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Die deutsche Politik im Realitätsverlust: Wenn Narrative die Wahrheit ersetzen

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Friedrich Merz
Die Bundesregierung verheddert sich in Symbolpolitik und ideologischem Getöse, statt sich den realen Herausforderungen zu stellen. Substanzlose Gesetzesflut ersetzt dringend nötige Qualität, und der Fokus auf politische Profilierung verhindert Lösungen.
Zusammengefasst

Die deutsche Politik gleicht einem Märchenbuch, in dem die Protagonisten in einer Fantasiewelt agieren, während die Realität vor der Tür hämmert. Politiker wie Olaf Scholz, Robert Habeck und Friedrich Merz haben sich in einer Blase aus Selbstbetrachtung und Schönfärberei eingerichtet. Sie verkünden Erfolge, die in den Zahlen und Lebensumständen der Bürger keine Entsprechung finden. Trotz schrumpfender Wirtschaft, steigender Arbeitslosigkeit und einer Welle von Unternehmenspleiten wird von Aufschwung und Fortschritt gesprochen, als ließe sich die Kulisse der Realität einfach ausblenden.

Hannah Arendt mahnte einst, Tatsachen nicht wie bloße Meinungen zu behandeln. Heute ist das Muster umgekehrt: Politische Meinungen werden als unumstößliche Fakten inszeniert. Dahinter steht eine wachsende Diskrepanz zwischen Rhetorik und Wirklichkeit – die These, dass der Kult um Narrative und ideologische Grabenkämpfe die Fähigkeit zur konkreten Problemlösung lähmt, gesellschaftliche Passivität fördert und am Ende die Bürger den Preis zahlen lässt.

Die Flucht in die Erzählung

Politik war einst darauf ausgerichtet, Probleme durch nüchterne Analyse der Wirklichkeit zu lösen. Heute besteht sie oft darin, die Wirklichkeit so lange zu verbiegen, bis sie in die eigene Erzählung passt.

Bundeskanzler Olaf Scholz sprach 2023 von einem »grünen Wirtschaftswunder«, das Deutschland in die Hochzeiten der 1950er Jahre zurückführen werde. Diese Prognose entbehrt jeder Grundlage, wenn man die Zahlen betrachtet: Die Industrieproduktion sank im Juni 2025 auf den niedrigsten Stand seit der sogenannten Corona-Pandemie, mit einem Rückgang von 2,8 Prozent gegenüber dem Vormonat. Robert Habeck, ehemaliger Bundeswirtschaftsminister, »preist seine Gesetzgebung als historisch beispiellos«, während die Wirtschaft unter ihm zwei Jahre lang schrumpfte. Friedrich Merz wiederum verkündet eine „besser werdende Stimmung“, obwohl die Insolvenzen im Juli 2025 um 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr stiegen.

»Friedrich Merz / 𝕏«

Diese Politiker agieren wie Architekten eines Luftschlosses, das auf dem Fundament von Pressemitteilungen errichtet wird.

Diese Verkehrung der Realität ist nicht nur ein intellektuelles Versagen, sondern ein politisches, das konkrete Konsequenzen für die Gesellschaft hat. Die Bürger sehen sich mit einer Politik konfrontiert, die auf Illusionen und nicht auf Diagnosen setzt.

Die wirtschaftliche Realität: Ein Land in der Stagnation

Die wirtschaftlichen Indikatoren zeichnen ein düsteres Bild. »Im Juli 2025 meldete« das Statistische Bundesamt über 4.000 Regelinsolvenzen, ein Anstieg von 22,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und zugleich der höchste Wert seit über zehn Jahren. Sowohl Verbraucherinsolvenzen als auch Unternehmensinsolvenzen steigen kontinuierlich an, was die zunehmende finanzielle Belastung von Haushalten und Firmen gleichermaßen unterstreicht.

Anzahl der Insolvenzen von Unternehmen und Verbrauchern in Deutschland von April 2024 bis April 2025

»Screenshot / Statista«

Besonders betroffen sind der Maschinenbau, die Pharmaindustrie und der Großhandel, wo bis zu zwei Drittel der Unternehmen unter Auftragsmangel leiden. Die Arbeitslosigkeit steigt parallel dazu: Mit fast drei Millionen Arbeitslosen im Juli 2025 steht Deutschland vor einer Marke, die seit einer Dekade nicht mehr erreicht wurde. Andrea Nahles, Chefin der Bundesagentur für Arbeit, sieht keine Trendwende.


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»Der Wohnungsbau«, ein weiterer Indikator für wirtschaftliche Vitalität, ist nahezu zum Erliegen gekommen. Von den ambitionierten Zielen der Bundesregierung, jährlich 400.000 Wohnungen zu bauen, bleiben 2025 voraussichtlich weniger als 200.000 übrig, ein Rückgang von 85 Prozent seit 2022.

Gleichzeitig verweigern sich die Konsumenten: Die Sparneigung hat sich »laut dem Nürnberg Institut für Marktentscheidungen« verdoppelt, während die Anschaffungsneigung schwindet. Die Bürger halten ihr Geld zurück, weil sie kein Vertrauen in die Zukunft haben. Dieses »»Misstrauen spiegelt sich auch in den Umfragen wider«, denn das Vertrauen in den Bundeskanzler befindet sich auf einem historischen Tiefstand.

Ideologische Schlachten statt echter Lösungen

Die Politik scheint gefangen in einem Strudel ideologischer Selbstbetrachtung. »Robert Habeck etwa lobte seine Amtsführung« im vergangen Herbst als unvergleichlich. Er verwies auf die schiere Masse an Gesetzen und Verordnungen, die sein Ministerium verabschiedet hat.

„Ich glaube, wir haben im Wirtschaftsministerium so viele Gesetze, Verordnungen, europäische Verordnungen und so weiter umgesetzt, um das ganze Land wieder in Fahrt zu bringen, wie – ich behaupte jetzt mal frech, ohne das nachgelesen zu haben – kein anderer Wirtschaftsminister zuvor. Es muss jedenfalls sehr, sehr lange her sein.“

»Robert Habeck / SPIEGEL«

Quantität ist jedoch real betrachtet kein Ersatz für Qualität. Die ökologische Transformation, »die von der Ampelregierung« als „grünes Wirtschaftswunder“ angekündigt wurde, ist gescheitert. Milliarden-Subventionen haben wenig bewirkt, und das zu Recht kritisierte, übergriffige »Heizungsgesetz« hat Millionen Bürger verärgert, anstatt sie zu überzeugen. Habecks Selbstbild als Verwalter einer bürokratischen Maschinerie steht in krassem Gegensatz zu Vorgängern wie Ludwig Erhard, der die Kräfte des Marktes freisetzte, oder Karl Schiller, der innovative wirtschaftspolitische Wege beschritt.

„Ich sehe ihn persönlich absolut positiv, aber er muss sich die Leistungen seines Teams zurechnen lassen und wird daher in die Geschichte eingehen als der sympathischste und schlechteste Wirtschaftsminister Deutschlands.“

»Joe Kaeser / WeLT«

Parallel dazu hat die sogenannte Woke-Bewegung in den letzten Jahren die gesellschaftliche und politische Debatte geprägt. Ihre Wurzeln in der Bürgerrechtsbewegung waren zu Beginn vielleicht noch ehrenwert, doch sie mutierte zu einer verrückten Ideologie, die Rationalität und Individualismus untergrub. »Konzerne« wie Disney, Jaguar oder Adidas, die sich der Wokeness andienten, zahlten einen hohen Preis: Kunden wandten sich ab, Absatzzahlen brachen ein. Im Gegensatz dazu erzielen unkonventionelle Werbekampagnen wie zuletzt von American Eagle bemerkenswert hohe Erfolge.

»Emrah Erken 🔥🎺 / 𝕏«

Die politische Landschaft zeigt ähnliche Muster. Die Grünen, die sich als Vorreiter progressiver Politik sehen, kämpfen mit Vertrauensverlust, weil sie sich in ideologischen Grabenkämpfen und einer moralischen Verbotspolitik verfangen haben, anstatt pragmatische Lösungen für den Alltag der Bürger zu liefern. Britta Haßelmann, Co-Fraktionsvorsitzende der Grünen, spricht von einer „lautstarken“ Opposition. Allerdings scheint ihre Partei nicht zu erkennen, dass Lautstärke kein Ersatz für Substanz ist.

Die Menschen müssen wissen, wofür wir stehen. Wir haben Vertrauen verloren, das gilt es jetzt zurückzugewinnen. Wir werden harte Oppositionspolitik betreiben, die Regierung kontrollieren und unsere Themen setzen. […] Dann werden wir uns lautstark bemerkbar machen.

»Britta Haßelmann / WeLT«

Die Grünen: Ideologie statt realistische Politik

Die Grünen stehen exemplarisch für den realitätsfernen und ideologischen Stil, der die politische Landschaft vergiftet. Unter Führung von Fraktionschefin Britta Haßelmann inszeniert sich die Partei als »Hüterin von Sicherheit«, allerdings mit einer so breiten und nebulösen Definition, dass darunter alles von Nachrichtendiensten bis zur Cybersicherheit subsumiert wird.

„Wir Grüne haben Deutschland sicherer gemacht.“

»Britta Haßelmann / WeLT«

Während sie die Union als „rückwärtsgewandt“ diffamiert und kompromisslose Unterstützung für die Ukraine einfordert, bleiben ihre Vorschläge nebulös und ohne konkrete Perspektiven. Die pauschale Ablehnung von Nord Stream 1 und 2 sowie die einseitige Fokussierung auf erneuerbare Energien ignorieren die komplexen wirtschaftlichen Realitäten und die Abhängigkeiten, in denen Deutschland steckt.

Die Grünen feiern Gesetze wie das Gebäudeenergiegesetz oder das Selbstbestimmungsgesetz als große Errungenschaften, doch derart realitätsferne Maßnahmen regen breite Bevölkerungsschichten eher auf, als dass sie diese überzeugen. Hinter dem Anspruch, eine Partei zu sein, die tatsächlichen Einfluss hat, verbirgt sich oft eine ideologisch verhaftete und doppelmoralische Symbolpolitik, die sich von den tatsächlichen Sorgen der Bürger extrem weit entfernt hat. Anstelle einer verantwortungsvollen Politik sehen wir oft nur ein Festhalten an Dogmen, die mehr spalten als verbinden.


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Medien: Die Komplizen der links-grün-woken Blase

Die Medien tragen eine entscheidende Mitverantwortung für die schwindende Qualität der politischen Debatte. Statt sich als kritische Instanz gegenüber Regierung und Macht zu positionieren, agieren viele Journalisten und Medienhäuser längst als verlängerter Arm politischer Narrative. Vom „Virtue signalling“ großer Zeitungen bis zu öffentlich-rechtlichen Sendern: Viele springen auf den Zug der Wokeness und anderer linker Trends auf, um sich moralisch zu profilieren. Dabei liefern sie oft falsche oder verzerrte Informationen, die sie ungeprüft aus der Politik übernehmen und weiterverbreiten. Der ÖRR-Blog auf 𝕏 dokumentiert fortlaufend, in welch manipulativer, einseitiger und fehlerhafter Weise die öffentlich-rechtlichen Medien ihre Berichterstattung gestalten. Sie stilisieren Politiker, die keine sind, zu Helden und machen Personen größer, die keine Ahnung haben, während sie die offensichtlichen Unfähigkeiten dieser Politik häufig verschwinden lassen. So verzerren sie das Bild der Realität zugunsten einer bequemeren oder ideologisch gefärbten Erzählung.

»ÖRR Blog / 𝕏«

Diese Selbstvereinnahmung hat die Glaubwürdigkeit nachhaltig beschädigt. Medien, die sich ideologisch vereinnahmen lassen, riskieren ihren Einfluss in einem ohnehin schwierigen Marktumfeld. Die Bürger fordern Journalismus, der auf die Finger schaut, nicht auf den Mund.

Die gesellschaftliche Apathie: Ein gefährlicher Rückzug

Eine weitere Realität besteht darin, dass die Erosion des öffentlichen Lebens längst zur alltäglichen Erfahrung geworden ist. »Straßen und Brücken verfallen«, »Schulen sind sanierungsbedürftig«, das »Gesundheitssystem« ächzt unter Überlastung, und der öffentliche Verkehr von Regionalbussen bis zur »Deutschen Bahn« ist ein Synonym für Ausfälle und Verspätungen. Selbst grundlegende Verwaltungsabläufe kommen ins Stocken. Immer wieder wird dasselbe vorgefertigte Wort präsentiert: „Personalmangel“. Was früher ein Ausnahmefall war, dient heute als universelle Rechtfertigung für jegliches Versagen. Hinter dieser Floskel verschwindet die Verantwortung, und aus einem politisch herbeigeführten Problem wird eine angeblich unvermeidliche Tatsache gemacht.

Hinzu kommt eine spürbar gestiegene innere Unsicherheit. Gewalttaten, Messerattacken und Übergriffe in den Städten sind keine Einzelfälle mehr, sie sind zum Alltag geworden. Feste und Veranstaltungen, die jahrzehntelang den sozialen Zusammenhalt stärkten, werden aus Sorge um die Sicherheit der Teilnehmer abgesagt. Diese Entwicklungen verändern das gesellschaftliche Klima nachhaltig. Ein Gefühl von Bedrohung und Unbehagen durchdringt immer mehr Lebensbereiche und lässt das öffentliche Leben weiter erodieren.


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Die Bürger reagieren allerdings mit stiller Akzeptanz und nicht mit entschlossener Forderung nach Besserung. Die Vorstellung, dass ein wohlhabendes Land wie Deutschland zuverlässig funktionierende Strukturen bereitstellt, ist längst verdrängt worden. Man arrangiert sich mit dem Verfall, als sei er ein Naturereignis. Diese passive Hinnahme ist nicht das Resultat von Geduld oder Verständnis, sie ist das Ergebnis jahrelanger Gewöhnung an politische Versäumnisse. Über Jahrzehnte wurde eine Politik betrieben, die den schrittweisen Abbau öffentlicher Leistungen in Kauf nahm. Dennoch finden genau diese Parteien immer wieder den Weg zurück an die Macht, legitimiert durch das Kreuz des Wählers. Auf diese Weise wird der Status quo zementiert und gleichzeitig der Zerfall aktiv fortgeschrieben.

Ein Plädoyer für Realismus

Die Krise, in der Deutschland steckt, ist nicht allein wirtschaftlich, sondern auch moralisch und intellektuell. Politiker müssen aufhören, die Wirklichkeit als formbaren Rohstoff zu betrachten. Gute Politik beginnt mit einer nüchternen Diagnose, nicht mit einem Märchen von Wachstum und Fortschritt. Die Insolvenzwelle, der Arbeitsplatzabbau und der Vertrauensverlust sind Fakten, die eine klare Antwort erfordern. Statt ideologischer Grabenkämpfe braucht es pragmatische Reformen, die den Markt stärken, die Bürokratie abbauen und die Bürger wieder in die Lage versetzen, an ihre Zukunft zu glauben.

Die Medien tragen hier eine besondere Verantwortung. Anstatt politische Narrative unreflektiert zu verstärken, sollten sie die Regierung kritisch hinterfragen. Die Bürger wiederum müssen aus ihrer Lethargie erwachen und Verantwortung einfordern, sei es für eine funktionierende Infrastruktur oder eine Politik, die tatsächlich Ergebnisse liefert. Nur so kann die Abwärtsspirale durchbrochen werden, die Deutschland in eine Ära der Stagnation und Resignation zu führen droht. Die Zeit für Illusionen ist vorbei. Es ist an der Zeit, die Wirklichkeit zu sehen und danach zu handeln.

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Janine Beicht

Janine Beicht ist gelernte Kommunikationsdesignerin, arbeitet aber seit 2020 im Gesundheits- und Sozialwesen. Als Aktivistin engagiert sie sich besonders auf dem Gebiet der Psychologie unter dem Aspekt der jeweiligen politischen Machtinteressen.

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