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Grüne drängen auf AfD-Verbot
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AfD-Verbot: Die Grünen machen Druck

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Ein neuer Anlauf für ein AfD-Verbot ist gestartet. Während die Grünen keine Zeit verlieren wollen, stehen Union und SPD auf der Bremse. Der Verfassungsschutz bleibt der wesentliche Faktor, doch noch fehlt das entscheidende Gutachten.
Zusammengefasst

Die Grünen haben es eilig, sehr eilig. Mit einem neuen Antrag wollen sie die Alternative für Deutschland (AfD) schleunigst aus dem politischen Verkehr ziehen. Till Steffen, parlamentarischer Geschäftsführer der Grünen-Fraktion, trommelt ungeduldig für einen fraktionsübergreifenden Vorstoß, der „schnellstmöglich“ im Bundestag landen soll. Die Botschaft ist klar: Keine Zeit verschwenden, die AfD muss weg.

„Allerdings denke ich, dass bereits jetzt klar erkennbar ist, wie radikal und gefährlich die AfD für unsere Demokratie ist und dass sie dringend verboten werden muss.“

Till Steffen / Tagesspiegel

Bereits in der vergangenen Legislaturperiode scheiterte ein ähnlicher Versuch des CDU-Abgeordneten Marco Wanderwitz, doch die Grünen lassen nicht locker. Über 100 Abgeordnete aus fast allen Fraktionen, ausgenommen AfD und FDP, hatten den Plan damals unterstützt. Nun soll es endlich klappen.

Es bleibt unser Ziel, in der nächsten Legislaturperiode noch mal ein Gruppenverfahren auf den Weg zu bringen.

Till Steffen / Tagesschau

Doch wie realistisch ist dieser Turbo-Ansatz in einer politischen Landschaft, die von Misstrauen und taktischen Spielchen geprägt ist? Die Grünen setzen auf Druck, aber ob die anderen mitziehen, bleibt fraglich.

Verfassungsschutz als Zünglein an der Waage

Der Schlüssel zum Erfolg liegt beim Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV), einer nicht unabhängigen Institution. Ein Gutachten, das die AfD als „gesichert rechtsextremistisch“ einstufen soll, ist die zentrale Voraussetzung für ein Verbotsverfahren, dieses lässt jedoch auf sich warten. Ursprünglich für 2024 angekündigt, verschiebt sich die Veröffentlichung wegen des Ausscheidens von BfV-Chef Thomas Haldenwang. Innenministerin Nancy Faeser (SPD) hat es bislang versäumt, einen Nachfolger zu präsentieren, und die Neuwahl des Bundestages hat die Sache weiter verzögert. Frühestens im Mai 2025, nach der Vereidigung eines neuen Bundeskanzlers, könnte Bewegung ins Spiel kommen. Steffen schäumt:

„Das BfV hat den Wahlkampf als Grund angeführt, warum es verschoben wurde. Und die Wahl ist vorbei.“

Till Steffen / Frankfurter Rundschau

Auch Marco Wanderwitz, inzwischen aus dem Bundestag ausgeschieden, drängt:

„Das BfV muss sein Gutachten endlich vorlegen. Wenn die neue Regierung im Amt ist, sollte das eine Sache von wenigen Wochen sein.“

Marco Wanderwitz / Frankfurter Rundschau

Doch die Verzögerung zeigt: Bürokratie und politische Trägheit könnten den großen Verbotsplan der Grünen noch lange auf Eis legen.

Union im Zwiespalt: Taktik statt Überzeugung

Die CDU-Fraktion bleibt ein Wackelkandidat. Friedrich Merz, der Anfang 2024 noch vor einem Verbotsverfahren warnte, soll in einer Fraktionssitzung Anfang 2025 angedeutet haben, dass die Union zustimmen könnte, aber nur nach der Bundestagswahl 2025 und wenn das BfV-Gutachten die AfD eindeutig als rechtsextrem brandmarkt. Quellen aus der Union deuten an: Eine Mehrheit im Bundestag wäre dann denkbar. Doch die Signale sind widersprüchlich.

Während Merz taktisch flexibel bleibt, sehen einflussreiche Figuren wie Jens Spahn und Fraktionsgeschäftsführer Thorsten Frei ein Verbot skeptisch. Frei bleibt bei seiner Position:

„Ich denke, dass man die Strategie, die AfD ausgrenzen zu wollen, als gescheitert betrachten muss.“

Thorsten Frei / Frankfurter Rundschau

Und dann ist da noch die pikante Erinnerung: Kurz vor der Wahl ließ Merz die AfD als Mehrheitsbeschafferin für einen Migrationsantrag ran. Prinzipien? Offenbar verhandelbar, wenn es opportun ist. Die Union unter Merz schwankt, und das macht sie unberechenbar.

„Man kann Unmut nicht verbieten“

Jens Spahn / BILD

SPD: Warten auf den Startschuss

Auch die SPD hält sich bedeckt. Carmen Wegge ist jedoch überzeugt:

„Die AfD stellt die größte Gefahr für unsere Demokratie dar und ich bin davon überzeugt, dass sie die Voraussetzungen für ein Parteiverbot erfüllt.“

Carmen Wegge / SPD / WeLT

Doch ohne das BfV-Gutachten bleibt es bei Worten. Die Sozialdemokraten warten ab, bis die Fakten auf dem Tisch liegen, eine Haltung, die zugleich Vorsicht und Abhängigkeit signalisiert. Ohne klare Einstufung der AfD bleibt die SPD handlungsunfähig, während die Grünen ungeduldig mit den Hufen scharren. Die Koalitionsgespräche nach der Neuwahl verstärken die Zurückhaltung zusätzlich. Hier wird nichts überstürzt – zumindest nicht, bis die Richtung klar ist.

Die Hürden: Recht, Macht und Timing

Ein Verbotsverfahren ist kein Spaziergang. Der Antrag, stellbar durch Bundestag, Bundesrat oder die Bundesregierung, müsste das Bundesverfassungsgericht überzeugen, die AfD als verfassungsfeindlich einzustufen. Dafür braucht es Beweise, und die liefert bisher nur die aktuelle Beobachtung der AfD als „rechtsextremistischer Verdachtsfall“. Die Hochstufung zur „gesicherten“ Gefahr fehlt noch und ohne sie bleibt das Vorhaben ein Luftschloss.

Wanderwitz hatte bereits nach der letzten Wahl gefordert, das Verbot im alten Bundestag durchzuziehen, bevor neue Mehrheiten alles erschweren. „Bis zur Konstituierung des 21. Bundestages könnten wir das erledigen“, schrieb er auf 𝕏. Doch die Chance verstrich.

Marco Wanderwitz / 𝕏

Machtkritik: Wer entscheidet über die Demokratie?

Hinter dem Eifer der Grünen und der Zögerlichkeit der anderen steckt eine berechtigte Frage: Wer darf eigentlich definieren, was oder wer die Demokratie gefährdet? Die AfD als „gesichert rechtsextrem“ zu brandmarken ist der Akt einer Macht, die sich bedroht fühlt. Ein Verbot würde nicht nur eine Partei ausschalten, sondern Millionen Wähler entmündigen. Ist das der Preis, den die Demokratie der Herrschenden zahlen sollte, um sich vermeintlich zu schützen?

Screenshot

Wie glaubwürdig sind Parteien, die dann aber selbst taktisch mit der AfD kalkulieren, wenn es um Mehrheiten geht? Die Grünen inszenieren sich als moralische Instanz, wirken dabei aber gehetzt. Die Union taktiert, die SPD hält sich bedeckt. Am Ende bleibt der dem Innenministerium unterstellte Verfassungsschutz, geleitet von der als Antifa-nah geltenden Faeser als ungewählter Schiedsrichter. Eine Ironie, die in dieser Debatte zu selten thematisiert wird.

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Janine Beicht

Janine Beicht ist gelernte Kommunikationsdesignerin, arbeitet aber seit 2020 im Gesundheits- und Sozialwesen. Als Aktivistin engagiert sie sich besonders auf dem Gebiet der Psychologie unter dem Aspekt der jeweiligen politischen Machtinteressen.

4 Antworten

  1. @ Ein neuer Anlauf für ein AfD-Verbot ist gestartet.

    dient der SPALTUNG! politisch nicht umsetzbar, es sei dann, die REGIERUNG will einen BÜRGERAUFSTAND und das wäre das finale ende der gegenwärtigen regierung, gar der BRD. es könnte sogar zu abspaltungen von bundesländern führen, was ja ganz lustig wäre, es wäre ebenso das ENDE der EU!!!

    1. Genauso sehe ich das auch und die GrüneHerrschaftsBrut sollte sich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen sonst ist die bald einstellig und im Osten aus allen Parlamenten / vielleicht sollte man mal über deren Verbot nachdenken 🤨 alleine wegen der großen PädoGeschichte

  2. Die SPD und die Grünen dümpeln ihrer Bedeutungslosigkeit entgegen. Während das AfD-Verbotsverlangen einem jahrelangen Für und Wider ausgesetzt ist, üble Verunglimpfungen abgewehrt werden müssen, Gegner mit unterirdischem Charakter sich in der Öffentlichkeit bloßstellen, erledigen sich die Parteien SPD und Grüne ganz ohne Zutun von staatlicher Seite. Kein vernünftiger Mensch kann diese Parteien noch wählen. Das Konzept der AfD geht auf: Liebe zu unserer deutschen Heimat, Achtung der Demokratie, Liebe zur Wahrheit. Und prachtvolle Menschen mit überragenden, geistigen Fähigkeiten. Deutsches Volk, was willst Du mehr ?

  3. Der Name Wanderwitz passt perfekt zu dem Verbotsverfahren gegen die AfD. Denn genau das ist es: ein WanderWITZ!
    Es ist einfach unglaublich, was hier abgezogen wird. Es gibt überhaupt keine Grundlage auf der ein AfD Verbot auf legale Art und Weise durchgeführt werden Kann.
    Es sind nicht alle Mitglieder der AfD Rechtsextrem, sondern nur ein Paar wenige.
    Deswegen eine ganze Partei zu verbieten macht wenig Sinn. Dann würde es doch mehr Sinn machen die Mitglieder, die gesichert Rechtsextrem sind zu verbieten, also per Gesetz die Mitgliedschaft dieser Personen in der AfD aufzulösen. Allerdings sollte dies dann auch für andere Parteien gelten, die Linksextremisten in ihrer Partei haben.
    Extremismus ist nie gut. Weder auf der rechten noch auf der linken Seite.

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