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Afghanen-Flieger: Schutzversprechen oder Schaufensterpolitik?

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Ein Sozialstaat im Ungleichgewicht
47 Afghanen, darunter nur wenige Ortskräfte, landen in Hannover, während ein Ehepaar den Flug wegen Shoppings im Terminal verpasst. Dieses groteske Detail ist nur die Spitze eines Eisbergs aus bürokratischer Willkür und politischem Versagen.
Zusammengefasst

Am Montag, dem 1. September 2025, landete ein Flugzeug aus Islamabad über Istanbul in Hannover, mit 47 afghanischen Staatsbürgern an Bord. Doch die Geschichte hinter diesem Flug ist ein Mosaik aus politischem Versagen, bürokratischer Willkür und einem Aufnahmeprogramm, das mehr Fragen als Antworten liefert. Nur zehn der Passagiere sind sogenannte Ortskräfte, die einst für deutsche Institutionen wie die Bundeswehr arbeiteten. Die übrigen 37 sind Familienangehörige. Zwei weitere Afghanen verpassten den Flug, weil sie in Istanbul shoppen waren, ein groteskes Detail, das die Schlampigkeit des Verfahrens unterstreicht. Es ist ein Beispiel dafür, wie Deutschlands Asylpolitik sich längst zu einem fragwürdigen Geschäftsmodell entwickelt hat, das Sicherheit und Vertrauen der Bürger opfert.

Ein Programm ohne Kontrolle

Seit 2013 gibt es das Ortskräfteverfahren, das Afghanen Schutz bietet, die für deutsche Behörden wie Bundeswehr, Bundesnachrichtendienst oder das Auswärtige Amt tätig waren und durch diese Arbeit gefährdet sind.

KI-Generiert / Quelle: »BILD«

»BILD fragte nach«: Bis März 2025 wurden 20.806 Personen im Rahmen dieses Programms nach Deutschland gebracht, doch nur jeder Fünfte war tatsächlich eine Ortskraft. Insgesamt hat Deutschland 36.186 Afghanen aufgenommen, wovon lediglich jeder Achte eine solche direkte Verbindung zu deutschen Einsätzen hatte. Die Mehrheit sind sogenannte Angehörige, deren Gefährdung oft unklar bleibt.

„Von den 20.806 Personen, die mit dem Ortskräfteverfahren nach Deutschland gekommen sind, sind nur 4411 Personen sogenannte Hauptantragsteller. Sprich: Sie sind tatsächliche Helfer von Bundeswehr & Co.! Der Rest (16.395 Personen) sind demnach ‚Familienangehörige‘ […] Das bedeutet: Von den insgesamt 36.186 Afghanen, die aufgrund der verschiedenen deutschen Aufnahmeprogramme für afghanische Staatsbürger bereits von Deutschland aufgenommen worden sind, ist nur jeder 8. ausgeflogene Afghane eine Ortskraft.“

»BILD«

Die Sicherheitsüberprüfungen, die angeblich „umfassend“ in Islamabad durchgeführt werden, sind ein Witz. Gefälschte Pässe sind in Afghanistan gang und gäbe. Selbst wenn Fälschungen auffliegen, führt dies selten zu Konsequenzen. HAINTZmedia hatte bereits im März darüber berichtet: Eine neunköpfige Familie reiste mit willkürlich eingetragenen Geburtsdaten ein, ein anderes Paar legte eine gefälschte Heiratsurkunde vor, und das Auswärtige Amt akzeptierte eine Fotosammlung als „Nachweis“ für ihre Beziehung. Solche Praktiken offenbaren ein System, das Migration um jeden Preis fördert, während Sicherheitsstandards zur Farce verkommen.


Mehr von HAINTZmedia zu diesem Thema – jetzt hier lesen.


Politische Doppelmoral

Die schwarz-rote Bundesregierung unter Kanzler Friedrich Merz hatte im Koalitionsvertrag vereinbart, freiwillige Aufnahmeprogramme „so weit wie möglich“ zu stoppen.

Freiwillige Aufnahmeprogramme beenden
Wir werden freiwillige Bundesaufnahmeprogramme soweit wie möglich beenden (zum Beispiel Afghanistan) und keine neuen Programme auflegen.

Familiennachzug aussetzen
Wir setzen den Familiennachzug zu subsidiär Schutzberechtigten befristet für zwei Jahre aus. Härtefälle bleiben hiervon unberührt. Danach prüfen wir, ob eine weitere Aussetzung der zuletzt gültigen Kontingentlösung im Rahmen der Migrationslage notwendig und möglich ist.“

»Koalitionsvertrag / S.93 des Dokumentes / BILD«

Im Mai 2025 wurden die »Flüge tatsächlich eingestellt«, doch »Gerichte zwangen die Regierung« zum Kurswechsel. 54 Urteile haben die Einreise erzwungen, 84 weitere Verfahren stehen noch aus. Das Auswärtige Amt riskiert Zwangsgelder von bis zu 10.000 Euro pro Fall, wenn es rechtsverbindliche Zusagen nicht einhält.

„Nachdem die Bundesregierung die Flüge […] beendet hatte, klagten […] Afghanen […] vor deutschen Gerichten auf die Einhaltung der Zusagen. Die Richter gaben ihnen recht und drohten […] dem Auswärtigen Amt mit Zwangsgeldern von bis zu 10 000 Euro. Bisher sind 54 Gerichtsentscheidungen ergangen, weitere 84 sind […] noch anhängig.“

»NZZ«

Außenminister Johann Wadephul (CDU) betont, man stehe zu diesen Zusagen, während Innenminister Alexander Dobrindt (CSU) auf Sicherheitsüberprüfungen pocht.

„Ich bin nicht bereit, auf reguläre Aufnahmeverfahren, ich bin nicht bereit, auf Sicherheitsüberprüfungen zu verzichten.“

»Alexander Dobrindt / BILD«

Die Realität zeigt allerdings: Die Kontrollen sind ein bürokratisches Feigenblatt, und die Regierung knickt vor Gerichtsbeschlüssen ein, während sie die eigene Bevölkerung mit Worthülsen beruhigt.

Die Vorgängerregierung unter SPD, Grünen und FDP hatte nach der Machtübernahme der Taliban 2021 großzügige Schutzversprechen gemacht, nicht nur für Ortskräfte, sondern auch für Journalisten, Anwälte oder Menschenrechtsaktivisten. Doch die Umsetzung war chaotisch. Unter Außenministerin Annalena Baerbock wurden Visa teils willkürlich vergeben, Prüfungen ausgelassen, und NGOs übernahmen die Auswahl der Antragsteller. Über 130 Nichtregierungsorganisationen, von denen viele den deutschen Behörden nicht einmal bekannt sind, schlagen Kandidaten vor, die dann von einer „zivilen Koordinierungsstelle“ genehmigt werden, besetzt mit zivilen Angestellten, darunter Afghanen. Das Ergebnis: Niemand weiß, wer wirklich ins Land kommt.

„Erstaunlich ist, wie diese Menschen überhaupt nach Deutschland gelangen. Weder die deutsche Botschaft noch andere offizielle Stellen nehmen ihre Anträge entgegen. Stattdessen dürfen Afghanen ihre Gesuche bei einer der 130 „meldeberechtigten Stellen“ einreichen – allesamt NGOs, die nicht einmal den deutschen Sicherheitsbehörden bekannt sind. Diese Organisationen schlagen dann Bewerber vor, ohne dass sie einer echten Überprüfung unterzogen werden.
Doch es kommt noch dreister: Die eigentliche Entscheidung trifft nicht etwa das Bundesinnenministerium oder das Auswärtige Amt, sondern eine „zivile Koordinierungsstelle“ – besetzt mit zivilen Angestellten, darunter auch Afghanen.“

HAINTZmedia

Ein Zynismus der Extraklasse

Während Deutschland Afghanen einfliegt, werden wenige andere zurückgeschickt. »Im August 2025 wurden 210 Afghanen«, die in Pakistan auf ihre Ausreise warteten, trotz Aufnahmezusagen nach Afghanistan abgeschoben. Ein Brandbrief von 210 Betroffenen, die sich nun in Kabul in einem „sicheren Haus“ verstecken, beschreibt Misshandlungen durch die pakistanische Polizei sowie die ständige Angst vor den Taliban. Diese Menschen, darunter Frauen und Kinder, hatten teils Jahre in Unsicherheit in Pakistan ausgeharrt, in der Erwartung, dass Deutschland sein Versprechen einlöst.

„Unser Leben ist jeden Augenblick bedroht […] unter Missachtung aller humanitären und ethischen Standards.“

»Brandbrief an Merz / WeLT«

Die pakistanische Regierung hatte Fristen für die Umsetzung des Aufnahmeprogramms gesetzt, doch Deutschland zog im Mai die Mitarbeiter des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) aus Pakistan ab. Ohne Interviews vor Ort gab es keine Visa, und so begannen die Abschiebungen. Erst nach Verhandlungen wurde die Frist bis Jahresende verlängert, und BAMF-Mitarbeiter sind wieder in Pakistan. Aber die 2300 wartenden Afghanen in Pakistan und 200 weiteren in Afghanistan bleiben in der Schwebe.

„Die Gruppe fordert unter anderem ihre Rückführung nach Pakistan und anschließende Umsiedlung nach Deutschland sowie sofortige Verhandlungen mit den pakistanischen Behörden, um weitere Verhaftungen und Abschiebungen anderer anerkannter Antragsteller nach Afghanistan zu verhindern.“

»WeLT«

Die Asylindustrie: Profit vor Prinzipien

Die Asylprogramme sind kein humanitäres Projekt, sondern ein Geschäftsmodell. Marcel Luthe von der deutsch-afghanischen Gesellschaft gab in einem »Interview mit der NZZ« auf die Frage, warum Deutschland in diesem Bereich so selbstschädigend agiere, eine klare Antwort: Die Asylindustrie verdient Milliarden, während Deutschland Straftäter alimentiert, die in ihrer Heimat vor Strafverfolgung flohen.

„Diese Flüchtlinge sind ungeheuer nützlich. Die Asylindustrie verdient prächtig daran, das lässt sich an den Milliardensummen ablesen, die dafür ausgegeben werden.

»Marcel Luthe / NZZ«

Laut Luthe sind über 50 Prozent der straffällig gewordenen Afghanen in Deutschland bereits in ihrer Heimat kriminell gewesen.

„Viele Afghanen, die wir hier als Flüchtlinge mit offenen Armen aufnehmen, sind Straftäter und waren das auch schon in ihrer Heimat. Deswegen fliehen sie ja. Ich schätze den Anteil unter denen, die hier straffällig werden, auf deutlich über 50 Prozent. Wir helfen ihnen also im Grunde dabei, sich der Strafverfolgung im Heimatland zu entziehen. Das ist eine schwierige Wahrheit: Wir verstecken in Deutschland auch Mörder und Vergewaltiger und alimentieren sie grosszügigst. Hier in Deutschland begehen sie dann weitere Straftaten.“

»Marcel Luthe / NZZ«

Messerdelikte wie der Mord an einem Polizisten in Mannheim oder der Angriff auf eine Frau in Frankfurt sind tatsächlich keine Einzelfälle, sondern Symptome einer Politik, die zwischen Verfolgten und Verbrechern nicht unterscheidet.

Die deutsche Außenpolitik, die sich weigert, mit den Taliban zu verhandeln, verschärft das Problem. Ohne Kooperation gibt es keine Pässe, keine Rückführungen und keine langfristigen Lösungen. Während China mit den Taliban Geschäfte macht und Afghanistan trotz reicher Rohstoffvorkommen im Dunkeln bleibt, verliert Deutschland an Glaubwürdigkeit. Luthe fordert „Wandel durch Handel“.

„Unsere Aussenpolitik ist dämlich und schadet uns. Und man muss auch sagen: Die Baerbocks dieser Welt haben keinen Respekt vor anderen Kulturen und verstehen gar nicht, wie das afghanische Volk funktioniert. […] Da sind wir wieder bei einer Asylpolitik, die nicht zwischen echten politisch Verfolgten oder Gefährdeten – etwa afghanischen Journalistinnen – und Verbrechern auf der Flucht unterscheidet. […] Ein erster Schritt wäre es, nicht nur die in Deutschland wieder straffällig gewordenen Straftäter, sondern sämtliche Afghanen, die vollziehbar ausreisepflichtig sind, aus Deutschland abzuschieben. Zudem: Integration ist eine Bringschuld, und Deutschland muss diese Leistung von den Menschen, die hier leben wollen, verlangen.“

»Marcel Luthe / NZZ«

Gesellschaftliche Folgen

Die gesellschaftliche Toleranz schwindet. »Eine Mehrheit der Deutschen fordert« eine strengere Migrationspolitik, doch die Regierung ignoriert den Stimmungswandel.

„Von den insgesamt 2.126 Teilnehmern der Befragung, die vom 6. bis 10. September lief, sprachen sich 71 Prozent für direkte Zurückweisungen an der Grenze aus.“

»STERN«

Stattdessen werden Millionen Steuergelder für fragwürdige Einreisen ausgegeben, während Straftäter und Sozialschmarotzer im Land bleiben. Manuel Ostermann von der Polizeigewerkschaft nannte die aktuelle Praxis einen „sicherheitspolitischen Bankrott“.

»Manuel Ostermann / 𝕏«

Omid Nouripour (Grüne) verteidigt die Einreisen mit dem Argument der „Verlässlichkeit Deutschlands“. Doch diese Verlässlichkeit gilt offenbar nur für die, die kommen, nicht für die eigene Bevölkerung, die mit den Folgen leben muss.

„Es ist das Zeugnis eines zweifelhaften Rechtsverständnisses, wenn erst mehrere Gerichtsentscheidungen die Bundesregierung dazu zwingen müssen, ihre eigenen Aufnahmezusagen einzuhalten. [… Es geht um] über 2000 Menschen, die von Deutschland ein Schutzversprechen erhalten haben, weil sie wegen ihrer Hilfe für Deutschland bedroht sind. [… Es wirft] ein sehr schlechtes Licht auf die Verlässlichkeit Deutschlands.“

»Omid Nouripour / AFP«

Die Gerichte zwingen die Regierung, Zusagen einzuhalten, aber die Frage bleibt: Warum wurden diese Zusagen so leichtfertig gemacht? Und warum werden Straftäter nicht abgeschoben, bevor neue Ankömmlinge ins Land geholt werden?

Der Preis der Naivität

Die 47 Afghanen sollten gestern in Hannover landeten und wurden ins Aufnahmelager Friedland gebracht. Zwar handele es sich bei ihnen nicht um afghanische Ortskräfte, wie eine Sprecherin des Ministeriums betonte, doch hätten alle das Aufnahmeverfahren und die Sicherheitsüberprüfungen vollständig durchlaufen. Zwei weitere Personen, »ein Ehepaar, verpasste den Flug«, weil es die „schicken Geschäfte“ im Flughafen besuchte.

„Ein Ehepaar fehlte. Es hatte beim Zwischenstopp in Istanbul die schicken Geschäfte am Terminal aufgesucht – und die Uhr aus dem Blick verloren. […] Jetzt suchen Beamte deutscher Sicherheitsbehörden nach einem Linienflug, um auch das Ehepaar schnell ins Aufnahmelager Friedland zu bringen. Sie werden am Abend erwartet.“

»BILD«

Deutschlands Asylpolitik ist ein Flickenteppich aus vermeintlich guten Absichten, bürokratischer Inkompetenz und politischer Doppelmoral. Anstatt klare Prioritäten wie die Abschiebung von Straftätern und den Schutz für echte Verfolgte zu setzen, versinkt das Land in einem Sumpf aus NGO-Interessen, gefälschten Dokumenten und verlorener Glaubwürdigkeit. Die Bürger zahlen den Preis: mit Steuergeldern, mit Unsicherheit, mit Vertrauensverlust. Es ist Zeit für eine Politik, die Sicherheit und Vernunft über Ideologie stellt. Ein echter Anfang wäre es, wenn echte Kontrolle den Vorrang gegenüber Migrationspolitik hätte.

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Janine Beicht

Janine Beicht ist gelernte Kommunikationsdesignerin, arbeitet aber seit 2020 im Gesundheits- und Sozialwesen. Als Aktivistin engagiert sie sich besonders auf dem Gebiet der Psychologie unter dem Aspekt der jeweiligen politischen Machtinteressen.

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