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Charlie-Kirk-Berichterstattung: Standardreaktion des ZDF auf Beschwerden

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Das ZDF fegt Kritik an seiner Berichterstattung über das Attentat auf Charlie Kirk mit identischen, ausweichenden E-Mails vom Tisch. Diese Textbaustein-Arroganz zeigt, wie wenig ernst der Sender seine Gebührenzahler nimmt.
Zusammengefasst

Intendanten sehen sich gerne im Gewand des „Anwalts des Zuschauers“. In diesem Fall scheint Norbert Himmler, der laut eigenen Aussagen nichts mit dem gleichnamigen Architekten der Shoah zu tun hat, jedoch eher auf den Spuren von Rechtsanwalt Jun unterwegs zu sein, der laut vielen Kollegen für die Jurisprudenz das ist, was Uwe Boll für die Cineastik darstellt.

Aufgrund der unfassbaren Verfehlungen der ZDF-Mitarbeiter Dunja Hayali im „heute journal“ und Elmar Theveßen in der Sendung „Markus Lanz“ vom 11. September 2025 bezüglich des Todes von Charlie Kirk schrieb ich »eine Programmbeschwerde« an das ZDF. Die »Antwort« darauf, aus der ich hier zitiere, ist eine Aneinanderreihung von Plattitüden und erwartbaren Worthülsen. Doch besonders spannend ist: Sie ist fast wortwörtlich identisch mit der Antwort auf die »Programmbeschwerde von Joachim Steinhöfel« zu derselben Causa. Die beiden E-Mails des ZDF sind ein Musterbeispiel für bürokratische Gleichgültigkeit und strategische Schadensbegrenzung – nahezu wortgleich bis auf eine minimale, vernachlässigbare Abweichung. Schauen wir uns die Parallelen genauer an.

Wortgleiche Parallelen: ein Abziehbild der Selbstverteidigung

Die E-Mails sind ein Paradebeispiel für Textbaustein-Journalismus. Abgesehen von einer minimalen Abweichung sind sie eine identische Replik des ZDF, das sich windet wie ein Aal, um Kritik an der Berichterstattung über das Attentat auf Charlie Kirk abzuwehren. Die wortgleichen Passagen beginnen bereits in der Einleitung:

„Herzlichen Dank für Ihre Zuschrift und Ihre kritischen Anmerkungen zur Berichterstattung des ZDF über das Attentat auf den US-Aktivisten Charlie Kirk. Ihre Kritik bezieht sich auf die Äußerungen von Dunja Hayali im ‚heute journal‘ und Elmar Theveßen in der Sendung ‚Markus Lanz‘ vom 11. September 2025.“

Weiter geht es mit dem geheuchelten Ernstnehmen der Kritik, eine Pflichtübung gewissermaßen, die wortgleich bei RA Steinhöfel und mir so klingt:

„Das ZDF nimmt Ihre Kritik sehr ernst. Den Redaktionen ist bewusst, dass gerade bei der Berichterstattung nach einem Attentat besondere Sensibilität gefragt ist – sowohl in der Sprache als auch in der journalistischen Einordnung.“

Die Heuchelei in Reinkultur ist denklogisch errichtet: „Sensibilität“ wird beschworen, während die Berichterstattung genau daran krankte. Exakt deswegen gab es die Programmbeschwerde, da Frau Hayali unsensibel, ja pietätlos über den Tod von Charlie Kirk sprach.

Deckungsgleiche Belanglosigkeiten 

Doch das sieht das ZDF, wieder wortgleich in beiden Antworten, naturgemäß anders:

„Dunja Hayali hat in ihrer Anmoderation zunächst ausdrücklich betont, dass es ‚mit nichts zu rechtfertigen‘ sei, wenn Menschen Kirks Tod feierten. In der Moderation folgte dann die Beschreibung von Charlie Kirks politischer Arbeit, seinen geäußerten rechtsradikalen Überzeugungen und seiner populistisch zugespitzten Rhetorik. Dies war inhaltlich nicht fehlerhaft, konnte jedoch einen relativierenden Eindruck erwecken …“

Der Trick ist das Framing: Zunächst die Gewalt verurteilen, dann jedoch Kirks Ansichten in den Dreck ziehen, um die Tat zu relativieren. Das ZDF gibt zu, dass es „missverständlich“ war, aber schiebt die Schuld auf die Wahrnehmung der Zuschauer. Im Podcast habe Hayali ja „differenziert“ argumentiert.

Bei der ebenfalls wortgleichen Antwort zum Kollegen Theveßen argumentiert das Zweite Deutsche Fernsehen besonders obskur:

„… In einem Beispiel nahm Elmar Theveßen Bezug auf Kirks Aussagen zur Homosexualität: ‚Er hat gesagt, dass Homosexuelle gesteinigt werden müssen.‘ In der Vergangenheit hatte Kirk eine Bibelstelle zitiert, welche die Steinigung von Homosexuellen als Strafe enthält, und hatte von ‚God’s perfect law‘ gesprochen …“

Theveßen wird vorgeworfen, Kirks Aussagen aus dem Kontext gerissen zu haben, und das ZDF murmelt etwas von „zu faktisch“ und „nicht ausführlich genug“. Eine Entschuldigung mit angezogener Handbremse. Oder anders gesagt: Der Lerchenberg relativiert eine falsche Behauptung. Was das noch mit selbstreflektiertem Journalismus zu tun hat, bleibt der Sender dem Gebührenzahler und mindestens zwei Empfängern der gleichen Antwort schuldig.

Gespielte, falsche Reue

Der deckungsgleiche Schluss aus dem Baukasten der Ausflüchte lautet:

„Wir können Ihnen versichern, dass unsere Redaktionen, Moderatoren und Korrespondenten mit größter Sorgfalt arbeiten. Gleichzeitig gehört es zum Selbstverständnis des ZDF, konstruktive und sachliche Kritik ernst zu nehmen …“

Um Kritik wirklich ernst zu nehmen, müssten sie auch auf die formulierten Lösungsvorschläge eingehen. Denn in der Beschwerde formulierte ich Vorschläge, was passieren sollte, damit solche Unfassbarkeiten nicht mehr stattfinden. Doch diese wenigstens zu kommentieren, schien für Herrn Himmler und seine Mitarbeiter keine Option zu sein. Die beiden nahezu identischen E-Mails sind ein einziger, erwartbarer und hohler Textbaustein, der Kritik mit höflichem Geschwafel ersticken soll. 

Das ZDF gibt sich gespielt reumütig, ohne wirklich Reue zu zeigen, und hofft, dass die Zuschauer weiter einschalten, statt die schlampige Berichterstattung zu hinterfragen. Ein PR-Manöver, so durchschaubar wie Glas, aber mit der Arroganz eines Senders, der glaubt, mit Standardsprüchen durchzukommen.

Insofern bleibt unklar, ob der Vergleich von Norbert Himmler mit Anwalt Jun, wahrscheinlich Frankens aktivstem Rechtsanwalt auf Social Media, für den Intendanten oder den Juristen eine unwürdige Angelegenheit darstellt. Fakt ist: Mit diesen beiden E-Mails werden die Gebührenzahler für dumm verkauft, da die Beschwerde abgebügelt und nicht ernst genommen wird. Es ist ein weiterer Grund unter vielen, warum dieser öffentlich-rechtliche Rundfunk zerschlagen werden sollte.

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Julian Marius Plutz

Julian Marius Plutz ist 1987 geboren und Publizist, u.a. für Ansage, Weltwoche, Sandwirt und die Jüdische Rundschau. Zu seinen Themenschwerpunkten gehören neben dem politischen Zeitgeschehen: Ökonomik, jüdisches Leben und die LGBTQ-Ideologie.

Eine Antwort

  1. Ach, der Herr Plutz haut wieder auf den Putz.
    Unglaubwürdiges Geblubber.

    Ihnen ist der Termin
    https://wohnungsabgabe.de/aktuelles20250604.html
    bekannt, aber Sie schweigen eisern nach alter Merkel-Sitte zu allen mir bekannten, konkreten Vorschlägen, die etwas ändern könnten.
    Deshalb gehören Sie mehr zum Problem, als zur Lösung.
    Wer oder was zwingt Sie zu schweigen?
    Sie haben Post im heutigen Kommentar zu
    Haintz.media/artikel/deutschland/woran-unser-staat-krankt/#comment-2514

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