Silvester ist ein Fest der Freude, der Gemeinschaft und – ja, auch des Feuerwerks. Doch in Deutschland wird jährlich ein Ritual der Verbotsdebatte aufgeführt, die den Kern unserer freien Gesellschaft angreift. Dass Straftäter, die mit Feuerwerkskörpern Polizisten, Rettungskräfte oder Bürger gefährden, hart bestraft werden müssen, ist unbestritten. Doch eine pauschale Ächtung von Feuerwerk trifft die Falschen: die verantwortungsvollen Bürger. Ein Verbot ist nichts anderes als eine Kapitulation des Staates und eine Einschränkung der Freiheit für alle.
Eskalation der Gewalt: Silvester 2024 in Berlin
Die Ereignisse in der Silvesternacht zeichnen ein düsteres Bild: In Berlin kam es zu über 390 Festnahmen, zu 80 verletzten Menschen, davon 37 Polizisten sowie einer Einsatzkraft der Feuerwehr, als Feuerwerkskörper Polizisten und Rettungskräfte ins Visier nahmen. Deutschland verzeichnet insgesamt fünf Tote. Straßenbarrikaden wurden errichtet, Tiefgaragen brannten, und der Notruf war in der Nacht teilweise außer Betrieb. In einem Hauseingang in Berlin-Tegel explodierte eine Kugelbombe, die acht Menschen verletzte. Besonders erschütternd war der Vorfall, weil auch ein Kind und ein Polizeibeamter durch die Detonation schwer verletzt wurden. Der Beamte verlor viel Blut und musste notoperiert werden. Selbst während der Erstversorgung wurden Rettungskräfte weiter attackiert – ein Zeichen völliger Missachtung staatlicher Autorität und menschlicher Grundwerte.
In Neukölln und Kreuzberg artete die Situation in regelrechte Straßenschlachten aus, während sich Gruppen mit Feuerwerkskörpern gegenseitig beschossen.
Medien als Verlängerung der Politik: Eine manipulative Berichterstattung
Während Teile der Hauptstadt brannten, berichteten große Medien wie die Welt mit irreführenden Schlagzeilen wie „weitgehend friedlich, mancherorts stürmisch“. (Headline inzwischen geändert)
Diese beschwichtigenden Formulierungen verharmlosen die Realität und verschleiern die Dimension des Geschehens. Es entsteht der Eindruck, dass massive Gewalt und Unruhen gezielt verharmlost werden, möglicherweise aus politischem Kalkül, insbesondere im Hinblick auf die anstehenden Wahlen im Februar.
Eine solche Berichterstattung zur Silvesternacht ist jedoch ein weiteres Beispiel für eine gefährliche Normalisierung von Gewalt. Wer lebensgefährliche Angriffe auf staatliche Kräfte und Zivilisten positiver einordnet als sie sind, leistet einer Gesellschaft Vorschub, die Unrecht duldet und Verwahrlosung akzeptiert.
Verbote als Reflex einer belehrenden Elite
Die Diskussion um ein generelles Böllerverbot zu Silvester ist ein wiederkehrendes Ritual. Deutschland ist in der Verbotskultur angekommen. Tempolimit, Parteiverbote, 𝕏-Abdrehen, Raucher-Begrenzung, SUV-Verbot, Rückwärtsparken-Debatten – und zum Jahreswechsel natürlich der erneute Angriff auf die Silvestertradition.
“Deshalb muss es ein Verbot geben. […] es existiert kein Grundrecht, sich und andere mutwillig zu gefährden.“
Martin Debes / Stern
Die selbsternannten „Guten“ in Deutschland positionieren sich erneut als Moralapostel und beanspruchen die Rolle von „Erziehungsberechtigten“ gegenüber den Bürgern, die ihrer Ansicht nach noch nicht die notwendige Mündigkeit erreicht haben. Im Berliner Landesparlament setzen sich Politiker verschiedener Parteien für drastische Einschränkungen beim Einsatz von Feuerwerk ein. Die Grünen sprechen sich für ein vollständiges Verkaufsverbot aus, während die Berliner Innensenatorin Spranger von der SPD ebenfalls ein Verbot von Böllern unterstützt.
„Ich unterstütze Forderungen nach einem generellen Feuerwerksverbot.“
Berlins Innensenatorin Iris Spranger / ntv
Die Forderung nach einem generellen Böllerverbot spiegelt eine gefährliche politische Dynamik wider, die auf Reglementierung und Moralisierung abzielt. Feuerwerksverbote treffen jedoch nicht die Täter, sondern die gesamte Bevölkerung, die sich in der Mehrheit verantwortungsbewusst verhält. Diese kollektivistische Denkweise widerspricht dem Grundprinzip des Rechtsstaats: der individuellen Haftung für eigenes Fehlverhalten.
Die bedenkliche Rhetorik einer neuen Moral
Eine erschreckende Haltung zeigt sich auch in provokanten Äußerungen wie im Falle der Vorsitzenden der Grünen Jugend, die sich erfreut darüber zeigt, dass Männer mit verletzten oder fehlenden Händen künftig nicht mehr in der Lage sein würden, Frauen zu schlagen. Solche Aussagen werfen ein bezeichnendes Licht auf die Vorstellung dieser „Eliten“, die in ihrer paternalistischen Denkweise die Bürger als unmündig und einer moralischen Aufsicht bedürftig betrachten.
Auch ein ZDF-Autor feiert zerschmetterte Hände als Sieg gegen den Hitlergruß. Das ist die Rhetorik jener, die sich moralisch überlegen fühlen, aber keinen Lösungsansatz jenseits der Pauschalbestrafung bieten.
Chaos und Kontrolle: Wohin führt dieser Weg?
Die Silvesternacht 2024 zeigt, dass das Problem nicht im Feuerwerk liegt, sondern in einer kleinen Gruppe von Straftätern, die gezielt Chaos verursachen und staatliche Strukturen herausfordern. Die Debatte um das Feuerwerksverbot zeigt exemplarisch, wie sich gesellschaftliche und politische Mechanismen gegenseitig verstärken, um die Freiheit des Einzelnen schrittweise zu beschneiden. Medien, politische Akteure und moralische Selbstjustiz prägen ein Klima, in dem Verbote die Antwort auf komplexe Probleme sind.
Doch der Preis ist hoch: Eine Gesellschaft, die sich an flächendeckende Restriktionen gewöhnt, riskiert ihre Freiheit. Statt Böller zu verbieten, sollten die Verantwortlichen konsequent gegen Straftäter vorgehen und den mündigen Bürger in den Mittelpunkt stellen. Nur so kann ein Gleichgewicht zwischen Sicherheit und Freiheit bewahrt werden.