Der Islam ist keine Religion wie das Christentum, sondern auch eine politische Ordnung. So die Position von »Bassam Tibi«.
»Ein aktuelles Urteil« des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs besagt, dass Kreuze aus bayerischen Klassenzimmern auf Wunsch einzelner Schüler entfernt werden müssen. Währenddessen wird das islamische Kopftuch bei Lehrerinnen als Zeichen gelebter Vielfalt durchgewunken. Das offenbart: Hier findet lupenreine kulturelle Selbstverleugnung statt.
Das Urteil aus dem Freistaat ist sinnbildlich für den moralischen Schiffbruch einer spätdekadenten Gesellschaft. Auf Drängen zweier Schülerinnen muss ein Kreuz abgehängt werden, welches für die positiven Werte der christlichen Leitkultur steht. Dieser Schritt erfolgt nicht etwa, weil es gegen ein Gesetz verstoßen würde, sondern weil sich ein paar Seelen daran „stören“. Der Staat kuscht.
Gleichzeitig ist das islamische Kopftuch – ein Symbol des angewandten Frauenhasses einer im Kern primitiven, dafür umso brutaleren Ideologie – ausdrücklich erlaubt. Lehrerinnen dürfen es tragen, sogar mit staatlicher Rückendeckung. Da wird nicht entfernt – da wird sich unterworfen, bis der sprichwörtliche Arzt kommt.
Man muss sich das auf der Zunge zergehen lassen: Während christliche Symbole, auf denen dieses Land geistig-moralisch basiert, als „nicht neutral“ gelten und dem säkularen Staat widersprechen sollen, gelten islamische Symbole nun als Ausdruck der Diversität. Eine absurde und gefährliche Umdeutung einer Justiz, die zunehmend zum Handlanger derer wird, die – Stichwort Sarrazin – Deutschland abschaffen wollen.
Sie sind so stark, weil wir so schwach sind
Doch der Wahnsinn bleibt nicht im Klassenzimmer und hat pandemische Ausmaße. Er setzt sich fort an den Universitäten, den Tempeln des postmodernen Tugendstolzes linksgrüner Politik. In Braunschweig, Berlin und Tübingen veranstalten muslimische Hochschulgruppen Events – »mit strikt getrennter Sitzordnung«. Frauen links, Männer rechts. Oder wie in Kiel: Männer vorne, Frauen hinten. Wie in der Moschee, nur eben an der staatlich finanzierten Universität. Während die Alma Mater früher ein Hort des Fortschritts war, degeneriert die Akademia zum willfährigen Steigbügelhalter einer autoritären Sekte. Das ist kein Rückfall ins Mittelalter. Das ist eine Machtdemonstration. Eine kulturelle Markierung. Eine territoriale Behauptung. Wer heute Sitzordnungen bestimmt, stellt morgen Forderungen an den Lehrplan.
Das Feuilleton, o Wunder, schweigt. Die Politik gibt sich aus Angst vor den Akteuren des politischen Islams schmallippig. Und der durchschnittliche Hochschuldozent schüttet sich noch einen Fairtrade-Mokka mit laktosefreier Ziegenmilch ein, während seine Tochter beim nächsten Vortrag neben den Jungs nicht mehr sitzen darf.
Der Mechanismus funktioniert wie ein Werbeslogan: Sind sie zu stark, bist du zu schwach. Der politische Islam ist nicht deshalb so erfolgreich, weil er besonders potent, logisch oder intellektuell ist – sondern weil wir besonders feige geworden sind. Deutschland ist christlich geprägt – kulturell, historisch, emotional und geistig. Freiheit, Gewissensentscheidung und Gleichberechtigung sind auch christliche Werte, obgleich sie in Teilen – das gehört zur Wahrheit dazu – auch gegen Widerstände meist katholischer Autoritäten erkämpft werden mussten.
Kirchen unterwerfen sich dem politischen Islam
Diese Werte sind jedoch nicht vom Himmel gefallen, sie sind das Produkt jahrhundertelanger europäischer Kämpfe gegen Tyrannei und Dogma – säkular oder religiös. Und sie sind verletzlich, wie wir in diesen Tagen eindrucksvoll erleben. Die Spätmoderne hat diesen Werten ihre Gravitation genommen. Stattdessen feiert man Leere als Offenheit, Konturlosigkeit als Toleranz und den Islam als friedlich. Doch diese Leere ist kein Schutzschild – sie ist ein Einladungsschreiben für autoritäre Ideologien.
Der französische Laizismus, der jegliche religiöse Symbolik in staatlichen Einrichtungen – jegliche! – verbietet, zeigt: Man kann Klarheit und Gleichbehandlung auch ernst nehmen. In Deutschland hingegen wird religiöse Dominanz selektiv bewertet. Christliches raus, Islamisches rein – das ist die implizite Regel.
Während evangelische Kirchentage zu Gay-Paraden mit Bibelversen mutieren, dürfen religiös-politische Gruppen ihre menschenfeindliche Kultur importieren, implementieren und institutionalisieren – ohne nennenswerten Widerstand.
Wichtig zu betonen: Es geht hier nicht um den Glauben einfacher Muslime. Es geht um einen politischen Islam, der auf Einfluss abzielt – nicht auf Integration. Der nach Macht strebt – nicht nach friedlicher Koexistenz. Der Scharia durch die Hintertür einführt – nicht nur durch radikale Moscheen, sondern durch Gerichtsurteile, Uni-Veranstaltungen, symbolische Dominanz.
Geduldete Kapitulation
Die westliche Freiheit, einst erkämpft gegen Kaiserkult, Klerikalismus und Diktatur, wird heute Stück für Stück aufgegeben – aus Angst, „intolerant“ zu gelten. Die christliche Prägung dieses Landes wird als peinliches Relikt behandelt. Die Kirchen haben sich längst dem Zeitgeist unterworfen, predigen Windräder und Refugees-Welcome. Von ihnen wird keine Verteidigung mehr kommen.
So entsteht ein Vakuum – doch ein Vakuum bleibt nie lange leer. Der politische Islam weiß das. Er hat Zeit. Er hat Strukturen. Und er hat ein Ziel. Und während Deutschland mit Regenbogenflaggen gegen Rechts kämpft, marschieren radikale Moslems getrennt – aber geschlossen.
Wir erleben keinen Kulturkampf – wir erleben eine kulturelle und staatlich geduldete Kapitulation. Der politische Islam nutzt unsere Schwäche, unsere Ignoranz, unsere saturierte Selbstverachtung. Und wie Theodor W. Adorno sagte: „Intoleranz kann nur durch Entschlossenheit überwunden werden – nicht durch Nachgiebigkeit.“ Wenn das Kreuz fällt und das Kopftuch bleibt, dann ist das keine Toleranz. Es ist ein Akt der Selbstaufgabe.