Der Bundesgesundheitsminister zeigte sich beunruhigt über die unerwartet hohe Zunahme der Pflegebedürftigen im Jahr 2023. Er erklärte am Montag gegenüber dem (RND) Redaktionsnetzwerk Deutschland, dass demographische Trends lediglich einen Anstieg von etwa 50.000 Personen wahrscheinlich machen. Tatsächlich verzeichnete man jedoch ein Plus von über 360.000 Pflegebedürftigen.
„Eine so starke Zunahme in so kurzer Zeit muss uns zu denken geben. Woran das liegt, verstehen wir noch nicht genau.“
Gesundheitsminister Karl Lauterbach RND
Obwohl die Wissenschaft bestätigt, dass wir gesünder altern, vermutet Lauterbach als mögliche Ursache für den drastischen Anstieg einen sogenannten „Sandwich-Effekt“, der darauf zurückzuführen sei, dass nun zwei Generationen gleichzeitig pflegebedürftig sind. Er erklärt gegenüber dem RND, dass zu den älteren Menschen, die bereits pflegebedürftig sind, nun die ersten Babyboomer hinzukommen.
Das Pflegeleistungsniveau ist gefährdet
Für die Beitragszahler bedeutet das steigende Kosten, denn laut Gesundheitsminister ist das aktuelle Leistungsniveau der Pflege mit dem jetzigen Beitragssystem nicht finanzierbar. Eine umfassende Finanzreform sei in dieser Legislaturperiode jedoch nicht umsetzbar, so der Minister. Auch eine interministerielle Arbeitsgruppe werde voraussichtlich keine „einheitliche Empfehlung” abgeben, da die Ansichten der verschiedenen Ministerien beziehungsweise der Koalitionspartner zu unterschiedlich seien.
„Wir kommen in eine Phase, in der die Kosten durch die Demografie so stark steigen werden wie nie zuvor.“ „Erstmals stellt sich die Frage, wie lange die Pflegeversicherung überhaupt noch bezahlbar bleibt.“
Gesundheitsminister Karl Lauterbach RND
Auch der deutsche Finanzwissenschaftler Stefan Homburg zeigt sich besorgt über den plötzlichen Anstieg der Pflegebedürftigen um das Siebenfache sowie den gleichzeitigen starken Geburtenrückgang. Auf seinem 𝕏-Kanal postet er, dass dies gesundheitlich wie finanziell eine Bombe werden könnte.
„Was Lauterbach an Erklärungen zusammenfaselt, beleidigt die Logik und zeigt, dass der Mann außerstande ist, strukturiert zu denken.”
Stefan Homburg / 𝕏
Schlechte Nachrichten für Betroffene und Familien
Lauterbachs Aussagen provozierten intensive Reaktionen. Verena Bentele, Präsidentin des Sozialverbands VdK, bezeichnete die Nachricht als Hiobsbotschaft für viele Pflegebedürftige und ihre Angehörigen. DGB-Vorstandsmitglied, Anja Piel, äußerte, dass der Gesundheitsminister, anstatt dringend notwendige Reformen weiterhin „auf den Sankt Nimmerleinstag zu verschieben”, endlich handeln muss. Maria Loheide, Vorständin der Diakonie Deutschland, drängte ebenfalls auf ein Handeln der Politik, um die „Pflege vor dem Kollaps“ zu bewahren. Eugen Brysch, Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, beschuldigte Lauterbach, vom eigenen Versagen abzulenken.
Wie will Lauterbach die Probleme lösen?
Laut dem Gesundheitsminister ist die Lösung für die Pflege eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die durch Sozialleistungen finanziert werden soll. Diese Leistungen sollen aus Steuergeldern bezahlt werden. Um dies zu ermöglichen, sollen Einsparungen bei den Kommunen vorgenommen werden. Laut Lauterbach habe jeder, der sein Leben lang gearbeitet hat, ein Anrecht auf Unterstützung.
Eine Antwort
Lauterbach: „Sandwich-Effekt“, zu der schon in Pflege befindlichen Generation kommt jetzt die nächste dazu.
Ich bin außerstande, das zu verstehen. Das schafft wohl nur eine Intelligenzbestie wie der Minister.
Ich habe aber eine Frage: Ist es möglich, daß der Elefant im Raum die sogenannte Impfung ist? Es gibt immerhin zahllose wissenschaftliche Studien über schwere und langfristige Folgen des nebenwirkungsfreien (Lauterbach) Stichs.
Oder ist das ein Tabu, wird vielleicht bald wieder die geniale Umschreibung Long Covid herhalten müssen?