screenshot / 𝕏; Elon Musk & Donald Trump / KI-Generiert

Elons Aufstand: Die „America Party“ gegen das Establishment

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Mit der Gründung einer neuen Partei will Elon Musk das von ihm kritisierte Einparteiensystem in den USA aufbrechen, Trumps Schuldenpolitik bekämpfen und die Wähler mit einer Vision von Transparenz und Effizienz ansprechen.
Zusammengefasst

Am Unabhängigkeitstag, dem 4. Juli 2025, kündigte Elon Musk mit einer erneuten Umfrage auf 𝕏 die Gründung seiner „America Party“ an.

»Elon Musk / 𝕏«

Ein Schritt, der die politische Landschaft der USA in Bewegung bringen könnte: Der Tech-Milliardär, einst ein enger Verbündeter von Präsident Donald Trump, positioniert sich nun als dessen politischer Gegenspieler. Mit einer Partei, die das Zwei-Parteien-System herausfordern soll, will Musk einen Kurswechsel erreichen. Doch was steckt hinter diesem ambitionierten Projekt und welche Machtkämpfe zeichnen sich ab?

Vom Trump-Verbündeten zum Gegenspieler

Noch vor wenigen Monaten war Musk eine zentrale Figur im Orbit von Donald Trump. Berichten zufolge »investierte er über 300 Millionen US-Dollar« in Trumps Wahlkampf und sicherte sich eine einflussreiche Beraterrolle, in der er drastische Kürzungen bei Staatsausgaben durchsetzen sollte. »Als Berater« in der Abteilung für Regierungseffizienz (DOGE) schien Musk das Vertrauen des Präsidenten zu genießen. Doch das Bündnis zerbrach, als Trump das umfassende Gesetzespaket mit massiven Steuersenkungen und erhöhten Militärausgaben, den sogenannten „Big Beautiful Bill“, ohne Musks Zustimmung durchsetzte. Dieser reagierte unmissverständlich.

»Elon Musk / 𝕏«

Der Unternehmer fühlte sich übergangen und kritisierte das Gesetz scharf als unverantwortlich, da es die Staatsverschuldung um vier bis fünf Billionen Dollar erhöhen könnte. HAINTZmedia berichtete über den Vorfall.


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Musk, dessen beratende Rolle von Beginn an zeitlich befristet war, verließ die Regierung Ende Mai 2025 und drohte, eine neue Partei zu gründen, sollte der Gesetzentwurf den Kongress passieren. Als das Repräsentantenhaus das Gesetz bereits gebilligt hatte und der Senat kurz vor der Abstimmung stand, machte Musk seine Drohung einen Tag später, am 5. Juli 2025, wahr. Auf seiner Plattform 𝕏 verkündete er: „Heute wird die America Party gegründet, um euch eure Freiheit zurückzugeben.“

»Elon Musk / 𝕏«

Einparteiensystem unter Beschuss

Musks Kritik am politischen System der USA ist radikal. Er wirft Demokraten und Republikanern vor, durch „Verschwendung und Korruption“ ein de facto Einparteiensystem geschaffen zu haben, das das Land in den Bankrott treibe. „Amerika ist auf dem schnellsten Weg in die Schuldknechtschaft“, warnte er auf 𝕏 und forderte seine über 220 Millionen Follower auf, Senatoren und Abgeordnete zum Widerstand gegen den „Big Beautiful Bill“ zu bewegen. Seine Parole: „Das GESETZ muss STERBEN.“

»Elon Musk / 𝕏«

Die Idee zur „America Party“ wurde durch Umfragen auf 𝕏 befeuert. Bereits im Juni 2025 fragte Musk, ob eine Partei nötig sei, die „80 Prozent der Mitte“ repräsentiere. 80,4 Prozent von 5,6 Millionen Teilnehmern stimmten zu.

»Elon Musk / 𝕏«

Auch seine neuste Umfrage vom 4. Juli ergab, dass 65 Prozent eine „Unabhängigkeit vom Zwei-Parteien-System“ wünschen. Musk interpretierte die ersten Ergebnisse als göttlichen Auftrag: „VOX POPULI VOX DEI“ (Die Stimme des Volkes sei die Stimme Gottes). Doch wie repräsentativ sind solche Online-Umfragen, und dient 𝕏 hier nicht vor allem als Echo-Kammer für Musks Agenda?

»Elon Musk / 𝕏«

Strategischer Angriff auf Trumps Machtbasis

Die „America Party“ versteht sich nicht als reiner Protestakt. Vielmehr kündigte Musk an, gezielt republikanische Abgeordnete ins Visier zu nehmen, die Trumps Gesetzesvorhaben unterstützen. „Die schweigende Mehrheit schweigt nicht mehr. Dies ist der Moment, in dem sich alles ändert. Die America Party ist jetzt da – und sie ist die Antwort auf ein System, das aufgehört hat zuzuhören“, hieß es in einem der ersten Beiträge des neu eingerichteten Parteikanals auf 𝕏.

»America Party / 𝕏«

»Elons Plan«: Durch massive finanzielle Unterstützung von Gegenkandidaten bei den Vorwahlen 2026 will Musk Trumps Basis schwächen. Er schlägt vor, sich auf wenige, aber entscheidende Sitze zu konzentrieren, zwei bis drei im Senat und acht bis zehn im Repräsentantenhaus. Angesichts der knappen Mehrheitsverhältnisse im Kongress könnte dies ausreichen, um bei umstrittenen Gesetzen den Ton anzugeben.

»Elon Musk / 𝕏«

Eine Präsidentschaftskandidatur scheidet für Musk aus, da er als gebürtiger Südafrikaner laut Verfassung nicht antreten darf. Doch sein Einfluss könnte dennoch das Machtgefüge der Republikanischen Partei nachhaltig verändern und den Wahlkampf 2028 prägen. Unklar bleibt, wie die „America Party“ strukturiert sein wird und wer sie führen soll. Bislang wirkt sie wie ein Projekt, das stark von Musks Person und seinem Vermögen abhängt.

Trumps Gegenangriff: Subventionen im Visier

Die Reaktion aus dem Weißen Haus war erwartbar scharf. Trump drohte, alle staatlichen Subventionen für Musks Unternehmen wie Tesla, SpaceX und Starlink, zu überprüfen. „Elon bekommt möglicherweise mehr Steuergeld als jeder andere in der Geschichte“, sagte Trump. Ohne diese Förderungen, so der Präsident, „müsste er wohl seinen Laden dichtmachen“. Tatsächlich profitieren Musks Firmen erheblich von staatlichen Aufträgen und Programmen, was seine Verwundbarkeit in diesem Machtkampf offenlegt.

»Screenshot / Donald Trump / TruthSocial«

Trump stellt Musk als undankbaren Profiteur dar, der aus der Staatskasse kassiert, während er das System angreift. Doch die Drohung birgt Risiken: Musks Unternehmen sind zentrale Akteure in der US-Wirtschaft und Raumfahrt. Eine pauschale Kürzung von Subventionen könnte Arbeitsplätze und Innovationen gefährden und dies wäre wiederum ein politisches Eigentor für Trump.

Ein neuer Akteur in der Arena

Musks „America Party“ markiert einen möglichen Wendepunkt in der US-Politik. Sein Vorstoß, das Zwei-Parteien-System aufzubrechen, zeigt den Einfluss, den ein Einzelner mit Ressourcen und Reichweite ausüben kann. Ob die Partei eine nachhaltige Alternative wird oder ein kurzlebiges Projekt bleibt, hängt von ihrer Fähigkeit ab, klare Ziele zu definieren und breite Unterstützung zu gewinnen. Während Musk die politische Landschaft umkrempelt, wird die kommende Zeit zeigen, ob seine Vision eines freieren Amerikas überzeugt – oder ob sie in den komplexen Realitäten der Politik untergeht.

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Janine Beicht

Janine Beicht ist gelernte Kommunikationsdesignerin, arbeitet aber seit 2020 im Gesundheits- und Sozialwesen. Als Aktivistin engagiert sie sich besonders auf dem Gebiet der Psychologie unter dem Aspekt der jeweiligen politischen Machtinteressen.

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