Ein 520-seitiger Bericht des US-Repräsentantenhauses über die Coronapandemie liefert eine umfassende Abrechnung mit den Maßnahmen der vergangenen Jahre. Unter der Leitung von Brad Wenstrup haben die Autoren zahlreiche Fehlentscheidungen, Manipulationen und unzureichend begründete Maßnahmen offengelegt. Die Kernaussage, die bereits auf Seite drei des Berichts steht, ist eindeutig: Die Heilung darf nicht schlimmer sein als die Krankheit selbst. Ein banaler Satz, der dennoch als Grundsatz einer gescheiterten Pandemiepolitik zu gelten scheint.
„The prescription cannot be worse than the disease, such as strict and overly broad
lockdowns that led to predictable anguish and avoidable consequences.“ (S.3)
„Das Rezept darf nicht schlimmer sein als die Krankheit selbst, wie z. B. die strengen und zu weit gefassten Lockdowns, die zu vorhersehbaren Ängsten und vermeidbaren Folgen führten.“
Final Report / US-Repräsentantenhaus
Die Behandlung der sogenannten Coronapandemie war nicht nur eine medizinische Herausforderung, sondern vor allem auch ein gesellschaftliches Experiment – eines, das in vielerlei Hinsicht schiefging. Der Bericht beleuchtet die Folgen dieser Maßnahmen und zeigt, wie weit sich viele Akteure und angebliche Experten von der evidenzbasierten Wissenschaft entfernt haben.
Wissenschaftliche Debatten: Nicht geführt, sondern unterdrückt
Schon in den ersten Monaten der Pandemie, als die Welt noch mit dem „neuartigen Virus“ kämpfte, zeichneten sich alarmierende Entwicklungen ab. Wissenschaftler wie Jay Bhattacharya, die alternative Ansätze wie die Great Barrington Declaration propagierten, wurden nicht nur ignoriert, sondern aktiv diffamiert. In den USA führte Anthony Fauci, der unter Trump und Biden eine zentrale Rolle spielte, diese Diskreditierungsstrategien an.
In Deutschland führte Christian Drosten ähnliche Kampagnen. Der Bonner Virologe Hendrik Streeck wurde als „Querdenker“ abgestempelt, kritische Stimmen galten als unwissenschaftlich oder gar rechtsextrem. Hier war weniger die Wissenschaft selbst die Richtschnur, sondern vielmehr eine Einheitsmeinung, die jede abweichende Ansicht im Keim erstickte.
Der Bericht des US-Repräsentantenhauses nennt diese Haltung klar beim Namen:
„Critics of this idea immediately disqualified the proposal, to an unsettling degree never
seen before in the scientific community.“ (S.333
„Die Kritiker dieser Idee disqualifizierten den Vorschlag sofort, und zwar in einem beunruhigenden Ausmaß, wie es in der wissenschaftlichen Gemeinschaft noch nie vorgekommen war.“
„Public health leadership appeared to only push a single agenda and not foster an atmosphere of mutual respect and robust discussion.“ (S.335)
„Die Führung des öffentlichen Gesundheitswesens schien nur eine einzige Agenda voranzutreiben und keine Atmosphäre des gegenseitigen Respekts und der soliden Diskussion zu fördern.“
Final Report / US-Repräsentantenhaus
Lockdowns: Fehler mit weitreichenden Folgen
Eines der zentralen Themen des Berichts sind die Lockdowns, die weltweit als Allheilmittel propagiert wurden. Doch welche wissenschaftlichen Beweise lagen ihnen zugrunde? Laut dem Bericht gab es keine fundierte Grundlage. Vielmehr basierten sie auf unbewiesenen Hypothesen – oder, wie es wörtlich heißt:
„Sort of just appeared“ (S.201)
„Sie entstanden einfach so.“
Final Report / US-Repräsentantenhaus
Die Schäden sind inzwischen unübersehbar:
- Bildungsdefizite durch Schulschließungen, deren Folgen Generationen prägen werden
- psychische Erkrankungen, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen, die durch soziale Isolation und den Verlust von Stabilität verschärft wurden
- wirtschaftliche Zerstörung, die Existenzen vernichtete und die Ungleichheit vertiefte
Nicht nur der Bericht aus den USA deutet darauf hin, dass die Skeptiker in vielerlei Hinsicht Recht behalten haben könnten. Auch die Analyse von Daten zur Übersterblichkeit und Lebenserwartung zeigt, dass Schweden, eines der wenigen Länder, das auf einschneidende Einschränkungen der Grundrechte verzichtete, die Pandemie besser bewältigte als Staaten, die strikte Lockdowns verhängten.
Masken: Symbol statt Schutz
Besonders ironisch ist die Rolle der Masken, die weltweit zum Symbol der Pandemiebekämpfung wurden. Eine umfassende Cochrane-Review vom Januar 2023 kam jedoch zu dem Schluss, dass der Nutzen von Masken praktisch nicht nachweisbar ist. Der Bericht des US-Repräsentantenhauses bestätigt dies:
„The January 2023 publication found that wearing any kind of face covering “probably
makes little or no difference” in reducing the spread of respiratory illness. The study reviewed
15 trials comparing outcomes of wearing surgical masks versus no mask and also versus N95
masks, in hospital and community settings during the pandemic. The conclusion was that the
value of wearing masks was approximately zero. There is just no evidence that they make
any difference. Full stop.“ (S.211)
„Die Veröffentlichung vom Januar 2023 ergab, dass das Tragen jeglicher Art von Gesichtsbedeckung „wahrscheinlich wenig oder gar keinen Unterschied“ bei der Verringerung der Verbreitung von Atemwegserkrankungen macht. Die Studie untersuchte 15 Studien, in denen die Ergebnisse des Tragens von chirurgischen Masken im Vergleich zu keinen Masken und auch im Vergleich zu N95
Masken in Krankenhäusern und Gemeinden während der Pandemie verglichen wurden. Die Schlussfolgerung war, dass der Nutzen des Tragens von Masken ungefähr gleich null war. Es gibt einfach keine Beweise dafür, dass sie einen Unterschied machen. Punktum.“
Final Report / US-Repräsentantenhaus
Die schädlichen Effekte, insbesondere bei Kleinkindern, die gezwungen wurden, Masken zu tragen, werden ebenfalls detailliert beschrieben. Die Maskenpolitik, so der Bericht, sei ein Paradebeispiel für Maßnahmen, die mehr Schaden als Nutzen verursacht haben.
„Impfstoffe“: Versprechen, die nicht gehalten wurden
Die mRNA-Impfstoffe, wurden als Durchbruch gefeiert. Sie stehen ebenfalls im Fokus der Kritik. Die Behauptung, „sie würden Infektionen oder Übertragungen verhindern“, erwies sich als falsch. Die Autoren des Berichts bezeichnen diese Übertreibungen als „einen entscheidenden Fehler“, der das Vertrauen in die öffentliche Gesundheit nachhaltig beschädigt hat.
„However, the Biden Administration oversold the power of these vaccines. On more than one occasion, President Biden himself overstated the vaccine’s ability to prevent infection and transmission. These false statements likely contributed to Americans’ confusion about COVID-19 vaccines and reduced overall vaccine confidence.“ (S.296)
„Allerdings hat die Biden-Administration die Wirksamkeit dieser Impfstoffe überbewertet. Bei mehr als einer Gelegenheit hat Präsident Biden selbst die Fähigkeit des Impfstoffs, Infektionen und Übertragungen zu verhindern, überbewertet. Diese falschen Aussagen trugen wahrscheinlich zur Verwirrung der Amerikaner über COVID-19-Impfstoffe bei und verringerten das allgemeine
Vertrauen in den Impfstoff.“
Final Report / US-Repräsentantenhaus
Darüber hinaus wird bemängelt, dass die Nebenwirkungen der Impfstoffe nicht ausreichend untersucht wurden. Besonders die Diskrepanz zwischen den Sicherheitsdaten von COVID-19-Impfstoffen und herkömmlichen Impfstoffen gibt den Autoren Anlass zu ernster Besorgnis.
Die Laborleck-Theorie: Eine unbequeme Wahrheit
Ein weiterer zentraler Punkt des Berichts ist die Frage nach dem Ursprung der Pandemie. Die Autoren sehen die Laborleck-Theorie als die wahrscheinlichste Erklärung an. Besonders brisant: Die US-amerikanischen National Institutes of Health (NIH) finanzierten die risikoreiche Gain-of-Function-Forschung am Wuhan Institute of Virology. (S.135)
„The WHO Posted False Information Regarding the Origins and Notification of COVID-
19’s Emergence.“ (S.179)
„Die WHO veröffentlichte falsche Informationen hinsichtlich des Ursprungs und der Bekanntgabe der Entstehung von COVID-19.“
Final Report / US-Repräsentantenhaus
Dies ist ein beispielloses Eingeständnis. Noch 2020 wurden Wissenschaftler, die diese Theorie unterstützten, als Verschwörungstheoretiker diffamiert – eine Haltung, die nicht zuletzt auch von deutschen Virologen vertreten wurde.
Die notwendige Aufarbeitung
Während in den USA die Aufarbeitung der Pandemiepolitik in vollem Gange ist, herrscht in Deutschland weitgehendes Schweigen. Whistleblower und erkämpfte Transparenz bleiben die wenigen Lichtblicke in einer ansonsten erstarrten politischen Landschaft.
Der Bericht des US-Repräsentantenhauses zeigt, wie notwendig eine ehrliche Analyse ist. Die Opfer der Maßnahmen – ob Kinder, Unternehmer oder Wissenschaftler – verdienen Gerechtigkeit. Und die Gesellschaft braucht die Sicherheit, dass sich solche Fehler nicht wiederholen. Doch solange Verantwortliche ihre Fehltritte leugnen, bleibt der Weg zur Vernunft steinig.
Die Coronazeit hat nicht nur Leben gekostet, sondern auch Vertrauen. Die Wiederherstellung dieses Vertrauens erfordert mehr als Lippenbekenntnisse – es braucht Verantwortung, Ehrlichkeit und vor allem eines: den Mut, aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen.