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Roberts Abgesang
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Das politische Ende von Robert Habeck

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Zum Schweigen verordnet – Wahlkampf ohne offene Fragen
John Rudat
Smartes Leben
Nicht Kermit, sondern Habeck tritt ab: Deutschlands Ex-Wirtschaftsminister versucht sich nach dem Bundestag jetzt im Hörsaal. Was bleibt, sind zwei Jahre Rezession, zunehmende Arbeitslosigkeit und die Vermutung, dass es nach dem selbstverliebten Robert wohl doch nicht bergauf gehen wird. 
Zusammengefasst

Eine grüne Reizfigur tritt ab. Die Rede ist nicht etwa von Kermit, keine Sorge. Der bekannteste Frosch der Welt hielt erst am 23. Mai dieses Jahres eine »herzerwärmende Abschlussrede« an der University of Maryland. So empfahl die hüpfende Amphibie den frischgebackenen Absolventen, gemeinsam mit anderen „zu springen“, statt über sie hinweg, um ihre Ziele zu erreichen. Mit seinem typischen Charme betonte er die Kraft von Zusammenarbeit und Optimismus, die ihn selbst zur Ikone gemacht haben. Nein, die Rede ist von Robert Habeck, den man ebenso eine Kröte nennen kann wie Kermit, der ja ein Frosch ist. Alles andere könnte auch unangenehme strafrechtliche Folgen haben. Er ist »in seinen Augen« der zweifellos erfolgreichste Wirtschaftsminister seit Christi Geburt, der schneller anzuzeigen scheint, als Lucky Luke den Colt zieht.

In einer wohlorchestrierten Art und Weise, einerseits »via Instagram«, andererseits im »parteinahen Medium taz,« verkündete der Mann, der in Dänemark zuhause ist, dass er sich aus dem Bundestag zurückzieht. Selbstverständlich habe er sich die Entscheidung nicht leicht gemacht, gab es doch eine Petition, die 450.000 Menschen unterschrieben hatten, um Robert doch zum Bleiben zu bewegen. Doch es half alles nichts, Habeck legt sein Mandat im wichtigsten deutschen Parlament nieder, um sich anderen bedeutenden Themen zu widmen. So wird er am Dänischen Institut für Internationale Studien in Kopenhagen, aber auch an der University of California/Berkeley, forschen, lehren und lernen. Themen wie die liberale Demokratie und die Folgen der Erderwärmung stehen dabei im Fokus. Ob es darum geht, die liberale Demokratie und die Folgen der Erderwärmung stehen im Fokus des „Vorzeigegrünen“. Ob es darum geht, die liberale Demokratie durch irren Paternalismus wie das Heizungsgesetz, die bedingungslose Unterstützung der Ukraine oder die Nutzung des politischen Strafrechts zu entkernen, oder zur Abwechslung einmal das Gegenteil zu probieren, bleibt abzuwarten. Zunächst aber wünschen wir ein klimaneutrales Bon Voyage – er wird jedenfalls in die USA und nach Dänemark die Droschke wählen, so viel ist sicher.

Was im salbungsvollen Abgesang auf Instagram leider völlig fehlt, weil es eben wenig medientauglich ist, ist eine kritische Besprechung von seinem Vermächtnis als Wirtschaftsminister. Die deutsche Wirtschaft erlebte unter Habecks Amtszeit zwei Jahre in Folge »ein schrumpfendes Bruttoinlandsprodukt (BIP)«, mit einem Rückgang von 0,3 Prozent im Jahr 2023 und 0,2 Prozent im Jahr 2024, während die Prognose für 2025 nur ein minimales Wachstum von 0,3 Prozent vorsieht – wenn überhaupt. Die Insolvenzzahlen stiegen, die Arbeitslosenquote kletterte auf 6,3 Prozent. Dafür hofft der Ex-Wirtschaftsminister, dass der geneigte Zuschauer die Sommerferien gut verbracht hat, während die Sommerferien in vielen Bundesländern, wie Baden-Württemberg, Hamburg und Bayern, aber auch in seinem Heimatland Schleswig-Holstein noch immer andauern.

Opposition ist für Habeck keine Option

Aber das ist nur eine Kleinigkeit ob der oben genannten politischen Verfehlungen. Man kann Robert Habeck antippen, wo man will, überall wirkt er, allen Fakten zum Trotz, beeindruckend selbstzufrieden. Und so werden wir erfahren, weshalb man für ein Instagram-Video in einem geschlossenen Raum einen Windschutz benötigt, aber nicht, warum Habeck gefühlt seine halbe Familie in überbezahlte Staatsjobs gehievt hat. Denn darüber zu reden ist für Habeck unter seiner nordisch-noblen Würde. Stattdessen widmet er sich dem bayerischen Ministerpräsidenten:

„Dieses fetischhafte Wurstgefresse von Markus Söder ist ja keine Politik. Und es erfüllt dennoch einen Zweck. Es lenkt ab von den Gründen, die Menschen haben können, sich nicht gesehen und nicht mitgenommen zu fühlen.“

Robert Habeck / »taz«

Diesen Satz kommt ausgerechnet einem Politiker über die Lippen, der ansonsten jeden noch so anormalen Fetisch als Teil der Regenbogensekte feiert, der unbedingt und für jeden sichtbar den Menschen dieses Landes als schönes, progressives, neues Leben präsentiert wird. Es gibt wirklich hervorragende Gründe, Markus Söder zu kritisieren, allem voran sein ohrenbetäubendes Schweigen – Stichwort zehn Jahre „Wir schaffen das“ – bei der unkontrollierten Zuwanderung, die uns bis heute messerscharf vorführt, welches Experiment uns die Herrschenden angetan haben. Dass aber Habeck Söder lediglich für seinen Wurstkonsum kritisiert, zeigt, in welchen bürgerfernen Sphären sich der schöne Habeck bewegt.

Als bürgernah beziehungsweise eher justiznah wird Habecks peinlich larmoyantes sowie selektives Anzeigegehabe wohl in die Geschichtsbücher eingehen. So hat er keinerlei Probleme, Menschen aufgrund des Wortes „Schwachkopf“ strafrechtlich verfolgen zu lassen, während er gleichzeitig die Stirn hat, Markus Söder „fetischhaftes Wurstgefresse“ vorzuwerfen. Der Gruselliterat Habeck scheint sich Orwells Dystopie zu eigen gemacht zu haben, wo manche Wesen gleich sind und andere eben noch gleicher.

Am Ende dürfen wir heilfroh sein, dass es nicht Kermit der Frosch, der bekannteste und beliebte „Grüne“ für viele Generationen, abtritt, sondern Robert Habeck. Opposition ist für ihn keine Option, für ihn gelten höhere Ansprüche, ganz andere Maßstäbe. Die Unterschicht, die sich um Kleinigkeiten wie Armut oder Wohnungsnot sorgt, interessiert den Machtgewohnten nicht. Eher wird er Papst oder Vorsitzender der Heinrich-Böll-Stiftung. Alles ist drin im Irrsinn des grünen Wahnsinns. Von Kermit stammt ein »Zitat aus der Muppet Show«, das wahrer kaum sein kann und das Habeck trösten könnte: „Nur weil du dein Talent noch nicht gefunden hast, heißt das nicht, dass du keins hast.“

Mit Robert Habeck geht ein Politiker, dessen Talent jenseits des blendenden Heuchelns man noch heute ebenso vergeblich sucht wie das legendäre Bernsteinzimmer. Leider wird das politische Ende von Habeck nicht das Ende der grünen Diktaturgelüste sein. Doch immerhin verlässt nun einer der tragenden Figuren das Parkett der ganz großen politischen Bühne. Es bleibt zu hoffen – wenn man den Optimismus eines Kermit an den Tag legt –, dass es ein echtes, politisches Umdenken geben wird und nicht nur lediglich bei einem personellen Austausch bleibt.

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Julian Marius Plutz

Julian Marius Plutz ist 1987 geboren und Publizist, u.a. für Ansage, Weltwoche, Sandwirt und die Jüdische Rundschau. Zu seinen Themenschwerpunkten gehören neben dem politischen Zeitgeschehen: Ökonomik, jüdisches Leben und die LGBTQ-Ideologie.

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