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Kölns ideologischer Schilderwahn: Das Wort Spielplatz soll verbannt werden

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Die Umbenennung von Spielplätzen in „Spiel- und Aktionsflächen“ zeigt, wie weit Kölner Politik von der Realität entfernt ist. Während 700 Schilder für Inklusion werben, verfallen echte Spielplätze, und Bürgerproteste zwingen die Verwaltung in die Defensive.
Zusammengefasst

In Köln, der Stadt des Karnevals und der vermeintlichen Lebensfreude, hat die Verwaltung eine neue Mission gefunden, und zwar das Wort „Spielplatz“ aus dem Sprachgebrauch zu tilgen. Über 700 Schilder sollen ausgetauscht werden, um das neue Feind-Wort durch »Spiel- und Aktionsfläche« zu ersetzen. Begründung? Der alte Begriff sei zu eng und nicht inklusiv genug. Willkommen in der Welt der bürokratischen Wortakrobatik, wo Sprache nicht mehr beschreibt, sondern umerzieht, während die Vernunft auf der Strecke bleibt.

Die Abschaffung des Spielplatzes: Ein bürokratischer Fiebertraum

»Im Kölner Jugendhilfeausschuss« sitzen erwachsene Menschen, die offenbar nichts Dringenderes zu tun haben, als sich ernsthaft mit der semantischen Gefährdung des Wortes Spielplatz zu befassen. Zu verspielt, zu eng gedacht, möglicherweise zu weiß, zu normal, zu irgendetwas. Also beschließt man, dem Ganzen einen neutralisierten Anstrich zu verpassen. In der Mitteilung der Stadtverwaltung wird erklärt, dass die bestehenden Designs als überholt angesehen werden. Künftig sollen Spielplätze als Orte der Begegnung für Menschen sämtlicher Altersgruppen dienen.

„Insbesondere muss dem erweiterten Inklusionsgedanken, der die Diversität der Nutzer*innen in Rahmen ihres Alters, ihrer kulturellen Hintergründe und möglicher Behinderungen berücksichtigt, Rechnung getragen werden.“

»Stadtverwaltung / BILD«

Fortan soll es „Spiel- und Aktionsfläche“ heißen, ein Ausdruck so leblos wie die Köpfe, die ihn erdacht haben. Zur Sichtbarmachung des Fortschrittswahns werden 700 Schilder ausgetauscht, gestaltet von einem Verein, einer Designagentur und vermutlich nicht unter Einbeziehung von Kindern, die einfach nur rutschen wollen. Die Rechnung dafür beläuft sich auf 38.000 Euro. Bezahlt wird mit Steuergeld, das anderswo nicht einmal mehr für echte Spielplätze reicht.

Die neuen Schilder zeigen bunte und abstrakte Wesen – einen lila Skater, grünen Werfer oder auch gelben Buddler. Die menschliche Identität wurde abgeschafft. Echte Unterschiede wurden verwischt. Das ist nicht nur absurd, es ist ein Angriff auf die Fähigkeit, die Welt zu benennen, wie sie ist.

»Screenshot / Stadt Köln / STERN«

Ideologie statt Sand: Die Sprache als Waffe

Hinter der Umbenennung steckt allerdings mehr als ein bürokratischer Spleen. Sprache formt Wahrnehmung, und wer Begriffe kontrolliert, steuert Denken. „Spielplatz“ wird zur „Spiel- und Aktionsfläche“, „Familie“ könnte bald „Verantwortungsverbund“ heißen, „Mutter“ wurde schon durch „gebärende Person“ ersetzt. Dies ist ein Muster und kein Zufall mehr. Orwellscher Neusprech lebt nicht in Büchern, sondern in pastellfarbener Kölner Variante. Der Jugendhilfeausschuss mag es inklusiv nennen, doch eine derartige Sprachlenkung stellt den Versuch dar, Unterschiede auszulöschen, Identitäten zu entkernen und Wirklichkeit durch sterile Formulierungen zu ersetzen. Wo früher das Leben benannt wurde, herrscht nun ein administrativer Ton, der belehrt und nicht beschreibt.

Die Begründung lautet, Spielplätze seien nicht nur für Kinder, sondern auch für Jugendliche, Erwachsene, Menschen mit „kulturellen Hintergründen“ oder Behinderungen. Der Begriff „Spielplatz“ grenze aus. Doch anstatt echte Barrieren abzubauen, kaputte Rutschen zu reparieren, Rollstuhlrampen zu bauen oder mehr Schattenplätze zu schaffen, investiert Köln in Schilder. Es ist, als würde man in einer maroden Wohnung die Türklingel polieren, während das Dach einstürzt.

„Kinder und Jugendliche erleben häufig, dass sie an vielen Orten und Plätzen nicht willkommen sind. Deswegen werden in Köln viele Orte geschaffen, die explizit für Kinder und Jugendliche sind. Dazu gehören auch die mehr als 700 Spielplätze in Köln, die für Kinder und Jugendliche da sind. Die oftmals veralteten Schilder geben dies jedoch nicht wieder und suggerieren, dass es sich lediglich um ‚Kinderspielplätze‘ handele, die nicht von Jugendlichen genutzt werden dürfen. Sie laden nicht ein, betonen die Verbote und führen zu Konflikten auch mit Erwachsenen.“

»Stadtverwaltung Köln / FOCUS«

Verwahrlosung ignorieren, Schilder polieren

Die Ironie ist bitter: Während Kölns Spielplätze in einem „desolaten Zustand“ sind, wie selbst SPD-Politiker Jochen Ott kritisiert, verschwendet die Stadt Energie auf semantische Spielereien.

„Angesichts vieler Spielplätze, die wirklich in einem sauschlechten Zustand sind – ungepflegt, Spielgeräte abgebaut, keinerlei Sonnenschutz, zu viel Beton, frage ich mich ernsthaft, ob der Name auf dem Schild wirklich das größte Problem ist, das wir haben. Das ist ein Paradebeispiel dafür, was in den letzten zehn Jahren in Köln unter Schwarz-Grün alles schiefgelaufen ist. Das muss langsam ein Ende haben und kann man zum Glück im September auch abwählen.“

»Jochen Ott / Kölner Stadt-Anzeiger«

Betonwüsten, kaputte Schaukeln, fehlende Basketballkörbe, das sind die echten Probleme. Die Verwaltung hat allerdings andere Prioritäten. Bolzplätze ohne Tore? Basketballfelder ohne Körbe? Egal, Hauptsache, das Schild ist „inklusiv“. Kinder, Jugendliche, Familien, Menschen mit Behinderungen, sie alle werden ausgeschlossen, und zwar durch Vernachlässigung anstelle von Worten.

»Screenshot / Kölner Stadt-Anzeiger«

»Die Stadt plant«, bis 2030 über 120 neue oder modernisierte Anlagen zu bauen, darunter Skateparks, Wasserspielflächen und „Begegnungsorte für junge Menschen“. Das klingt ambitioniert, aber die Finanzlage ist prekär, und konkrete Zeitpläne fehlen. Aktuell stehen pro Einwohner 1,2 Quadratmeter Spielfläche zur Verfügung, der Stadtrat peilt jedoch zwei Quadratmeter an. Anstatt in echte Infrastruktur zu investieren, wird über Begriffe debattiert. Es ist ein Hohn, wenn die Verwaltung behauptet, „Spiel- und Aktionsfläche“ mache die Plätze einladender, während die Realität aus Verwahrlosung und Konflikten besteht.

Bürgerprotest und ein Reker-Rückzieher

Die Pläne lösten einen Sturm der Entrüstung aus. Innerhalb von 24 Stunden »kochte der Protest in den sozialen Medien hoch«, und Oberbürgermeisterin Henriette Reker, sonst eher pragmatisch, zog die Notbremse.

Die Umbenennung sei keine Angelegenheit der Verwaltung, sondern müsse im Stadtrat entschieden werden, erklärte sie am Mittwochabend. Am 4. September soll das Gremium entscheiden. Reker selbst findet „Spielplatz“ klar und verständlich und hat angesichts der städtischen Herausforderungen kein Verständnis für die Schilderdebatte.

„Ich persönlich finde die Bezeichnung ‚Spielplatz‘ klar und verständlich und habe angesichts der Herausforderungen, vor denen Köln steht, kein Verständnis dafür, dass sich die Verwaltung mit der Neugestaltung von Spielplatzschildern beschäftigt.“

»Henriette Reker / FOCUS«

Der Aufschrei zeigt: Die Bürger sind die bürokratische Bevormundung leid. Soziale Medien verstärken diesen Widerstand und legen die Absurdität solcher Projekte offen. Der Fall Köln ist ein Symptom für den Verlust an Glaubwürdigkeit rot-rot-grüner Politik, die in ihrer Blase applaudiert, aber in der Realität scheitert. Die Mehrheit der Menschen fragt sich: Ist das schon wieder Karneval, oder hat die Verwaltung einfach das Sommerloch entdeckt?

Ein Schild für alle – und keiner fühlt sich gemeint

Das „Schild für alle“, »fast ein Jahr« lang entwickelt, ist ein Paradebeispiel für entfremdete Kommunalpolitik. Die Jugendverwaltung befragte Bürger, ließ Kinder zeichnen, holte den »Verein Junge Stadt Köln« und eine Designagentur an Bord. Heraus kam ein Schild, das niemanden repräsentiert, mit fiktiven Figuren, die bewusst weder Alter, Herkunft noch Behinderung verraten. Es ist die ultimative Leugnung von Vielfalt im Namen der Vielfalt. In einer Stadt, die mit Karneval und Multikulti wirbt, wird der Spielplatz zur sterilen Zone – für Toleranz, für Inklusion, für alle, nur nicht für die Vernunft.

Die Verwaltung mag „Spielplatz“ streichen, doch die Kinder werden es sicherlich weiter rufen. „Mama, ich geh auf den Spielplatz!“ Wahrscheinlich ohne Sternchen, ohne Designagentur, ohne ideologische Filter. Bereits jetzt machen sich in sozialen Netzwerken spöttische Memes breit, die den ideologischen Irrsinn hinter der Umbenennung gnadenlos offenlegen.

»Martin Koblischke / 𝕏«

Das Wort „Spielen“ bleibt übrigens aus rein juristischen Gründen erhalten. Ansonsten könnte das Ordnungsamt nicht eingreifen, und Kinder dürften keinen Lärm machen, ohne gegen das Bundesimmissionsschutzgesetz zu verstoßen. Selbst die Bürokratie erkennt, dass sie die Realität nicht komplett verbiegen kann.

Der nächste Schritt: Friedhöfe als „Transformationsareale“?

Wenn „Spielplatz“ als zu exklusiv gilt, öffnet Köln eine Büchse der Pandora, in der jeder Begriff zum Angriffsziel ideologischer Sprachpolizei werden kann. Werden Friedhöfe bald zu „Erinnerungs- und Transformationsarealen“, weil „Tod“ zu final oder zu bedrückend klingt? Werden Geburtsstationen zu „Startpunkten körperlicher Manifestation“, um das Wort „Geburt“ zu vermeiden, das womöglich als zu binär oder biologisch gilt? Vielleicht wird aus der nach Hierarchie riechenden „Schule“ ein „Wissensvermittlungshorizont“, und der Park wird zur „Naturinteraktionszone“, da er sonst nicht inklusiv genug erscheint. Das Rathaus könnte zur „Entscheidungs- und Beteiligungsplattform für kommunale Prozesse“ mutieren, weil „Rat“ zu elitär anmutet. Der Bürgersteig wird zum „Teilhabestreifen urbaner Mobilität“ und das Krankenhaus zur „multifunktionalen Versorgungseinrichtung mit Liegeanspruch“. Selbst das Klo bleibt nicht verschont und wird künftig vielleicht eine „bedürfnisgerechte Rückzugsumgebung mit Flüssigkeits- und Ausscheidungsoption“.

Diese Beispiele klingen heute noch wie Satire, aber in einer Stadt, die »38.000 Euro für die Umbenennung von Spielplätzen ausgibt«, ist nichts mehr undenkbar. Köln zeigt, wie eine Verwaltung losgelöst von der Lebensrealität in einem Paralleluniversum aus Ausschusssitzungen und Designagenturen agiert. Während Familien verzweifelt Kitaplätze suchen, die Wohnungsnot Menschen aus der Stadt vertreibt und Jugendliche auf verwahrlosten Bolzplätzen ohne Tore herumhängen, beschäftigt sich die Politik mit semantischen Spitzfindigkeiten. Es ist ein Hohn: Statt echte Probleme wie marode Infrastruktur, mangelnde Integration oder fehlende soziale Angebote anzugehen, poliert die Verwaltung an Schildern und Begriffen, als könnte man die Welt durch neue Worte retten.

Die Kölner Sprachreinigung ist kein Ausrutscher. Sie ist Ausdruck einer politischen Klasse, die sich längst in selbstgebastelten Moralblasen eingerichtet hat. Wer ernsthaft das Wort „Spielplatz“ streichen will, zeigt nicht Sensibilität, sondern Verachtung für jede Form von Realität. Es geht um geistige Gleichschaltung und nicht um Inklusion, denn Unterschiede werden sprachlich entsorgt und damit verleugnet. Wenn alles zur „Aktionsfläche“ wird, bleibt von Bedeutung nur noch Dekoration. Die Sprache wird zur ideologisch sterilisierten Worthülse, die Verwaltung zum Erziehungsapparat, welcher mit Designs und Broschüren eine Welt simuliert, die es so nie geben wird. Kölns Schilderkrieg geht über einen Schildbürgerstreich hinaus und ist ein Lehrstück darüber, wie eine Gesellschaft ihre Orientierung verliert, weil ihre Eliten lieber Wörter umdekorieren als Probleme lösen. Wer so weitermacht, ersetzt bald nicht nur Spielplätze – er ersetzt gleich das ganze Leben durch Vorschriften, PDF-Leitfäden und partizipativ abgesegnete Fantasiebegriffe.

Saniert die Spielplätze und Infrastruktur, nicht die Sprache!

Kölns Irrweg ist mehr als ein Kuriosum, er ist ein Menetekel. Wo Kommunalpolitik sich in symbolpolitischem Irrsinn verliert, wo Straßen verrotten, Schulen verfallen und Verwaltung versagt, verspielt sie jede politische Glaubwürdigkeit. Die Bürger brauchen keinen ideologischen Vormund, der Begriffe umerzieht, sondern funktionierende Lebensräume, in denen man Schlaglöcher beseitigt und nicht darüber diskutiert. Wer lieber Schilder tauscht als Zustände verbessert, macht deutlich, was ihm wichtiger ist: Kontrolle über Sprache anstelle von Verantwortung für Realität.

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Janine Beicht

Janine Beicht ist gelernte Kommunikationsdesignerin, arbeitet aber seit 2020 im Gesundheits- und Sozialwesen. Als Aktivistin engagiert sie sich besonders auf dem Gebiet der Psychologie unter dem Aspekt der jeweiligen politischen Machtinteressen.

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