Der Norddeutsche Rundfunk (NDR) steht vor einem Scherbenhaufen. Eine organisierte Kampagne linker Mitarbeiter hat die Journalistin Julia Ruhs, Moderatorin der Reportagereihe „Klar“, an den Rand gedrängt. Der Sender plant, sie künftig nur noch für Folgen einzusetzen, die der Bayerische Rundfunk (BR) produziert. Was nach einer internen Personalentscheidung aussieht, ist in Wahrheit ein beispielloser Angriff auf redaktionelle Freiheit und ein Lehrstück über die Machtstrukturen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk. »Recherchen der WeLT« zeigen, wie eine vielversprechende Sendung und ihre Moderatorin von den eigenen Kollegen sabotiert wurden, während die NDR-Spitze tatenlos zusah.
Ein Format, das den Nerv trifft
»Die Sendereihe „Klar“«, gestartet im April 2025, war ein ambitionierter Versuch des NDR und BR, eine konservativere Zielgruppe anzusprechen.

In 45-minütigen Reportagen greift Julia Ruhs Themen auf, die im öffentlich-rechtlichen Rundfunk oft ausgeblendet werden: »Die Schattenseiten der Migrationspolitik«, »der Frust der Bauern«, »die Spaltung durch die Corona-Maßnahmen«. Die erste Folge am 9. April thematisierte Migration und ließ Betroffene wie »Michael Kyrath« zu Wort kommen, dessen Tochter bei einem Messerangriff in einem Regionalzug in Schleswig-Holstein getötet wurde. Kyrath übte scharfe Kritik an der Politik, die irreguläre Migration jahrelang ignoriert habe. Ruhs ordnete ein, zeigte positive Beispiele von Integration, thematisierte aber auch gestiegene Kriminalität und importierten Antisemitismus. Zum Start des Formats äußerte sie:
„In den vergangenen Jahren wurde viel von Diversität gesprochen, doch das ging auch einher mit dem Ausblenden unliebsamer Themen und Meinungen. Viele Menschen haben das so gesehen. Ihnen möchten wir mit unserem neuen Format ein Angebot machen“
»Julia Ruhs | WeLT«
Die Reaktion der Zuschauer war überwältigend positiv. Interne NDR-Umfragen zeigen, dass zwei Drittel der Befragten, darunter viele Nicht-Konservative, „Klar“ Bestnoten für Glaubwürdigkeit, Substanz und persönliche Geschichten gaben. Die Sendung erreichte im NDR-Gebiet Quoten zwischen 3,1 und 4,6 Prozent, »auf YouTube« über 700.000 Aufrufe für alle Folgen und in der ARD-Mediathek 170.000. Doch anstatt das Format als Bereicherung zu feiern, entfesselte es im Sender eine Welle der Empörung.

Der Aufstand des „roten Lagers“
Bereits am 17. April, acht Tage nach der ersten Folge, eskalierte der interne Konflikt. Rund 150 NDR-Mitarbeiter versammelten sich zu einer angeblichen „Manöverkritik“, die sich schnell zu einer dreistündigen Abrechnung mit Ruhs und ihrem Team entwickelte, intern spöttisch als „Gründonnerstagstribunal“ bezeichnet. Ein Protestbrief, unterzeichnet von 250 Mitarbeitern und koordiniert in einer geheimen Signal-Chatgruppe, wurde der Chefredaktion um Adrian Feuerbacher überreicht. Der Brief warf „Klar“ vor, journalistische Standards zu verletzen und den öffentlich-rechtlichen Auftrag zu missachten. Die Sendung werde auf einem „oberflächlichen und undifferenzierten Niveau“ produziert und spalte die Gesellschaft.
„So sei es bereits falsch und ‚missachte‘ die Arbeit der Kollegen, wenn Julia Ruhs den Eindruck erwecke, dass erst ‚Klar‘ sich traue, das Thema Migration anzusprechen. Noch gravierender ist aber der Vorwurf, die Sendung über Migration verletzte ‚in unseren Augen eine Reihe von Grundsätzen unserer journalistischen Arbeit und kommt unserem öffentlich-rechtlichen Auftrag gemäß NDR-Staatsvertrag nicht nach. Wir distanzieren uns daher von dieser Produktion und wünschen uns eine Aufarbeitung der Entscheidungen, die dazu geführt haben, dass dieser Film so über den Sender gegangen ist.‘“
»Protestbrief | WeLT«
Besonders perfide: Mitarbeiter mit Migrationshintergrund fühlten sich durch das Format angegriffen, da es angeblich eine Gruppe anspreche, die sie anfeinde. An vorderster Front der Unterzeichner stand »Daniel Bröckerhoff«, Moderator bei »ZAPP« und »NDR Info«. Zudem ist er Trainer an der Webakademie des sehr linken Medienportals »CORRECTIV«. Er ist auf Social Media äußerst aktiv und postet immer wieder Videos, in denen er sich zu politisch-gesellschaftlichen Themen äußert.

Bröckerhoff hatte kurz zuvor »mit einem Beitrag« für Aufsehen gesorgt, in dem er konservativen Menschen auf Basis einer niederländischen Studie eine Gehirnanomalie unterstellte, die sie weniger fähig zu kritischem Denken mache. Nach Protesten ruderte er zurück und entschuldigte sich für den Verstoß gegen journalistische Standards. Doch gab es Konsequenzen? Fehlanzeige. Stattdessen organisierte er weiter den Widerstand gegen „Klar“, unterstützt von einem politisch links orientierten „roten Lager“ innerhalb des Senders.
Öffentliche Angriffe und interne Unterstützung
Die Kampagne gegen Ruhs blieb nicht auf den Sender beschränkt. Der umstrittene Jan Böhmermann bezeichneten„Klar“ als „rechtspopulistischen Quatsch“ und einen „Tiefpunkt in der Berichterstattung“. Die „Neuen deutschen Medienmacher*innen“ starteten laut »APOLLO NEWS« einen Aufruf zum Versand von Protestbriefen an NDR und BR, während die Plattform Campact eine Petition initiierte.

Besonders brisant war ein Auftritt in »Reschke Fernsehen« am 27. Juli. Eine Handpuppe sagte, der öffentlich-rechtliche Rundfunk solle auch „ein bisschen rechtsextreme“ Stimmen zu Wort kommen lassen, worauf Anja Reschke mit einem süffisanten „Ja. Klar“ antwortete. Viele werteten dies als direkten Angriff auf Ruhs, der ihr und ihrem Team Rechtsextremismus unterstellte. Erst Anfang September reagierte die NDR-Programmbereichsleiterin Carola Conze mit einer halbherzigen Entschuldigung auf LinkedIn, in der sie den Vorwurf als „satirische Zuspitzung“ herunterspielte.

»Am 5. Mai organisierte eine Gruppe von NDR-Mitarbeitern« gemeinsam mit Verdi »eine Veranstaltung« mit dem Titel „Die AfD im Programm. Eine Herausforderung für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk“. Unter den Gästen waren „Monitor“-Chef Georg Restle und Sandra Goldschmidt, Verdi-Vertreterin und Grünen-Mitglied im NDR-Rundfunkrat. Die Veranstaltung wurde zur Bühne für weitere Kritik an „Klar“. Goldschmidt und ihre Parteifreundin Jessica Leutert trugen den Protest bis in den Rundfunkrat, wo „scharfe Kritik“ an Ruhs laut wurde.
Die Kapitulation der NDR-Spitze
Die NDR-Chefredaktion, angeführt von Adrian Feuerbacher, zeigte sich unfähig, die Wogen zu glätten. Statt die redaktionelle Freiheit zu verteidigen, ließ sie die Kampagne gegen Ruhs laufen. Auf Anfrage von WELT berief sich der Sender auf eine „offene Diskussionskultur“ und verweigerte jede Stellungnahme zu internen Vorgängen.
„Der NDR fördert eine offene Diskussionskultur und schützt seine Mitarbeitenden, indem er den internen Austausch vertraulich behandelt und keine öffentlichen Auskünfte darüber erteilt.“
»Stellungnahme | WeLT«
Die Entscheidung, Ruhs nur noch für BR-Folgen einzusetzen, spricht Bände: Die NDR-Spitze beugt sich dem Druck einer lautstarken Minderheit und opfert eine Journalistin, die mit „Klar“ ein erfolgreiches Format geschaffen hat. Am 16. September soll der Programmausschuss über die Zukunft der Sendung entscheiden, ein Showdown, der für Ruhs trotz der positiven Zuschauerresonanz wohl bereits verloren ist.
Julia Ruhs: Eine Stimme gegen den Strom
»Julia Ruhs« ist mehr als eine Moderatorin. Die 31-Jährige, die Demokratie- und Kommunikationswissenschaften studierte, hat mit „Klar“ und ihrem Buch „Links-grüne Meinungsmacht – Die Spaltung unseres Landes“ einen Gegenentwurf zum links-grünen Mainstream im öffentlich-rechtlichen Rundfunk geliefert.
📚 Mitte August erscheint mein Buch – ihr könnt es jetzt schon vorbestellen. Es geht darin um Journalismus, unbeliebte Meinungen und Konformismus – und warum ich so manche Medienschelte nur allzu gut verstehen kann. Genaueres hier: https://t.co/UJL5NZr2x6 #linksgrüneMeinungsmacht pic.twitter.com/Fcv883BPWA
— Julia Ruhs (@juliaruhs) July 1, 2025
Sie kritisiert die Arroganz, mit der andersdenkende Menschen als dumm oder desinformiert abgestempelt werden. Ihrer Ansicht nach wird die Wahrheit im öffentlich-rechtlichen System oft als links und unverhandelbar betrachtet, während konservative Positionen tabuisiert werden, aus Angst, in die „Nazi-Ecke“ gedrängt zu werden.
„Es ist doch eine Anmaßung zu glauben, man wäre per se schlauer als alle, die politisch anders denken. […] Sowieso scheinen es viele mittlerweile verlernt zu haben, widerstreitende Meinungen auszuhalten. […] Dabei meine ich wirklich widerstreitende Meinungen. Keine Nuancen einer Meinung, weil man weltanschaulich eigentlich gar nicht so weit weg voneinander ist. Meinungen müssen schmerzhaft sein, eine Zumutung sein dürfen. Sie müssen die andere Seite herausfordern, ihr etwas abverlangen: nämlich Toleranz.“
»Julia Ruhs | WeLT«
Ruhs’ Herangehensweise ist bewusst nüchtern. In „Klar“ lässt sie unterschiedliche Meinungen zu Wort kommen, ohne selbst Partei zu ergreifen. Ihre »Kolumnen bei FOCUS online« und ihr Buch sind hingegen meinungsstark. Dort prangert sie an, dass legitime Meinungen vorschnell als extrem abgestempelt werden, was der Demokratie mehr schade als nütze. Ihre Kritiker, darunter Reschke und Böhmermann, werfen ihr vor, rechtspopulistischen oder gar rechtsextremen Positionen eine Plattform zu bieten. Doch Ruhs kontert:
„Meine Antwort darauf ist dann immer: Ich muss ja das ausgleichen, was andere falsch machen. Also wenn die einen zu sehr in die eine Richtung gehen, dann muss man eben auch mal die andere Richtung einschlagen.“
»Julia Ruhs | WeLT«
Der ÖRR ist ein Problem
Der Fall Julia Ruhs offenbart ein tiefgreifendes Problem im öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Ein System, das sich „Diversität und Vielfalt“ auf die Fahnen schreibt, scheint unfähig, echte Meinungsvielfalt auszuhalten. Die organisierte Kampagne gegen „Klar“ zeigt, wie eine politisch einseitige Belegschaft die redaktionelle Freiheit untergräbt. Anstatt ihre Mitarbeiterin zu schützen, kapituliert die NDR-Spitze vor dem Druck eines extrem „linken Lagers“, das jede Abweichung von der links-grünen Linie als Bedrohung empfindet. Dabei ignoriert sie die Zuschauer, die „Klar“ als Bereicherung sehen.
Ruhs selbst bleibt gelassen. Auf 𝕏 spottet sie über ihre Rolle als „umstrittene“ Journalistin:
Schaut mal, ich bin jetzt offiziell "umstritten" 🤭! Anlässlich meines Buchs hat der SPIEGEL ein Porträt über mich geschrieben. Nicht alles daran ist nett. Aber drei Seiten für eine Konservative, da kriegt so mancher linksliberale Stammleser sicherlich ein bisschen Herzkasper 😘 pic.twitter.com/HDz7OQFIEG
— Julia Ruhs (@juliaruhs) August 15, 2025
»Julia https://x.com/juliaruhs/status/1956312092035674312Ruhs | 𝕏«
Doch der Kampf gegen sie ist kein Einzelfall. Er ist ein Symptom für eine Medienlandschaft, die den Draht zur Gesellschaft verloren hat. Wenn selbst ein Format wie „Klar“, das mit Substanz und Glaubwürdigkeit überzeugt, zum Ziel einer ideologischen Hexenjagd wird, stellt sich die Frage: Wessen Interessen vertritt der öffentlich-rechtliche Rundfunk eigentlich noch?
Eine Antwort
„Wenn Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht, und Gehorsam zum Verbrechen. Sozial ungerechte Zwangsgebühren haben in einer Demokratie keinen Platz.“
sagt Joachim Schröter, selbstständig aus Heinersreuth | Bayern.
Auch dies — solche beschönigenden Aussagen — sind ein Grund dafür, dass jährlich x-hunderttausend Deutsche ins Exil auswandern.
Viele Fesseln und Stiche ergeben ein großes Minus.
Denn die GEZ ist nicht nur einfach bissle ungerecht, sondern Erpressung, also ein Antidemokratie-Beweis:
„Entweder du schmierst mit deinem Geld als Mittäter unsere Gehirnwäsche und Lügen bis hin zur Kriegspropaganda oder du schläfst wohnungslos auf der Straße.“
„Am 1. Oktober 2025 steht in Leipzig eine historische Verhandlung an, die das Potenzial hat, das gesamte Beitragssystem in Frage zu stellen.
Eine mutige Frau kämpft vor dem Bundesverwaltungsgericht […]
Der Klägerin stehe deswegen ein Leistungsverweigerungsrecht zu.“
https://rundfunk-frei.de/
Bisher wurde m. W. von den rot kostümierten … Formaldemokraten alles unbegründet abgeschmettert oder gar nicht erst zur Entscheidung angenommen. So einfach funktionieren die Demokratie-Schauspiele.
Selbstrelativierung mit Link zur Vorabentscheidung vom 06.06.2024:
Wohnungsabgabe.de/aktuelles2025.html
Andere Entscheidung (ein Wort ist von mir optimiert):
Die 2. Kammer des Ersten Senats des Bundesverfassungsgerichts durch die Richter Paulus, Christ und die Richterin Härtel bestimmten einstimmig, die Verfassungsbeschwerde (1 BvR 652/19) nicht zur Entscheidung anzunehmen. Von einer Begründung wird abgesehen. Diese Entscheidung
ist unanfechtbar. Quelle: Rundfunkbeitragswiderstand.de