Der Arbeitskreis Steuerschätzung, dieses selbsternannte Hohepriesterkollegium der Finanzpropheten, hat über mehrere Quartale peinlich danebengelegen. Düstere Vorhersagen von sinkenden Einnahmen prasselten auf uns ein, nur um nun eine vollendete 180-Grad-Wende zu vollführen. Die Steuereinnahmen sprudeln stärker als je zuvor, intern flüstert man sogar vom „Steuerrätsel“, wie das »Handelsblatt« berichtet. Solche massiven Fehleinschätzungen enthüllen den hohlen Kern der Modelle, auf denen die Regierung ihre Herrschaftsansprüche aufbaut. Wer so grundlegend versagt, rechtfertigt keine Milliardenentscheidungen über Köpfe hinweg.
Rekordkassen, Rekordpleite: Eine Billion reicht nicht
Trotz Paukenschlags in der neuen Steuerschätzung fließen in den nächsten vier Jahren »120 Milliarden Euro mehr in die Staatskassen« als im Frühjahr prognostiziert. 2026 durchbricht Deutschland die Schallmauer von einer Billion Euro Steuereinnahmen, ein historisches Hoch. Und doch predigt Finanzminister Lars Klingbeil weiter den Sparkurs, als litte der Staat unter Dürre.
„Wer glaubt, wir könnten einfach so weitermachen wie bisher, der irrt sich. Diese Aufgabe können wir nur gemeinsam schultern, indem wir nicht die Lasten auf einige wenige abwälzen, indem wir nicht den gesellschaftlichen Zusammenhalt gefährden, sondern indem wir einen Weg finden, der fair und solidarisch ist.“
»Lars Klingbeil | SPIEGEL«
Die Kasse quillt über, doch die Ausgaben explodieren schneller. Die »Bürgergeldkosten« im ersten Halbjahr übersteigen bereits doppelt die geplanten Einsparungen durch die vielgepriesene Reform. Dazu »120 Milliarden Euro Zuschüsse« ins Rentensystem dieses Jahr. Verteilen ja, reformieren nein. Die Regierung konstruiert einen Haushalt, der sich selbst frisst.
Schuldenrausch in Wohlstandszeiten: Zinsen fressen den Betrug
Nie zuvor hat Deutschland in Rekordeinnahmezeiten so viele Schulden angehäuft. Die Zinslasten verschlingen prompt die frischen Milliarden und zerstören jede Illusion von Zukunftsinvestitionen. Der Staat leiht sich, um Versprechen zu kaschieren, und die Zinsen rächen sich sofort. Dieses Paradoxon der Wohlstandsmasche enthüllt die wahre Fiskalgier: Geld schwimmt herein, Schulden türmen sich. Obwohl der Kanzler den Sozialstaat als finanziell überlastet bezeichnet und auf Kürzungen pocht, bleibt es bei Lippenbekenntnissen wie:
„„Wir leben seit Jahren über unsere Verhältnisse“.
»Friedrich Merz | WeLT«
Substanzielle Reformen werden jedoch weiter verschoben und die Kernproblematik ausgeblendet. Klingbeil wird die frohe Botschaft am Donnerstag kleinreden, um keine Großzügigkeit zu wecken, als ob Jahre der prioritätenlosen Verschwendung nicht genug Schaden angerichtet hätten.
Staatskasse jubelt – Bürger bluten
Die Explosion der Einnahmen verdankt sich nicht dem angeblichen „Investitionsbooster“ des Finanzministeriums, sondern dem stoischen Fleiß von Millionen Arbeitnehmern. In den ersten neun Monaten stiegen Lohnsteuer-Einnahmen um 5,7 Prozent.
„Die Einnahmen des Bundeshaushalts (ohne Münzeinnahmen, Rücklagenentnahme und Einnahmen aus Krediten) beliefen sich bis einschließlich September 2025 auf 312,1 Mrd. Euro. Damit lagen die Einnahmen um 3,6 Prozent (+11,0 Mrd. Euro) höher als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die Steuereinnahmen betrugen 284,3 Mrd. Euro und stiegen damit um 5,7 Prozent (+15,3 Mrd. Euro) gegenüber dem Niveau des entsprechenden Vorjahreszeitraums an.“
»Bundesfinanzministerium | Monatsbericht September 2025«
Unternehmen und Bürger ringen mit Energiepreisen und der Abgabenlast, während der Staat immer dreister abschöpft. Die Politik drapiert das als eigenen Triumph, ein plumpes Manöver, um Umverteilung als Wirtschaftskunst zu verkaufen.
Abgaben-Tsunami 2026: Sozialversicherung frisst Gutverdiener
Schlimmer wird es noch im nächsten Jahr. Die Bundesregierung plant für 2026 eine »brutale Anhebung der Beitragsbemessungsgrenzen in der Sozialversicherung«, die alle trifft, Gutverdiener jedoch am härtesten. Kranken- und Pflegeversicherung steigen von 66.150 Euro auf 69.750 Euro jährlich, monatlich von 5512,50 Euro auf 5812,50 Euro. Renten- und Arbeitslosenversicherung klettern von 96.600 Euro auf 101.400 Euro, monatlich von 8050 Euro auf 8450 Euro. Die Versicherungspflichtgrenze rückt von 73.800 Euro auf 77.400 Euro vor, was den Sprung in die private Krankenversicherung erschwert. Gutverdiener an der Grenze zahlen monatlich 60 Euro mehr, jährlich 720 Euro, davon 405 Euro für Krankenkasse und Pflege. Selbstständige in der gesetzlichen Krankenversicherung tragen die volle Last, Arbeitgeber sehen Personalkosten explodieren. Trotz Versprechen stabiler Beitragssätze drohen Zusatzbeiträge wegen 4 Milliarden Euro Defizit in der Krankenkasse plus 2 Milliarden in der Pflegeversicherung, wie der Verband der Privaten Krankenversicherung meldet. Demografischer Wandel und Kostensteigerungen garantieren weitere Schläge.
„Das deutsche Gesundheitssystem sieht sich in den vergangenen Jahren mit nie dagewesenen Kostensteigerungen konfrontiert: Inflation, medizinisch-technischer Fortschritt und die zunehmende Inanspruchnahme ärztlicher Leistungen müssen von den Versicherungen geschultert werden.“
»Verband der Privaten Krankenversicherung«
Heizstrafe eskaliert: CO2-Steuer als Klimaschutz-Lüge
Ab 2026 steigt auch der ideologische CO2-Preis, auf bis zu 65 Euro pro Tonne, 18 Prozent mehr als 2025. »Finanz« berichtet: Gasheizungen in Einfamilienhäusern mit 20.000 kWh Verbrauch kosten dann 311 Euro statt 237 Euro jährlich, in effizienten Häusern mit 6500 kWh 101 Euro statt 85 Euro. Ölheizungen mit 2000 Litern Verbrauch laufen auf 412 Euro statt 350 Euro, bei 650 Litern auf 134 Euro statt 113 Euro.

Das Brennstoffemissionshandelsgesetz treibt fossile Brennstoffe in die Teuerung, Einnahmen landen im Klima- und Transformationsfonds für Heizungstausch und Sanierungen. Ab 2027 übernimmt »der europäische Emissionshandel ETS II« mit marktabhängigen Preisen, das Potsdam-Institut rechnet bis 2030 mit 107 bis 141 Euro pro Tonne und nennt dieses räuberische Vorgehen auch noch „Investitionsanreiz für Privathaushalte“. Mieter und Eigentümer teilen nach Stufenmodell: In schlechten Gebäuden tragen Vermieter bis 95 Prozent, in guten Mieter 100 Prozent der finanziellen Last. Fehlende Ausweisung erlaubt 3-Prozent-Kürzung der Heizkosten.
„Der CO2-Peis als Leitinstrument der Energiewende soll emissionsintensives Verhalten sanktionieren.“
»Potsdam-Institut«
Energie-Falle: Gasnetzkosten explodieren
Die Gasnetzkosten explodieren 2026 im bundesweiten Durchschnitt um 10 bis 12 Prozent. 38 Verteilnetzbetreiber haben vorläufige Entgelte für 40,4 Prozent der gasversorgten Fläche verkündet – ein gnadenloser Schlag für die Haushalte. In Pforzheim steigen die Kosten um 48,7 Prozent, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern erleben bei Travenetz satte 38 Prozent Mehrbelastung. Wenige magere Entlastungen bei E.DIS Netz und der Mitteldeutschen Netzgesellschaft wirken wie ein Tropfen auf dem heißen Stein und kaschieren den unaufhaltsamen Trend nicht.
„Am konkreten Abnahmefall eines Musterhaushaltes mit 20.000 kWh Jahresverbrauch (11 kW Leistung) lässt sich der bislang deutlichste Preisanstieg bei den SWP Stadtwerken Pforzheim (Baden-Württemberg) feststellen. Die jährlichen Kosten für den Familienhaushalt steigen im dortigen Verteilnetz um +48,7 Prozent bzw. +239,72 auf 732,27 Euro. Dies ist insofern bemerkenswert, dass die Entgelte bereits zum vergangenen Jahreswechsel um +16,5 Prozent gestiegen waren.“
«enet«
Die Regierung verteidigt diesen Raubzug mit ihrer absurden Abschreibungsregelung zum Jahreswechsel 2024/2025. Die Rechnung ist simpel und brutal: Immer weniger Gaskunden tragen die Fixkosten der Netze, während der Ausstieg aus Gas die Kosten weiter explodieren lässt. Die versprochenen Subventionen und Einsparungen wirken in diesem Kontext wie Almosen, kaum spürbar, weit entfernt von einer echten Entlastung. Ein weiterer Beleg für die ideologisch motivierte Heizungszerstörung, die Bürger in Abhängigkeit treibt und die Energiekosten zur existenziellen Last macht.
Alltags-Aderlass: Inflation frisst jeden Bissen
Die Inflationsprognosen für 2026 liegen nach »einem Bericht der DIW« bei 2,0 Prozent, doch die Realität beißt härter: Ab 2026 tritt »eine neue EU-Regelung« in Kraft, die als weiterer Preistreiber gilt: Produkte wie Kaffee, Kakao, Palmöl, Soja, Holz, Kautschuk und Rindfleisch dürfen künftig nur noch eingeführt werden, wenn lückenlos belegt ist, dass ihre Herstellung ohne Waldrodung erfolgt ist. Was auf dem Papier nach Klimaschutz klingt, entpuppt sich in der Praxis als Bürokratiemonster. Viele Erzeuger scheitern an den komplexen digitalen Nachweispflichten, was zu Engpässen und höheren Kosten führt, vor allem bei typischen Genussmitteln wie Kaffee und Schokolade, die damit für Verbraucher spürbar teurer werden. Bierkisten kosten 1-1,50 Euro mehr, Gläser in der Gastronomie 20 Cent extra wegen Personal-, Rohstoff- und Logistikkosten. Dienstleistungen, Handwerker, Versicherungen steigen durch 3,1 Prozent Lohnzuwächse nach Kienbaum, Mieten um bis zu 2 Prozent in Städten, Kfz-, Hausrat-, Haftpflichtprämien um bis zu 5 Prozent.
Geringverdiener werden wie immer am stärksten leiden, reale Kaufkraft schrumpft trotz Anpassungen von Bürgergeld und Grundsicherung. Die Regierung kaschiert das als Erholung, während ihr System Bürger auspresst und Herrschaft zementiert.
Kein Aufatmen
Der Staat badet im Geld und der Bürger blutet aus. Während Rekordeinnahmen gefeiert und Milliardenüberschüsse als Erfolg verkauft werden, zieht der Fiskus jede Schraube weiter an. Jede Steuer, jede Abgabe, jeder vermeintliche Beitrag zur Gerechtigkeit entpuppt sich als weiterer Griff in die Tasche derer, die das Land am Laufen halten. Die Preise steigen, die Abgaben explodieren, die Versprechen verdampfen und das alles im Namen einer Politik, die längst nur noch ihr eigenes System finanziert. Keine Entlastung, kein Aufatmen, kein Ende in Sicht. Der Wohlstand ist zur Melkkuh des Staates geworden und wer noch arbeitet, bezahlt doppelt mit seinem Geld und seiner Geduld.