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EM Gewalt
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Erstes EM-Wochenende in Deutschland: Gewalt statt Sommermärchen

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Morgens um 6:00 Uhr in Deutschland
Michael Wendler
 Sendung vom 18.11
Nancy Faeser versprach vor Beginn der Fußball-EM umfassende Sicherheitsmaßnahmen. Doch nach dem ersten EM-Wochenende wird deutlich, dass die Gewalt eskaliert und Faeser den Herausforderungen nicht gewachsen ist.
Zusammengefasst

Das Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) bewirbt auf seiner Internetseite den Slogan „Mit Sicherheit gut vorbereitet“ und verspricht den maximalen Einsatz aller Sicherheitsbehörden, um einen sicheren und reibungslosen Verlauf der EM 2024 zu gewährleisten. Die Bedrohungslage umfasse dabei islamistischen Terror über Hooligans und Gewalttäter bis zu Cyberangriffen, so Bundesinnenministerin Faeser. Bereits im März 2024 kündigte Sie an, dass es während der EM vorübergehende Grenzkontrollen an allen deutschen Grenzen geben wird und dass diese Maßnahme notwendig ist, um das internationale Großereignis optimal zu schützen.

„Für mich hat die Sicherheit der EURO höchste Priorität.“

Nancy Faeser / BMI

Gewalt und Chaos eskalieren

Die Gewaltbilanz nach dem ersten EM-Wochenende zeigt jedoch, dass Nancy Faeser grandios gescheitert ist. Statt eines friedlichen Sommermärchens prägen Gewalt, Messerattacken, Randalierer und Schießereien die EM 2024 in Deutschland.

Bereits am ersten EM-Abend fordern Messerattacken zwei Todesopfer, nachdem es zu mehreren Vorfällen kam, bei denen Angreifer wahllos auf Menschen einstachen. In Wolmirstedt wurde am Freitag ein 27-jähriger Afghane erschossen, nachdem er zuvor einen Mann erstochen hatte. Bei einer privaten EM-Party verletzte er mehrere Menschen. In Frankfurt kam es bei einer Fußballübertragung zu einer tödlichen Messerattacke, bei der ein 31-jähriger Mann seinen Verletzungen erlag, nachdem er von mehreren Angreifern attackiert wurde. In einer Hamburger S-Bahn wurde ein 20-Jähriger am Freitagnachmittag von zwei Männern so schwer mit dem Messer am Kopf verletzt, dass er danach in ein Krankenhaus gebracht werden musste.

Am Samstag eskalierte die Gewalt in Ingolstadt, als ein Streit unter jungen Leuten in einem Park ausbrach. Ein 17-jähriger Afghane zog dabei sein Messer und verletzte einen 24-Jährigen schwer mit mehreren Stichen. Am Abend desselben Tages wurde ein junger Mann vor einem Lokal in Berlin Moabit niedergeschossen, in dem die Menschen das EM-Spiel verfolgten. Die Ermittler vermuten, dass die Schießerei möglicherweise mit dem Länderspiel zwischen Italien und Albanien in Verbindung steht. Das Opfer, das auf dem Gehweg zusammengebrochen war und schwer blutete, wurde in ein Krankenhaus gebracht.

Am Sonntag setzte sich die Welle der Gewalt in deutschen Städten unvermindert fort. In Köln wurde ein 31-jähriger Mann nach einer Schlägerei mit einer Schussverletzung am Bein ins Krankenhaus eingeliefert. In Hannover attackierte ein Mann einen Polizisten mit einem Messer, was zur Anwendung der Schusswaffe seitens des Beamten führte. Vor dem EM-Spiel England gegen Serbien eskalierte die Situation am Sonntag in der Gelsenkirchener Innenstadt, als es zu Ausschreitungen und Schlägereien zwischen Engländern und Serben kam. Ein englischer Fan wurde dabei verletzt und musste stationär behandelt werden.

Auch am Sonntag sorgte ein Vorfall auf einem EM-Fanfest in Hamburg für Aufsehen, als ein Mann mit einem Schieferhammer Menschen bedrohte. Die Polizei reagierte, indem sie den Mann, der zudem einen Brandsatz bei sich hatte, mit einem gezielten Beinschuss stoppte.

Politik und Medien meiden das Thema von Messerangriffen

In den letzten Jahren hat die Zahl der Messerangriffe zugenommen. Anstatt jedoch die unangenehme Wahrheit anzuerkennen, gehen große Teile der Politik und Medien dem Thema der zunehmenden Verwahrlosung der inneren Sicherheit aus dem Weg. Die aktuellen Tage sind nur ein Ausschnitt dessen, was seit Jahren täglich passiert. Die Regierung zeigt nur wenig Engagement, sich den Konsequenzen ihrer eigenen Politik zu stellen. Ein Antrag der CDU/CSU-Fraktion zur Bekämpfung des politischen Islams im Bundestag scheiterte. Im Vorfeld der EM lag der Fokus eher auf der Rassismusdebatte als auf der Inneren Sicherheit. Die Medien warnten bereits vor Beginn der EM vor patriotischem Verhalten, Jubel und Deutschland-Flaggen. Sie fürchteten eine Radikalisierung und erlegten den Fans mit unnötigen Regeln auf den Fanmeilen einen Verhaltenskodex auf. Die innere Sicherheit ist in Deutschland ein ernstes Problem, und Nancy Faeser hat Schwierigkeiten, es in den Griff zu bekommen, trotz ihrer Priorisierung vor der EM. In einem Interview mit dem Deutschlandfunk spricht sie sich dafür aus, die EM trotz der angespannten Sicherheitslage zu genießen. Sie knüpfe große gesellschaftliche Hoffnungen an das bevorstehende Fußballheimturnier.

„Die EM solle ‚uns mal unbeschwertere Zeit einbringen, wo wir uns wieder freuen können mit unserer Nationalmannschaft und vielleicht nicht immer an die schlimmsten Dinge denken, die gerade so außenpolitisch wie innenpolitisch eine gewisse Rolle derzeit spielen.‘“

Nancy Faeser / Deutschlandfunk

Mehr Messer-Angriffe als Tore

Angesichts dieser Nachrichten ist Unbeschwertheit kaum möglich. Bisher wurden in der EM 2024 insgesamt 19 Tore erzielt, fast vier pro Spiel. Demgegenüber stehen die besorgniserregenden Zahlen von bis zu 60 Messerangriffen täglich. Wird dies die schlimmste EM aller Zeiten? Elijah Tee – ET Video & Content ging gestern dieser Frage nach. Es ist offensichtlich, dass ein politischer Wandel notwendig ist, denn sonst wird nicht einmal ein Fußballereignis wie dieses dazu führen, dass die Menschen sich „wieder freuen können.“

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Janine Beicht

Janine Beicht ist gelernte Kommunikationsdesignerin, arbeitet aber seit 2020 im Gesundheits- und Sozialwesen. Als Aktivistin engagiert sie sich besonders auf dem Gebiet der Psychologie unter dem Aspekt der jeweiligen politischen Machtinteressen.

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