Wahlumfragen sind die moderne Kristallkugel der Politik: Sie suggerieren Präzision, stecken jedoch voller Unsicherheiten. Sie beeinflussen Wähler, lenken politische Strategien und liefern Medien allmorgendlich neue Schlagzeilen. Doch was, wenn sich hinter den bunten Balkendiagrammen mehr Fiktion als Realität verbirgt?
Ein aktuelles Beispiel: Die Linkspartei, zuletzt innerlich zerrüttet und politisch angeschlagen, soll laut YouGov plötzlich neun Prozent erreichen – eine bemerkenswerte Auferstehung. Alle anderen Institute verorten sie allerdings nur bei sechs bis sieben Prozent. Woher kommt dieser überraschende Höhenflug? Oder anders gefragt: Wie viel Vertrauen verdienen solche Zahlen eigentlich?
Die Entwicklung der Meinungsumfragen
Während Meinungsumfragen heute selbstverständlich erscheinen, reichen ihre Anfänge fast 200 Jahre zurück. Bereits im »Juli 1824« führten amerikanische Lokalzeitungen die vermutlich erste Umfragen dieser Art durch – weniger als 50 Jahre nach Einführung der Demokratie in den USA. Bald darauf wurde die Vorhersage von Wahlergebnissen in den amerikanischen Medien zu einer weit verbreiteten Praxis, oft mit erheblichem Aufwand: Zeitungen verschickten Millionen Probestimmzettel, insbesondere an ihre eigenen Abonnenten.
Einen wissenschaftlichen Ansatz brachte in den 1930er-Jahren der junge Marktforscher »George Gallup« ein. Er entwickelte ein Verfahren, das auf sogenannten »Quotenstichproben« basierte. Dabei sollten Interviewer gezielt Personen aus verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen – Arbeiter, Akademiker, Frauen, Männer, ältere und jüngere Menschen – in ihrem tatsächlichen Bevölkerungsanteil befragen. Trotz anfänglicher Fehler und Rückschläge setzte sich diese Methode durch und legte den Grundstein für die moderne Meinungsforschung.
Prognosen mit Kurzzeitgedächtnis
Rückblick auf 2021: Drei Tage vor der Bundestagswahl vermeldete YouGov, die Linke könne sich entspannt zurücklehnen – satte sieben Prozent schienen sicher.
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Wenige Tage später folgte der Schock: 4,8 Prozent, das Aus in der Fünf-Prozent-Hürde, lediglich drei Direktmandate retteten die Fraktion vor der Parlamentsflucht.
Natürlich sind Umfragen keine Wahlergebnisse, aber ein so erheblicher Unterschied lässt Zweifel an der Methodik und Genauigkeit aufkommen. Und nun, drei Jahre später, präsentiert YouGov erneut eine verblüffende Zahl: neun Prozent. Die Konkurrenzinstitute sehen die Linke weiterhin in der politischen Todeszone. Während YouGov der Union nur 27 Prozent gibt, pendeln Forsa, Insa und die Forschungsgruppe Wahlen zwischen 30 und 32 Prozent. Bei der SPD liegt YouGov hingegen großzügig mit 17 Prozent an der Spitze – die anderen Institute taxieren sie bei maximal 15 Prozent. Die Grünen werden von YouGov unterdurchschnittlich eingestuft: 12 Prozent statt der sonst üblichen 13 bis 14 Prozent.
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Meinungsforschung – Ein Spiel mit Erwartungen
Wie zuverlässig sind diese „Stimmungsbilder“? Plattformen wie »Wahlrecht.de« oder »Dawum« vergleichen regelmäßig die Treffsicherheit der Institute. Die Analyse zeigt: Deutsche Meinungsforscher sind insgesamt präziser als ihre US-amerikanischen Kollegen, die sich beim Brexit oder bei den Trump-Wahlen spektakulär verrechneten. Besonders nah an der Realität lag 2021 das „Institut Allensbach“ mit einer Gesamtabweichung von nur 5,0 Prozentpunkten in der Umfrage über alle Parteien hinweg.
Infratest Dimap folgte mit 5,2, die Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen mit 5,6 Prozent.
Insa (6,0) und Forsa (7,6) wichen moderat ab. Die größten Abweichungen zeigten Verian (Emnid) mit 8,6 Prozentpunkten, GMS mit 8,7 und YouGov als Schlusslicht mit 9,2 Prozentpunkten.
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»Screenshot / Businessinsider«
Doch selbst diese Differenzen gelten als vertretbar. Das eigentliche Problem liegt woanders.
Die große Blackbox: Wer wird überhaupt befragt?
Laut dem Politikwissenschaftler Frank Brettschneider von der Universität Hohenheim nehmen sieben von zehn Menschen Wahlumfragen bewusst wahr, wie die »WeLT« berichtet. Diese Erhebungen haben nicht nur eine dokumentierende, sondern auch eine steuernde Funktion. »Sie beeinflussen«, wie Menschen ihre Stimme abgeben. Es gibt keine empirischen Beweise, dass die Ergebnisse der Befragungen direkt Wahlentscheidungen steuern, aber es existieren plausible Hypothesen.
Eine knappe Prognose könnte die Wahlbeteiligung steigern. Unentschlossene könnten sich der vermeintlich stärksten Partei anschließen (Bandwagon-Effekt). Andere könnten Mitleid mit untergehenden Parteien empfinden oder sich aus Trotz für Außenseiter entscheiden. Interessanterweise behaupten Befragte regelmäßig, dass sie sich nicht von Umfragen beeinflussen lassen, und genau das ist der Punkt: Die Lenkung geschieht subtil und unbemerkt – eine Praxis, die in den Händen erfahrener Statistiker nützlich sein kann, aber auch Raum für Manipulation bietet.
Die Gewichtung der Umfragewerte
Bleibt die Frage: Warum weicht YouGov so stark ab? Ein bedeutender Faktor ist die Gewichtung der Befragten.
„Dabei werden in den westlichen Bundesländern jeweils ca. 1.000 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte befragt, in den östlichen Bundesländern ca. 500. Eine Überquotierung des Ostens erfolgt, um eigenständige Aussagen über die ostdeutschen Länder treffen zu können. Die Zusammenfassung dieser Befragten führt nach Ausgleich der Überquotierung im Osten rechnerisch zu ca. 1.250 Interviews.“
»Forschungsgruppe«
Die »Auswahl einer repräsentativen Stichprobe« ist in der heutigen Gesellschaft eine Herausforderung: Viele Menschen haben kein Festnetz mehr, Mobilfunknummern sind schwer zu erfassen. Online-Umfragen wiederum benachteiligen ältere Bevölkerungsschichten. Institute versuchen, diese Verzerrungen auszugleichen – und genau hier beginnt das eigentliche Problem.
Die Meinungsforschungsinstitute sind sich bewusst, dass ihre Stichproben nicht perfekt sind. Also greifen sie in den Algorithmus ein und verteilen mathematische Anpassungen. Wählergruppen, die in Umfragen unterrepräsentiert sind, werden hochgerechnet, andere heruntergestuft – eine Praxis, die in den Händen erfahrener Statistiker nützlich sein kann, aber auch Raum für Manipulation bietet. Die Gewichtungsformeln bleiben undurchsichtig. Wer genau welche Stimmen stärker gewichtet, bleibt Betriebsgeheimnis.
Der schwindende Wert von Umfragen
Eine weitere Herausforderung: Die Teilnahmebereitschaft sinkt dramatisch. Eine internationale »Studie zu Wahlumfragen« zeigt, dass sich vor 20 Jahren noch 30 Prozent der Befragten an Erhebungen beteiligten – heute sind es weniger als zehn Prozent. Dennoch hat sich die Zahl der veröffentlichten Umfragen seit 1980 verzehnfacht. Dies hat zur Folge, dass die Stichprobenqualität leidet. Die Institute müssen daher mit immer gewagteren Korrekturen arbeiten. Ob dabei die Realität abgebildet wird oder ob lediglich eine statistische Fata Morgana entsteht, ist oft unklar.
Prognosen sind keine Wahrsagerei
Wahlumfragen sind kein in Stein gemeißeltes Abbild des Wählerwillens. Sie sind Konstruktionen, beeinflusst von Stichproben, Gewichtungen und gesellschaftlichen Verzerrungen. Sie dienen als Orientierung, aber auch als Instrument der politischen Meinungsbildung. Die jüngsten Zahlen von YouGov zeigen: Wer die Hoheit über die Daten hat, kann die politische Debatte maßgeblich lenken. Doch am Ende bleibt eine Gewissheit: Die einzig verlässliche Umfrage ist die Wahl selbst.
4 Antworten
die GEWICHTUNG der wahlen findet innerhalb der WAHLSERVER statt!
möge mir doch bitte jemand eine unabhängige INSTANZ nennen, die jene IT-basierten WAHLSYSTEME auf wahlfälschung GETESTET haben UND stetig kontrollieren, wenn WAHLEN anstehen…..ne, NIX?….ahh doch….bin mir sicher, die REGIERUNG garantiert für deren SICHERHEIT……..HAHAHAHA…..sagen die typen bei der internationalen „LOTTO VEREINIGUNG & PLEITE AG“ gleichfalls!
IHRE zahlen sind absolut SICHER!
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die offiziellen U-18-Wahlen:
Die AfD konnte ihre Stimmen seit der letzten Wahl Verdoppeln+ und SPD und Grüne stürzen dagegen komplett ab!