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Deutschland im wirtschaftlichen Untergang
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Deutsche Wirtschaft in der Krise: Merz’ Versprechen zerplatzen, während die Industrie kollabiert

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Medienkritik
Joachim Paul
10 Jahre „Wir schaffen das
Andere EU-Staaten legen zu, Deutschland taumelt im Abwärtstrend. Der einstige Motor Europas stottert und droht endgültig abgewürgt zu werden.
Zusammengefasst

Die deutsche Wirtschaft taumelt und die Zahlen sprechen eine klare Sprache. Im zweiten Quartal 2025 »schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,3 Prozent«, deutlich stärker als die ursprünglich geschätzten 0,1 Prozent. Während Bundeskanzler »Friedrich Merz im Mai« noch vollmundig einen Aufschwung für den Sommer versprach, zeigt die Realität ein düsteres Bild: Industrieproduktion auf unterirdischem Niveau, explodierende Insolvenzen, drohende Arbeitslosigkeit und ein Staat, der trotz steigender Einnahmen weiter in die roten Zahlen rutscht. Die politischen Verheißungen von CDU und Co. prallen auf eine Wirtschaft, die nicht nur stagniert, sondern zusehends an Substanz verliert. Wer trägt die Verantwortung, und warum bleibt die Wende aus?

„„Wohlstand für alle“ […] Ich möchte, dass Sie, die Bürgerinnen und Bürger, schon im Sommer spüren: Hier verändert sich etwas zum Besseren, es geht voran!“

»Friedrich Merz / Mai 2025 / WeLT«

Industrie im Sinkflug: Deutschlands Wirtschaftsmotor stottert

Die Industrie, einst Rückgrat der deutschen Wirtschaft, bricht ein. Im Juni 2025 fiel die Produktion im verarbeitenden Gewerbe »um 1,9 Prozent«, der niedrigste Stand seit dem Corona-Schock im Mai 2020. Besonders Chemie, Maschinenbau und Fahrzeugbau ächzen unter der Krise. Das ifo-Institut meldet, dass 37 Prozent der Unternehmen unter Auftragsmangel leiden, im Automobilsektor sogar 43 Prozent.

Siemens-CEO Roland Busch brachte es auf den Punkt:

„Manche Industrien, in denen wir in der Vergangenheit sehr erfolgreich waren, stehen vor immensen Herausforderungen oder können so in Deutschland nicht mehr verteidigt werden.“

»Roland Busch / Handelsblatt«

Die Zahlen untermauern diese Einschätzung. Während das »BIP im ersten Quartal 2025« noch um 0,3 Prozent wuchs und im vierten Quartal 2024 um 0,2 Prozent, zeigt die aktuelle Entwicklung einen klaren Abwärtstrend. Die Bundesbank prognostiziert für das Sommerquartal Stagnation, da trübe Welthandelsaussichten und niedrige Kapazitätsauslastung Investitionen bremsen.

„Die trüben Aussichten für den Welthandel, die noch schwache Auftragslage und die niedrige Auslastung vorhandener Kapazitäten dürften die Investitionstätigkeit der Unternehmen weiter beeinträchtigen.“

«Bundesbank / Bericht / tagesschau«

»Die Exportnation Deutschland«, einst unangefochtener Weltmeister, verliert an Boden. Seit 2017 schrumpfen die Exportmarktanteile, seit 2021 besonders drastisch. Laut Bundesbank hätte ein stabiles Exportwachstum zwischen 2021 und 2024 das BIP um 2,4 Prozentpunkte stärker wachsen lassen. Stattdessen stagnierten die Exporte im zweiten Quartal, während Importe erneut zunahmen. Die Gründe sollen Geopolitische Unsicherheiten, US-Zölle und ein globaler Antiglobalisierungstrend sein. Doch die Analyse der Bundesbank zeigt: Die Schwäche liegt nicht allein in äußeren Faktoren, sondern in hausgemachten Problemen, von Bürokratie bis hin zu versäumten Strukturreformen.

„Bürokratie belastet Unternehmen massiv. Laut ifo-Institut kostet sie jährlich 146 Milliarden Euro. Angestellte verbringen im Schnitt 22 Prozent ihrer Zeit mit Verwaltungsaufwand.“

»BILD«

Folgen: Insolvenzwelle und Massenentlassungen

Die Krise trifft nicht nur Maschinen, sondern Menschen. Seit Juli 2025 wurden laut der »Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft« (INSM) über 125.000 Stellenstreichungen angekündigt. Die Arbeitslosenzahl kletterte auf 2,98 Millionen, 170.000 mehr als im Vorjahr.

»Screenshot / INSM«

»Andrea Nahles, Chefin der Bundesagentur für Arbeit, erwartet im August« die Überschreitung der Drei-Millionen-Marke, ein Wert, der seit über einem Jahrzehnt nicht mehr erreicht wurde.

„Wir werden im nächsten Monat wahrscheinlich tatsächlich die drei Millionen überschreiten.“

»Andrea Nahles / Wirtschaftswoche«

Im Juli meldeten 4007 Unternehmen Insolvenz an, ein »Anstieg von 19,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr« und der höchste Stand seit über zehn Jahren. Besonders kleine und mittelständische Betriebe, das Herz der deutschen Wirtschaft, geraten unter Druck.


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Haushaltsloch trotz steigender Einnahmen: Der Staat am Limit

Trotz wirtschaftlicher Schieflage »gibt der Staat mehr aus, als er einnimmt.« Im ersten Halbjahr 2025 belief sich das Defizit von Bund, Ländern, Gemeinden und Sozialversicherungen auf 28,9 Milliarden Euro – immerhin 19,4 Milliarden weniger als im Vorjahr. Bezogen auf das BIP liegt das Defizit bei 1,3 Prozent, deutlich unter der EU-Grenze von drei Prozent. Die Einnahmen stiegen um 6,5 Prozent auf 1042 Milliarden Euro, getrieben durch einen Anstieg der Mehrwertsteuer um 6,9 Prozent, der Einkommenssteuer um 4,6 Prozent und der Sozialbeiträge um 8,9 Prozent, letztere durch erhöhte Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung. Die Ausgaben wuchsen jedoch ebenfalls, um 4,3 Prozent auf 1071 Milliarden Euro. Staatsausgaben stiegen im zweiten Quartal um 0,8 Prozent, während private Konsumausgaben lediglich um 0,1 Prozent zunahmen, belastet durch rückläufige Umsätze im Gastgewerbe.

Ökonomen wie Jens Boysen-Hogrefe vom Kieler Institut für Weltwirtschaft warnen: Ohne Konsolidierung droht eine prekäre Haushaltslage.

„Wer in dieser Situation alle Arten von Ausgaben für sakrosankt erklärt, steuert auf eine Krise zu.“

»Jens Boysen-Hogrefe / Handelsblatt«

Die milliardenschweren Ausgaben für Infrastruktur und Rüstung mögen notwendig sein, doch ohne Einsparungen bei Subventionen und Sozialleistungen steuert der Staat auf eine Schuldenkrise zu. 2024 lag »die Staatsverschuldung« bereits bei »62,5 Prozent des BIP«, über der EU-Grenze von 60 Prozent.

Europa zieht davon: Deutschland bleibt zurück

Während Deutschland im Krisensumpf steckt, entwickeln sich »andere EU-Staaten laut BILD« dynamischer. Spanien verzeichnete im zweiten Quartal 2025 ein BIP-Wachstum von 0,7 Prozent, Frankreich von 0,3 Prozent, die EU insgesamt von 0,2 Prozent. Selbst Italien, mit einem Rückgang von 0,1 Prozent, schnitt besser ab. In den USA wuchs das BIP um 0,7 Prozent stärker als im Vorquartal.

»Screenshot / Statista«

Deutschland, einst wirtschaftliche Lokomotive Europas, hinkt hinterher. Die Bundesbank sieht keine Besserung nahen: Schwache Auftragslagen, niedrige Investitionen und ein stagnierender Bausektor bremsen die Konjunktur. Der durch sinkende Reallöhne und unsichere Arbeitsmarktaussichten geschwächte private Konsum bleibt ebenfalls ohne Schwung.

Merz’ leere Versprechen: Politische Untätigkeit statt Reformen

Der Sommer brachte keine versprochene Wende, sondern vor allem neue Tiefschläge. Die von Merz angekündigten Steuererleichterungen und Investitionsoffensiven blieben aus, die Krise verschärft sich. Die Politik scheint unfähig, die strukturellen Probleme anzugehen, von einer überbordenden Bürokratie bis hin zu einer verfehlten Wirtschaftspolitik, die den Standort Deutschland im globalen Wettbewerb zurückwirft. Stattdessen flüchtet man sich in kurzfristige Symbolmaßnahmen und milliardenschwere Kreditprogramme, die die Krise nur aufschieben, nicht lösen.

Die deutsche Wirtschaft steht vor einer Zerreißprobe. Industrie, Arbeitsmarkt und Haushalt signalisieren Alarm, während die Politik mit Versprechungen und halbgaren Maßnahmen die Krise verschleiert. Merz’ Aufschwungsrhetorik hat sich als Illusion erwiesen. Von Insolvenzen über Arbeitslosigkeit bis hin zu rückläufigen Exporten, zeichnen die Zahlen ein Bild des Niedergangs. Es braucht mehr als Gipfel und Kredite, um Deutschland aus der Krise zu führen. Ohne mutige Strukturreformen, Bürokratieabbau und eine realistische Haushaltspolitik droht der ehemalige Exportweltmeister weiter an Relevanz zu verlieren. Die Frage ist nicht, ob Deutschland handeln muss, sondern warum die Politik es nicht längst getan hat.

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Janine Beicht

Janine Beicht ist gelernte Kommunikationsdesignerin, arbeitet aber seit 2020 im Gesundheits- und Sozialwesen. Als Aktivistin engagiert sie sich besonders auf dem Gebiet der Psychologie unter dem Aspekt der jeweiligen politischen Machtinteressen.

Eine Antwort

  1. Sorry, aber wer wirklich gedacht hat, Merz würde an der Politik etwas ändern und vernünftiger machen, der hat (mit Verlaub) nicht Alle Steine auf der Schleuder !
    Es war von Anfang an klar, um was es geht und was passiert ! Machterhalt für Altparteien und Gewinnmaximierung für ALLES wo Blackrock die Finger drin hat

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