Deutschland hat sich an alles gewöhnt, nur nicht an die Wahrheit. Die Bürger leben ihr Leben, während ihre Sozialsysteme austrocknen, fahren stillschweigend enorme Umwege wegen maroder Brücken, Geisterbaustellen und gesperrter Autobahnen. Sie verbarrikadieren Volksfeste hinter Betonpollern, die nach einer Kanzlerin benannt wurden, die diese Zustände hervorgebracht hat und schauen weg, wenn Kinder im Park erstochen oder Mädchen vergewaltigt werden.
Kaum jemand kann auch nur einen einzigen Namen der unzähligen Opfer nennen. Hinter vorgehaltener Hand, im letzten verbliebenen Stammtisch, sofern die Kneipe nicht längst dichtgemacht wurde, murmelt man noch, dass im Staat etwas gewaltig stinkt. Doch laut wird es nie. Politische Lügen gelten inzwischen als Grundrauschen, und der ÖRR biegt sich die Wahrheit so zurecht, dass die Mächtigen zufrieden nicken. Die neuen Gäste, denen man großspurig Schutz und ein besseres Leben versprach, danken es mit Respektlosigkeit und Beschimpfungen gegenüber ihren Gastgebern. Gedanken, die gestern noch Meinung waren, sind heute ein Fall fürs Denunziantentum. Vom selbst gebackenen Kuchen bleiben nur ein paar traurige Krümel übrig, weil der Staat einen unersättlichen Appetit entwickelt hat. Das alles akzeptiert die Mehrheit mit stoischer Gelassenheit. Deutschland lernt nicht aus schmerzhaften Erfahrungen, im Gegenteil, es wiederholt sie mit deutscher Gründlichkeit.
Perfekte Ersatzreligionen
Wo einst der christliche Glaube stand, gähnt heute ein moralisches Vakuum. Und in dieses Vakuum drängten sich geschäftstüchtige Heilsverkäufer mit einem neuen Aberglauben, der sich als Wissenschaft tarnt: die angebliche Allmacht des Menschen über Klima und Biologie. Kohlendioxid wurde zum neuen Teufel erklärt, das Prinzip der zwei Geschlechter zum nächsten. Beides soll ausgelöscht oder bunt überpinselt werden, bis jeder Zweifel im grellen Regenbogenschein erstickt. Natürlich geschieht das alles zu hundert Prozent, denn fünfzig wären Schlamperei und achtzig eine nationale Beleidigung für den deutschen Perfektionismus. Ein Land, das gerade einmal 1,6 Prozent des menschengemachten Kohlendioxids verursacht, spielt sich als planetarische Fieberthermometer-Autorität auf und glaubt ernsthaft, allein die globale Temperatur retten zu können. Dazu lebt es in dem Wahn, seine moralische Buntheit sei ein Geschenk an die Welt. Wer dieses Schauspiel hinterfragt, wird als Ketzer gebrandmarkt.
Der Mensch definiert sich inzwischen selbst als Plage, die Buße tun muss durch Verzicht auf Häuser, Autos, Reisen, Steaks, Kinder und alles, was ein Leben überhaupt noch lebenswert macht. Stattdessen gibt es öffentliche Erbauungsrituale, in denen sich Dragqueens halbnackt vor Kindern räkeln. Das neue Sodom und Gomorra wird als Fortschritt verkauft und als Pflichtlektion im Stundenplan der Erleuchtung abgeheftet. Doch die Klima-Schreckensszenarien der angeblichen 99,9 Prozent der Wissenschaft treten nicht ein. Die groß verkündeten Maßnahmen entpuppen sich als gigantische Abzocke, die Industrie, Arbeitsplätze und Wohlstand verheizt. Gleichzeitig dreht die Regenbogenagenda ungerührt weiter und erklärt jeden Widerspruch zur Todsünde, während sie die Realität wie Knetmasse behandelt: Geschlecht wird zur Laune, Identität zum Kostüm, Biologie zum lästigen Restposten.
Die Prediger dieses Kults bleiben selbstverständlich unangetastet. Kein Minister wohnt im sogenannten Brennpunkt, kein Ministerkind drückt die Schulbank in einer Willkommensklasse, und kein Minister mischt sich ohne Bodyguard unter das Volk, nicht einmal auf dem Weihnachtsmarkt. Moral predigen sie von oben, die Konsequenzen delegieren sie nach unten.
Und dann der große Plan: 2045 soll der ökologische Endsieg kommen, pünktlich hundert Jahre nach dem letzten deutschen Größenwahn. Sie behaupten, dies sei ein Zufall. Doch auch hier schimmert der Regenbogen durch wie ein schlecht aufgetragener Fassadenanstrich. Die neue Heilslehre kennt keine Ironie. Sie kennt nur Gehorsam, Selbstverleugnung und die ständige Forderung nach weiterer Unterwerfung unter eine Ideologie, die sich selbst für die Krönung der Vernunft hält, während sie jeden Rest davon systematisch ausmerzt.
Der Mann, an dessen Kapitulation man sich ebenfalls schon gewöhnt hat
Es gab einmal einen Friedrich Merz, der wie ein letzter Rest politischer Rückgratmasse wirkte. Mit schneidiger Stimme forderte er einen Politikwechsel, Wachstum, Beschäftigung und eine strikte Begrenzung des weiteren Zuzugs von Asylbewerbern. „Links ist vorbei“, rief er – ein Satz wie ein Gongschlag. Ein Satz, der Hoffnung machte, dass wenigstens einer noch begriffen hatte, wohin dieses Land taumelt Heute klingt derselbe Mann wie der nette Nachbar, der abends seine Gartenhecke streichelt: weichgespült, rückgratlos, grenzenlos verliebt in den Status quo. Merz hat sich der neuen Norm schneller angepasst als jeder Politiker vor ihm. Der Reformer, der einst gegen den Niedergang anbrüllen wollte, ist verschwunden. Geblieben ist ein politisches Echo, das kaum noch von Merkel unterscheidbar ist, außer dass Merkel wenigstens wusste, wann Schweigen strategisch war.
Merz ist kein Einzelfall, sondern ein Paradebeispiel für eine politische Kaste, die Reflexion gegen Selbstschutz eingetauscht hat. Scholz, einst belächelt als Bürokrat mit fehlendem Gedächtnis für Namen, inszenierte Stillstand als Meisterleistung, während das Land langsam zerfiel. Jede Reform wurde zur Mogelpackung, jeder Rücktritt zur Inszenierung. Ministerien produzieren endlose Berichte, ohne dass jemand die Lage ernsthaft verändert; Gesetze werden verschoben, verschleiert, verwässert, bis sie selbst von denen, die sie beschlossen haben, nicht mehr verstanden werden.
Merz’ Anpassung ist symptomatisch: Die Regierung hat die Fähigkeit zur Selbstkritik abgelegt. Sie funktioniert wie eine Maschine, die Lärm von Aktion erzeugt, ohne Wirkung zu entfalten. Jede Initiative endet in halbherzigen Kompromissen, jede Provokation wird neutralisiert, und jeder politische Skandal verpufft im Mainstream wie Seifenblasen, während die Bürger gezwungen werden, sich mit immer kleineren Bröckchen von Stabilität zufriedenzugeben. Merz, Scholz, Merkel, Baerbock und Klingbeil sind Marionetten einer selbst ernannten Elite, die Moral, Klima und Identität als Instrumente nutzt, um den Status quo zu zementieren.
So lernt man in Deutschland aufs Neue, wie selbst der lauteste Reformer innerhalb weniger Monate zu einem Verwalter des Niedergangs wird. Das Schweigen der Lämmer funktioniert perfekt: Niemand stört mehr, niemand widerspricht, niemand stellt die Frage nach Verantwortung. Stillstand wird als Stabilität verkauft, Kapitulation als Staatskunst. Und Merz ist inzwischen ihr idealer Botschafter und ein Symbol dafür, wie ein Land sich selbst abschafft, weil jene, die es führen sollten, längst damit beschäftigt sind, sich anzupassen.
Der Gewöhnungswahn ist das eigentliche Regierungsprogramm
Deutschland wartet geduldig auf eine Zukunft, die 1,5 Grad kälter sein soll, während die Eliten die Wirtschaft bewusst ruinieren und die Bürger zu willfährigen Marionetten aus Angst und Verzicht dressieren. Sie definieren sich selbst als großzügig, verkaufen die Zerstörung als moralische Überlegenheit und lachen still über das Opfer, das sie der Bevölkerung abverlangen. Die Menschen gewöhnen sich: an Unsicherheit, Armut, Lügen, an den schleichenden Verlust all dessen, was dieses Land einst stark, selbstbewusst und lebensfähig gemacht hat. Dieses Schweigen, diese Gewöhnung ist kein Versehen, es ist das Fundament des Systems, auf dem die Herrschenden ihre Macht ausbreiten, während sie die Wahrheit wie ein gefährliches Geheimnis behandeln.
Die alltägliche Apathie der Bevölkerung ist längst zur Staatsdoktrin geworden. Niemand rebelliert, niemand fordert Aufklärung, niemand verlangt Konsequenzen, stattdessen wird das Unsichtbare akzeptiert, weil Sichtbares längst zu unbequem geworden ist. Schulen, Krankenhäuser, Polizei: alles nur noch Kulissen einer längst entzauberten Machtarchitektur. Während die Städte verfallen und die Infrastruktur zerbricht, arrangieren sich die Menschen mit immer kleineren Portionen Sicherheit und Wohlstand, als sei Resignation eine Tugend. Die eigentliche Revolution findet nicht auf den Straßen statt, sie beginnt im Kopf, und zwar mit der Erkenntnis, dass das, was normal erscheint, längst abnormal ist. Doch diese Erkenntnis bleibt schweigsam, verborgen hinter geschlossenen Türen, zwischen müden Blicken, bis eines Tages niemand mehr bereit ist, wegzuschauen.
Dann hat auch diese Gewöhnung ein Ende. Irgendwann reicht es. Dann hört das Wegschauen auf. Dann hört das Flüstern auf. Dann beginnt die Abrechnung. Und sie wird gnadenlos sein, unbarmherzig und total. Wer heute noch glaubt, dass Moral, Verzicht und bunte Regenbogenfassaden ihn schützen, wird die volle Härte der Wahrheit spüren. Kein Lamento, kein Zaudern, kein Verschweigen wird ihn retten. Die Stunde derer, die alles gewähren ließen, ist gekommen.