Jeden Morgen das gleiche Ritual: Radio an, Fernseher läuft, Online-News auf, und schon beginnt das große Einheitsfront-Textbaustein-Mantra: „Für unsere Freiheit, für Frieden, für Wohlstand.“ Worte, die wie Beruhigungspillen wirken sollen, aber in mir das genaue Gegenteil auslösen.
Wer mag schon diesen kratzigen Schallplatten-Ton, den tropfenden Wasserhahn und die viel zu laut tickende Uhr gleichzeitig? So fühlt sich der politische Alltag an: Laut, nervig, sinnlos, und das alles serviert von Leuten, die glauben, Moral sei ein Wettbewerb, den man gewinnen kann.
Die Einheitsfront: Moral im Dauerloop
Die Figuren der sogenannten etablierten Parteien präsentieren sich tagtäglich wie eine Mischung aus selbsternannten Superhelden. Dabei führen sie sich auf wie Schulhof-Aufpasser, bewaffnet mit erhobenen Zeigefingern. Ständig wird hier der große Kreuzzug gegen den angeblich „aufblühenden Rechtsextremismus“ ausgerufen, jedes falsche Wort wird zur moralischen Katastrophe hochgejazzt, jedes missliebige Posting zum Staatsfeind erklärt.
Währenddessen verschwinden die echten Opfer, die, die unter der politischen Realität leiden, die genau diese selbstgerechten Saubermänner produziert hat, einfach im toten Winkel. Hauptsache, man kann sich weiter empört fühlen und Haltung zeigen, während draußen die Realität längst brennt. Sie sind wie diese Nachbarn, die ständig über die Mülltrennung reden, während ihr eigener Keller unter Wasser steht. Jeder Satz klingt, als wäre er aus dem gleichen Copy-and-Paste-Ordner gezogen: Gleichschaltung deluxe. Originalität ist verpönt, Überraschungen sind verboten, und wer glaubt, kritisches Denken sei erlaubt, wird freundlich, aber bestimmt ignoriert.
Die Grünen als Comedy-Show
Manchmal sehne ich mich zurück nach den Grünen, auf ihre vollkommen irre, aber immerhin kreative Form politischer Narration. Sie waren absurd, lächerlich und infantil, aber immerhin stets unterhaltsam. Fast wie eine Reality-Satire, ohne dass sie es bemerkt haben, das hat es wiederum noch witziger gemacht, und jeden Tag lieferten sie neue Geschichten mit skurrilen Wendungen, in denen man sich verlieren konnte, und selbst die bizarrsten Ideen hatten eine gewisse Originalität, man kam kaum hinterher. Denken wir an Annalena Baerbock, die mit ihrem „Kobalt in Kobold“-Spruch die Nation zum Lachen brachte, oder Robert Habeck, der die Wirtschaft mit Ideologie in den Abgrund trieb, und behauptete, dass Firmen, die pleite gehen, nicht insolvent seien, sondern einfach nur aufgehört hätten, zu verkaufen.
Heute hat die neue Regierung die Energie eines Bestattungsunternehmens, traurig, monotone Bewegungen, ausdruckslos und berechenbar. Keine Spannung, keine überraschenden Wendungen, nur die immer gleiche Melodie von Gleichklang und Unterordnung. Wer früher Kopfschmerzen bekam, konnte sie noch mit einem Schmunzeln ertragen. Heute bleibt nur noch der dumpfe Schmerz der Langeweile, begleitet von einem Gefühl der politischen Ohnmacht.
Medien im Dauerschleifenmodus
Die Medien tun ihr Übriges. Alles ist gleichgeschaltet, alles wiederholt sich, alles dient dazu, die Illusion von Bewegung zu erzeugen. Wer nach echter Information sucht, findet bestenfalls einen staubigen Archivordner voller Phrasen. Die Nachrichtenkanäle spucken identische Narrative aus: Klimapanik, Genderwahn, EU-Lobhudelei. Statt Fakten zu prüfen, werden Gefühle verkauft. Schlagzeilen sind keine Information mehr, sondern moralisch verpackte Stimmungsware, sozusagen die Hintergrundmusik für die politische Schlafstörung.
Jede Schlagzeile ist ein Déjà-vu, jeder Bericht ein Remake. Es ist, als würde man denselben Film in Endlosschleife sehen, nur mit neuen Gesichtern, aber denselben Drehbüchern. Wer versucht, einen eigenen Gedanken zu behalten, hat verloren. Die moralische Dauerbeschallung schaltet jeden kreativen Funken aus. Medienkonsum gleicht inzwischen einer Hypnosesitzung: Wiederholen, beruhigen, betäuben, bis keiner mehr merkt, dass die Realität draußen längst eine andere ist.
Die Tragikomödie
Während die moralische Show weitergeht, verschwinden die Themen, die die Menschen wirklich umtreiben, im Hintergrund. Soziale Krisen werden wie Requisiten behandelt, die man nach Belieben verschiebt. Die erodierende Wirtschaft, die Problematik der Migration, die steigenden Lebenshaltungskosten, der kollabierende Wohnungsmarkt, das zahnlose Bildungssystem, die überlasteten Krankenhäuser, all das verschwindet hinter den Kulissen einer moralischen Inszenierung, die sich selbst für die Wirklichkeit hält. Politik wird arrangiert, für die Kamera, aber vor allem für das Gefühl. Man gewinnt den Eindruck, Politik sei zu einem Gesellschaftsspiel geworden, bei dem Realitätsverlust als strategischer Vorteil gilt.
Am Ende bleibt ein Gemisch aus Kopfschmerzen und Ratlosigkeit. Die Demokratie to go, geliefert in klimafreundlichen Pappbechern voller Parolen, moralischer Überhöhungen und Gleichschaltung. Wer kreativ, kritisch oder einfach nur wachsam sein will, muss durch dieses tägliche Horror-Comedy-Programm durch. Früher regten politische Debatten zum Nachdenken an, heute ist es die Einheitsfront, die in ihrer eigenen Inszenierung zur Farce verkommt. Und wir sitzen mittendrin, seufzen und hoffen, dass wenigstens der tropfende Wasserhahn irgendwann die Pointe bringt.